Mobilität & Logistik

E10-Wirrwarr geht weiter

E10 bleibt, Infos kommen: Bei einem Spitzengespräch von Politik und Industrie haben sich die Verhandlungsvertreter darauf geeinigt, den umstrittenen Biosprit E-10 trotz Verunsicherung beim Autofahrer weiter auszuliefern. Besserung soll eine umfassende Informationsarbeit leisten. Der ökologische Nutzen der Maßnahme bleibt umstritten.

09.03.2011

Foto: astroblog/flickr.com
Foto: astroblog/flickr.com
Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) räumte laut Tagesschau ein, dass es Verwirrung gebe, aber alle Beteiligten würden den Verkauf  von E10-Treibstoff aus Gründen des Klimaschutzes, der Ressourcenschonung und der Energieversorgungssicherheit befürworten, so Röttgen weiter. Hierzu sollen künftig entsprechende Informationen an Tankstellen ausgelegt werden, welche Autos E10 vertragen. "Es ist keine Lösung, in der Abhängigkeit von Öl zu verharren", so der Minister gegenüber der Tagesschau.
 
Die Verbraucher verweigern, die Industrie steht unter Druck, und die Förderung wirklich nachhaltiger Antriebskonzepte wird gebremst: Das Bioethanol-Experiment steht bereits kurz nach der Einführung auf der Kippe. "Hier wurde die Rechnung ohne die Verbraucher gemacht. Tatsächlich entscheidet sich die Mehrheit gegen die Nutzung von E10 - aus unterschiedlichen Gründen allerdings", beschreibt Dipl.-Ing. Martin Oehmichen, Geschäftsführer vom Antriebsbauer Technogerma Systems. Neben den technischen Argumenten - weniger Leistung, zweifelhafte Verträglichkeit bei einigen Fahrzeugtypen - stellt vor allem das mangelnde Akzeptanzmanagement ein Problem dar.
 
"Seit Jahren werden die Verbraucher an alternative Antriebskonzepte geführt. Ein bezahlbares Hybridfahrzeug genießt heute mehr Akzeptanz als ein Kraftstoff, der zwangseingeführt wird", so Oehmichen. Selbst die Ökobilanz des E10-Kraftstoffes ist zweifelhaft: Der Flächenenergieertrag selbst der ertragreichsten Pflanzen ist um Zehnerpotenzen schlechter als die Stromgewinnung über Photovoltaik für reine Elektrofahrzeuge. "Zudem ist E10 ein Agrokraftstoff und dessen Produktion raubt nicht nur Waldbestände, sondern auch Potentiale für die Lebensmittelindustrie. Und das darf nicht sein, solange es noch Hunger auf der Welt gibt. Moralisch ist das absolut nicht einwandfrei", so Martin Oehmichen.
Quelle: UD
 
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