Leben & Wohnen

Im Einklang mit der Umwelt - nachhaltiges Bauen und Sanieren

Nachhaltige Bau- und Wohnkonzepte sind nicht neu: Einige Merkmale des nachhaltigen Bauens gehen auf Walter Gropius zurück. Das Haus Sommerfeld (Berlin, Adolf Sommerfeld und Bauhaus) beispielsweise wurde in den Jahren 1920/21 entworfen und aus dem Teakholz eines alten Kriegsschiffes auf einem Sockel aus Kalkstein gebaut. Die Meisterhäuser des Bauhauses in Dessau waren aus Gründen der Wirtschaftlichkeit mit gläsernen Oberlichtern versehen und so aufgebaut, dass fast nie elektrisches Licht benötigt wurde. Die Warmwasserleitungen der Häuser waren zu einem ausgeklügelten System der Mehrfachnutzung (Heizung, sanitäre Anlagen, Waschkeller) ausgebaut. Die finanziellen Vorteile eines nachhaltig gebauten/sanierten Hauses wirken sich aufgrund von Energie- und Materialersparnis positiv auf die Umwelt aus.

12.06.2015

Im Einklang mit der Umwelt - nachhaltiges Bauen und Sanieren zoom
Natürliche, nachwachsende Rohstoffe wie Holz sind beim nachhaltigen Bauen immer noch das Mittel der Wahl.

Als nachhaltige Baustoffe werden solche angesehen, die lange Haltbarkeit und Nutzbarkeit des Gebäudes bei gleichzeitig minimaler Belastung für die Umwelt in der Gewinnung und Verarbeitung versprechen. Natürliche, nachwachsende Rohstoffe sind dabei immer noch das Mittel der Wahl, Holz ist dementsprechend ein nachhaltiger Baustoff. Holz hat recht gute Eigenschaften in Sachen Klimatisierung, Wärmeisolation und natürlich der Beschaffung. Eingesetzt wird es nicht nur für Holzblockhäuser als Baumaterial für Wände, Decken und Böden, sondern auch in Form von Holzfasern als reines Dämmmaterial. Regional verfügbare Baustoffe sind insofern wichtig, als dass sie kurze Transportwege und einfache Lagerung, umweltschonende und damit auch finanziell günstige Beschaffung garantieren. Neben Holz sind Lehmbaustoffe beliebt, denn auch die haben hervorragende Eigenschaften, sind regional verfügbar und lassen sich einfach und haltbar verbauen.

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Organische Materialien in der Dämmtechnik

Ein wichtiger Punkt beim nachhaltigen Bauen sind die Dämmmaterialien. Beliebt sind besonders Hanf- und Holzfasern zur nachhaltigen Dachdämmung, die Langlebigkeit und gute Isoliereigenschaften versprechen, dazu noch nachwachsend sind und kein Entsorgungsproblem darstellen. Kokos- und Flachsfasern sowie Schafwolle sind ebenfalls beliebt, außerdem wird derzeit noch mit Pilzkulturen experimentiert, die besonders platzsparend eingesetzt werden können, also als sehr dünne und trotzdem effiziente Dämmschicht. Allerdings sind diese Stoffe derzeit noch nicht auf dem Markt - die Forschung läuft noch. Die nachhaltigen Dämmstoffe zeichnen sich nicht nur durch gute Dämmeigenschaften, umweltfreundliche Beschaffung und Entsorgung aus, sondern sind auch schonender zu verbauen. Die Wasserleitfähigkeit und damit Anfälligkeit für Schimmel ist positiver zu bewerten als bei herkömmlichen Dämmmaterialien. Das wiederum hat Einfluss auf das Raumklima, auf die Luftqualität und die Belastung mit Sporen - und damit auf die Gesundheit der BewohnerInnen des Hauses.

... und was sonst noch als nachhaltig gilt

Dämm- und Baumaterial sind ein wichtiger Punkt in Sachen Nachhaltigkeit, stellen beim Hausbau aber nur einen Teil der Aspekte. Auch die Anlagentechnik muss beachtet werden. Nachhaltiges Bauen geht in die Richtung von Niedrigenergie- und Passivhäusern, die zumindest einen Teil ihres Strom- und Wasserbedarfs aufgrund der Bauweise und der verwendeten Materialien selbst erzeugen können. Regenwassernutzung und -aufbereitung sind dabei ebenso zu bedenken wie Strom- und Warmwassergewinnung aus Geothermie, durch Sonnenlicht oder schlicht sinnvolle Bauweise. Eigene Studiengänge und Fortbildungen für Architekten, Baumeister und Planungsbüros gibt es seit einigen Jahren, die Dienstleister können sich also durchaus auf diesem Gebiet profilieren. Beratung geben auch die zuständigen Landesministerien und die zuständigen Gemeinden.

Quelle: UD/cp
 

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