Mobilität & Logistik

Projekt Edison oder: Wie Europa sauberere Autos plant

Im 19. Jahrhundert kam die Elektroantriebskraft auf. Seitdem wird sie von Wissenschaftlern immer weiterentwickelt. Das Ende Februar eingeführte Projekt EDISON ("Electric vehicles in a distributed and integrated market using sustainable energy and open networks") hat die Entwicklung intelligenter Infrastruktur zum Ziel, mit der sich der breite Einsatz von Elektrofahrzeugen, die mit nachhaltiger Energie angetrieben werden, durchsetzen soll.

30.03.2009

Foto: Smart UK/sauerbereautos.at
Foto: Smart UK/sauerbereautos.at
EDISON wird für die Entwicklung der zur Massenproduktion von Elektrofahrzeugen in Dänemark erforderlichen Infrastruktur entscheidend sein, wie Projektpartner berichten. Eine neue und bessere Energieinfrastruktur ist nötig, da es zu erheblichen Problemen kommen könnte, wenn jeder einfach Elektrofahrzeuge zum Aufladen an das kommunale Stromversorgungsnetz anschließt.

Die Forscher weisen darauf hin, dass Elektrofahrzeuge durch die Entwicklung der Infrastruktur intelligent mit dem Stromversorgungsnetz kommunizieren könnten. Das heißt, dass die Zeiten für das Durchführen der Aufladung effizienter bestimmt werden könnten. Wie dänische Experten erklärten, würden die Ladezeiten von schwankenden Energieeinspeisungen in das Netz aus erneuerbaren Energiequellen "sowie von zusätzlichem Bedarf im Netz zu jeder Zeit" beeinflusst. In naher Zukunft könnte aufgrund der Markteinführungs- und Investitionspläne in dem nordischen Staat ein Zehntel der dänischen Fahrzeuge mit Elektro- oder Hybrid-Elektroantrieb ausgestattet sein. Erneuerbare Energiequellen erzeugen bereits 20% der Stromversorgung des Landes, berichten Experten.

Die Verringerung der Emissionen von Kohlendioxid (CO2) im Bereich Verkehr durch maximale Ausnutzung erneuerbarer Energie birgt Potenzial, besonders bei Ausrüstung von Elektrofahrzeugen mit intelligenten Technologien zur Steuerung von Aufladung und Abrechnung, und sichert das gesamte Energiesystem. Bei dieser Studie werden die Partner Arbeiten in drei Phasen durchführen: Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration. Wie sie mitteilten, erfolgt die Testdemonstration auf der dänischen Insel Bornholm in der Ostsee, wo es einen großen Windpark gibt. EDISON plant die Anpassung der durch Wind erzeugten Energie auf Bornholm an den Energieverbrauch der Aufladung von Plug-in-Elektrofahrzeugen.

Anhand eines Feldtests auf Bornholm können die Forscher auch einschätzen, wie das Energiesystem mit einer wachsenden Zahl von Elektrofahrzeugen funktioniert. Angemerkt sei, dass die Studien auf Simulation aufbauen und keine Auswirkung auf die Sicherheit der Stromversorgung der Insel haben werden.

Die dänische Ministerin für Klima und Energie sagte, Elektrofahrzeuge sind eine Technologie, die für die Integration erneuerbarer Energie in den Verkehrsbereich genutzt werden kann. "Aus diesem Grunde ermöglichen wir den Eintritt von Elektrofahrzeugen auf dem Markt, um den konventionellen Kraftstoff zu ersetzen", merkte Ministerin Connie Hedegaard an. "Projekte wie EDISON zeigen, wie nachhaltige Lösungen für die Praxis geschaffen werden können", fügte sie hinzu.
Das EDISON-Konsortium besteht aus den dänischen Energieversorgern DONG Energy und Østkraft sowie der Dänischen Technischen Universität, dem Dachverband der Energietechnikunternehmen Dänemarks, Siemens aus Deutschland, EURISCO (deren Basis ein europäisches Netz an nationalen Inventaren mit Ex-situ-Daten ist, das die europäischen Biodiversitätsdaten überall auf der Welt verfügbar macht) und dem US-Großkonzern IBM, der vor kurzem seine Beteiligung bekannt gab. Kopenhagen finanziert dieses Projekt wegen der großen Vorteile für die Umwelt teilweise mit.

"Dänemark als Gastgeber der Klimakonferenz der Vereinten Nationen 2009 und energieeffizientestes Land der EU unterstreicht hier weiter seine Ambitionen mit der Ankündigung des EDISON-Projekts", erklärte Guido Bartels, Leiter der Abteilung Global Energy & Utilities Industry bei IBM. "Es gibt bereits einen breiten Konsens darüber, dass Windenergie und Elektrofahrzeuge ein enormes Potenzial für eine nachhaltige Energiezukunft bergen. Beides aufeinander abzustimmen, verspricht eine Erfolg bringende Kombination."
Quelle: UD / fo
 
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