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CO2 färbt Textilien umweltfreundlich

Wasser ist in der Textilindustrie ein wichtiges Lösungsmittel und Transportmedium für viele Veredelungsprozesse. Die mit Restchemikalien belasteten Abwässer müssen bislang aufwändig und teuer geklärt werden. Mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" (AiF) haben Forscher ein Textilveredelungsverfahren entwickelt, das vollständig vom Wasserkreislauf abgekoppelt ist.

10.11.2003

Anstelle von Wasser wird überkritisches Kohlendioxid (CO2) eingesetzt. Ein Konsortium aus Wissenschaftlern, Maschinenbauern und Textilveredlern plant jetzt in Deutschland die weltweit erste größere Pilotanlage zum Färben in CO2, die in den Betrieben der Nutzer die Anwendbarkeit des Verfahrens im nahezu industriellen Maßstab unter Beweis stellen soll.

Die Vorteile des innovativen Verfahrens liegen vor allem in seiner Umweltfreundlichkeit: Der während der Färbung nicht verbrauchte Farbstoff liegt nach dem Prozess in Pulverform vor und es entsteht kein Abwasser. Das verwendete CO2 kann zu über 90 Prozent recycelt werden. Im Unterschied zur Wasserfärbung bedarf es auch keiner Nachwäsche der gefärbten Textilien mit schwefelhaltigen Substanzen, die die kommunalen Kläranlagen belasten. Zudem entfällt die Trocknung der gefärbten Ware. Solche verkürzten Prozesszeiten sparen zusätzliche Energie. Gewonnen wird das CO2 größtenteils aus der Abluft bestehender Prozesse zur Gewinnung stickstoffhaltiger Substanzen. Deshalb erfolgt keine zusätzliche Umweltbelastung oder Förderung der Aufheizung der Erdatmosphäre durch den Einsatz des Kohlendioxids in der Textilveredelung.

Die Qualität der Färbung ist derjenigen der Wasserfärbung ebenbürtig und wird teilweise sogar übertroffen. Deshalb nutzen heute bereits der Maschinenbauer Uhde High Pressure Technologies aus Hagen, ein Spezialist auf dem Gebiet des Hochdruckanlagenbaus, und die ADO Gardinenwerke aus Aschendorf die Erkenntnisse der Krefelder Wissenschaftler. Gemeinsam mit weiteren Partnern will das Konsortium die innovative Färbetechnologie bis zur Industriereife für Synthesefasern und langfristig auch für Naturfasern entwickeln.

Quelle: UD
 
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