Lebensmittel

Nestlé Studie über das Essverhalten der Deutschen

In Deutschland ist das Berufsleben ein zentraler Faktor für die Entstrukturierung des Alltags. Rund jeder sechste arbeitet 50 Stunden und mehr in der Woche. Als Folge dessen sind regelmäßige und ausgedehnte Mahlzeiten eher selten. Nicht das Hungergefühl, sondern ein freies Zeitfenster bestimmt, ob und wann gegessen wird. „Gegessen wird, wenn Zeit dafür ist", so das Fazit der neuen Nestlé Studie 2011 zum Essverhalten der Deutschen.

13.09.2011

Foto: colros/flickr.com
Foto: colros/flickr.com

56 Prozent der Frauen und nur 32 Prozent der Männer geben zumindest an, dass sie sich Gedanken über ihre Ernährung machen. Und doch essen Menschen mit wenig regelmäßigem Tagesablauf nur selten zu festgelegten Tageszeiten. Meist wird zu so genannten „Snacks“ gegriffen. Für zwei Drittel der Berufstätigen findet das Mittagessen außer Haus statt. „Out-of-Home“-Angebote werden dabei vor allem von den Jüngeren häufiger genutzt.

„Die Energiedichte der Mahlzeiten ist in viel zu kurzer Zeit viel zu groß. Vor allem fettreiche, ballaststoffarme Ernährung, sowie viel Weissmehl und industrielle Zusätze können gesundheitliche Folgen wie einen trägen Dickdarm oder Diabetes auslösen“, so die Ernährungsexpertin und Diätassistentin Katrin Eger. „Und im Grunde weiß man nie wirklich, was drin ist im Mittagssnack."

Dabei wird gutes Essen und Trinken laut Studie für die Deutschen immer wichtiger. Trotz Wirtschaftskrise ist der Anteil der Verbraucher, die beim Einkauf besonders auf niedrige Preise achten, seit 2009 von 48 auf 39 Prozent zurückgegangen. Der Anteil, dem ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis besonders wichtig ist, ist von 66 auf 58 Prozent gesunken.

Die Begriffe „Nachhaltigkeit" und „soziale Verantwortung" im Zusammenhang mit Nahrungsmittelproduktion und Ernährung mit Inhalt zu füllen, fällt der deutschen Bevölkerung jedoch schwer. So halten es etwa 66 Prozent der Bevölkerung für wichtig, dass bei der Erzeugung von Lebensmitteln Kinderarbeit vermieden wird, aber nur ein Drittel würde für entsprechende Produkte einen nennenswerten Aufpreis akzeptieren. „Jede Bemühung zur gesunden und verantwortungsvollen Ernährung wird von den Medien wieder in Frage gestellt", versucht Katrin Eger die Situation zu erklären. „Für den Verbraucher ist es daher schwer, nicht einfach den schnellen und billigeren Weg zu gehen."

Auch wenn die berufstätigen Eltern nicht immer ein gutes Vorbild sind, das Ernährungsverhalten der Kinder wird nach wie vor am stärksten in der Familie geprägt. 76 Prozent der Eltern mit hohem sozioökonomischem Status ist es wichtig, ihre Kinder zu einer gesunden Lebensweise zu erziehen, in der Mittelschicht sind es 62 Prozent, in den Schichten mit niedrigen sozioökonomischen Status 47 Prozent.

Quelle: UD / pte
 

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