Leben & Wohnen

Umweltfreundliche Grillkohle aus Abfall von Kokosnüssen

Jedes Jahr werden weltweit etwa 60.000 Tonnen Kokosnüsse geerntet. Doch so begehrt Fruchtwasser und -fleisch sind, so überflüssig ist vielerorts die Schale – die deswegen oft lediglich ein Nebenprodukt der Ernte ist und als Abfall beseitigt wird. Dabei weist sie gerade als Brennstoff herausragende Eigenschaften auf. Diesen Umstand macht sich das Münchner Start-Up McBrikett GmbH zunutze. Es entwickelt und produziert Briketts, die gänzlich aus Kokosschalen bestehen.

14.02.2018

Umweltfreundliche Grillkohle aus Abfall von Kokosnüssen
KOKOKO lässt sich als natürlicher Dünger im Garten wiederverwenden, indem maximal 30 Prozent der Erde beigemischt werden.

„Bei einem halbjährigen Aufenthalt auf Fidschi sind mir die vielen Kokosschalen aufgefallen – Kokosöl ist eine der Haupteinnahmequellen des Inselstaats. Die Schalen bleiben als Nebenprodukte des Herstellungsprozesses übrig und werden anschließend durch Verbrennung entsorgt“, erklärt Kasper Damkier, Geschäftsführer der McBrikett GmbH. „Also suchte ich nach einer Möglichkeit, diese Ressourcen sinnvoll einzusetzen und nicht einfach zu verschwenden.“ Tatsächlich werden Kokosschalen in südlicheren Ländern häufig als Brennstoff verwendet, da sie sehr hart sind und lange brennen. So lag die Idee nahe, diese Eigenschaften zu nutzen und weiterzuentwickeln – und zwar durch altbewährte Verkohlung: Die Schalen werden bei Temperaturen von etwa 650 °C verköhlert und zu Briketts gepresst.

Zum Vergleich: Für Holzkohle und -kohlebriketts sind Temperaturen um die 300 – 400 °C üblich. Die höhere aufgebrachte Energie führt dazu, dass die Kohle in der Anwendung mehr Hitze abstrahlt und weniger Feuchtigkeit zieht. Auf diese Weise kann nicht nur eine lange Brenndauer von etwa 8 Stunden und bis 700 °C, sondern auch eine gleichbleibend hohe Qualität des Produkts sichergestellt werden. Das Ergebnis, dem Damkier den Namen KOKOKO verlieh, wird inzwischen deutschlandweit über das Start-up McBrikett GmbH vertrieben.

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Asche als natürlicher Dünger

Es stellte sich bald heraus, dass Kokoskohle neben dem Umweltaspekt noch weitere Vorteile gegenüber Holzkohle hat: Mit einem Kohlenstoffgehalt von über 85 Prozent liegt KOKOKO 30 Prozentpunkte über Holzkohlebriketts mit dem Gütesiegel DIN Plus, das für hervorragende Qualität steht. Die Briketts glühen gänzlich rauchfrei durch und sind völlig geruchsneutral. Das Wichtigste ist jedoch, dass für die Produktion kein Baum gefällt werden muss. Denn selbst die Angabe „Made in Germany“ ist kein Garant dafür, dass die Umwelt nicht beeinträchtigt wird: „Laut einer Marktanalyse des WWF von 2017 konnten bei 80 Prozent der getesteten Holzkohle erhebliche Risiken festgestellt werden, wie die Verwendung von nicht deklariertem Tropenholz oder bedrohten Baumarten“, warnt Damkier.

Um das gewissenhafte Grillvergnügen komplett zu machen, kann die Asche von KOKOKO darüber hinaus als natürlicher Dünger im Garten wiederverwendet werden, indem maximal 30 Prozent der Erde beigefügt werden. „So schließt sich der Kreis der Natur wieder“, bemerkt Damkier abschließend.

Quelle: UD/pm
 

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