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Christmas Island: Öko-Tourismus mit Zukunft

Die zu Australien gehörende Christmas Island (Weihnachtsinsel) im Indischen Ozean positioniert sich als neue Öko-Tourismus-Destination. Forscher unterstützen dieses Vorhaben, denn die rund 135 Quadratkilometer große Insel, die erst im 19. Jahrhundert besiedelt wurde, gehört zu den großen Naturwundern der Erde: Nur hier leben rund 40 Millionen Rote Landkrabben.

12.09.2016

"Man kann die Insel als Galapagos des Indischen Ozenas bezeichnen", sagt Biologe Pete Green von der La Trobe University in Melbourne. Die einzigartige Ökologie - dazu zählen die insgesamt 23 Krabben- und Krebsspezies - und eine große Zahl seltener Vogelarten sowie anderer endemischer Tiere und Pflanzen, machen die Insel zu einer Schatztruhe."

Einzigartige Flora und Fauna

Die Abgeschiedenheit der Insel, die rund 2.600 Kilometer nordöstlich von Perth und 350 Kilometer südlich von Java liegt, hat diese einzigartige ökologische Nische geschaffen. Doch hat auch hier der Mensch durch sein Zutun einiges zerstört. Zufällig eingeschleppte Pflanzen und Tiere bedrohen die seltene Flora und Fauna. Größtes Kopfzerbrechen bereitet den Forschern eine invasive Ameisenart, die auch der Krabbenpopulation massiv zusetzt. 30 Millionen Krabben haben dadurch bereits ihr Leben verloren.

Die Rote Landkrabbe ist auf Christmas Island endemisch. Rund 40 Millionen Tiere leben im Regenwald.
Die Rote Landkrabbe ist auf Christmas Island endemisch. Rund 40 Millionen Tiere leben im Regenwald.

"Die roten Landkrabben brauchen für ihren Lebenszyklus immer noch das Meer und müssen einmal im Jahr zur Eiablage den sicheren Dschungel verlassen und an die Küste wandern. Diese einzigartige Migration ist gefährlich, denn auf dem Weg dorthin kommt es zur Begegnung mit den Ameisen, die zwar nicht beißen, aber Ameisensäure verspritzen, die für die Krabben tödlich ist", erklärt Green.

Insektizide werden gegen die Ameisen, die in riesigen Kolonien leben, nicht eingesetzt, denn das hätte Auswirkungen auf die Vogelpopulation. Als einzige Waffe bleibt eine Wespenart, die den Ameisen zusetzt. "Das wäre eine typische Art der Biokontrolle, die normalerweise hohe Erfolgsraten aufweist."

Tourismus als Zukunftschance

"Ganz neu ist die Idee des Fremdenverkehrs ja nicht und dank der harten Arbeit - vor allem auch in Australien - und den regelmäßigen Flugverbindungen nach Perth und Jakarta schreitet das Projekt zügig voran", so Karenn Singer, Christmas Island Tourism Manager. Gearbeitet wird derzeit noch am Ausbau der Hotel-Infrastruktur, denn bis dato gibt es nur Guesthouses.

Außerdem will man ein Standbein schaffen, wenn die Phosphatmine einmal geschlossen wird. Bisher leben die knapp 2.000 Insulaner vom hochwertigen Phosphat, der als wertvoller Naturdünger hier abgebaut wird. Dadurch, dass aber mehr als 50 Prozent der Insel nun geschützter Nationalpark sind, darf dort ohnehin kein Bergbau betrieben werden.

Gemeinsam mit den ebenfalls zu West-Australien gehörenden Cocos (Keeling)-Inseln will man Naturliebhaber anlocken. "Trotz der Tatsache, dass die Christmas Island ein großartiges Tauchrevier ist, ist unsere Insel nicht reich mit erstklassigen Stränden gesegnet. Diese findet man hingegen auf den Cocos-Inseln - optimal also, um zwei außergewöhnliche Inseln zu besuchen und die großartige Natur zu genießen."

 

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