Greenpeace kürt „grüne“ Elektronikprodukte

Greenpeace hat anlässlich der Elektronikmesse CES die dritte Auflage der Studie „Towards Green Electronics" veröffentlicht. Darin kürt die Umweltschutzorganisation die „grünsten" Produkte 18 teilnehmender Hersteller in sieben Kategorien von Smartphones über Fernseher bis hin zu Netbooks. Erfreulich für die Elektronikindustrie ist, dass es nach einer CES-Kritik im Vorjahr diesmal sogar leichtes Lob von Greenpeace gibt.

10.01.2011

Bild´: Asus
Bild´: Asus
„Unsere Studie zeigt, dass Elektronikhersteller in den letzten Jahren vorzeigbare Fortschritte gemacht haben, indem sie Produkte fertigen, die auf die schlimmsten giftigen Chemikalien verzichten, energieeffizienter sind und leichter wieder verwendet oder recycelt werden können", so Renee Blanchard, Greenpeace International Toxics Campaigner. Allerdings wird auch klar, dass noch viel Luft nach oben ist. Zudem betont Blanchard, dass in Zukunft die Masse der Elektronikprodukte hohen Standards genügen muss und nicht nur ausgewählte Modelle.

Die höchste Einzelwertung im Ranking erzielt Asus mit dem Monitor „VW247H-HF", der es immerhin auf 7,5 von zehn möglichen Punkten bringt. Modelle von Dell und Lenovo knacken ebenfalls die Sieben-Punkte-Marke und kommen nahe an ein „Mögliches Produkt", das sich aus den besten Teilwertungen aller Modelle ergibt. „Mit dem 'Möglichen Produkt' wollen wir aufzeigen, dass verschiedene Hersteller in unterschiedlichen Bereichen Fortschritte machen. Viele technische Hürden sind gelöst", erklärt Tom Dowdall, Koordinator der Greenpeace Greener-Electronics-Kampagne, im Gespräch.

Gerade bei Computern ist der Abstand zwischen den besten Modellen und dem theoretisch möglichen Produkt sehr groß. Bei Notebooks etwa knackt nur das Asus „UL30A"die Fünf-Punkte-Marke, obwohl die besten Teilwertungen ein mögliches Ziel von 8,39 Punkten vorgeben. Das wäre laut Greenpeace vermutlich anders, hätte Apple an der Studie teilgenommen. Denn das außer Konkurrenz untersuchte MacBook Pro MC374 ist das einzige Notebook, das komplett auf PVC und bromierte Flammschutzmittel (BFRs) verzichtet und hätte die Konkurrenz wohl abgehängt.

Im Computer-Bereich berücksichtigt die Greenpeace-Studie neben großen internationalen Namen wie Dell, Samsung und Sony auch zwei indische Hersteller. Das unterstreicht, dass auch im Schwellenland zunehmend grüne Produkte entstehen. Beispielsweise hat Wipro in der Kategorie Desktop-Computer ein Modell eingereicht, das genau wie der Kategoriesieger (HP Compaq 6005 Pro Ultra-slim ) komplett PVC- und BFR-frei ist.

In der Elektronikbranche insgesamt ortet Greenpeace einen klaren Trend zum Verzicht auf PVC, BFRs und andere Giftstoffe. Ebenfalls positiv sieht die Umweltschutzorganisation, dass viele der eingereichten Produkte die Anforderungen des Energieeffizienz-Labels Energy Star übererfüllen. Der größte Aufholbedarf besteht demnach im Bereich Produktlebenszyklus. So wird kaum Recycling-Kunststoff zur Fertigung genutzt. „Die nächste Herausforderung für die Industrie wird, grüne Produkte zu entwickeln, die länger halten und repariert werden können, statt alle paar Jahre ersetzt werden zu müssen", betont zudem Blanchard.
Quelle: UD / pte
 
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