Klimawandel

DJH Bayern: 35 Prozent weniger CO2-Emissionen für nachhaltigen Tourismus

Das Jugendherbergswerk Bayern hat den CO2-Ausstoß pro Übernachtung von 2019 bis 2022 um 35 Prozent von 14 Kilogramm auf neun Kilogramm gesenkt. Durch innovative Maßnahmen wie Energiesparen, fleischreduzierte Küche und Photovoltaikanlagen wird die Nachhaltigkeit in den bayerischen Jugendherbergen weiter vorangetrieben.

16.09.2024

DJH Bayern: 35 Prozent weniger CO2-Emissionen für nachhaltigen Tourismus

Vor fünf Jahren lag der CO2-Ausstoß pro Übernachtung bei 14 Kilogramm pro Gast. Im Jahr 2022 konnte dieser Wert deutlich auf 9 Kilogramm CO2e gesenkt werden. Elke Molkow, Referentin für Qualitätsmanagement und nachhaltige Unternehmensentwicklung beim DJH Bayern: „Unser Verband hat sich streng an die Vorgaben des ‚GHG Protocol‘ gehalten und ausnahmslos in allen unseren Arbeitsbereichen die CO2-Emissionen erhoben – von Energieversorgung und Heizung über Zubereitung/Ausgabe von Mahlzeiten (mit oder ohne Fleischanteil) bis zum Arbeitsweg unserer Mitarbeiter:innen, Aufwendungen für die Abfallbeseitigung, externe Dienstleister oder den Betrieb von IT-Anlagen. Mit den jetzt durch die Expert:innen von myclimate ermittelten 9 Kilogramm CO2e legen wir eine lückenlose, transparente und wissenschaftsbasierte (Greenhouse Gas Protocol) Bilanzierung unserer Treibhausgas-Emissionen vor. Das Ergebnis ist höchst erfreulich und bestätigt die konsequente Umsetzung unseres nachhaltigen Unternehmenskonzepts, das wir seit 2016 verfolgen.“

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Sensibilisierung der Gäste

Der Bericht von myclimate liefert klare Erkenntnisse über die wirksamsten Massnahmen zur Reduktion des CO2-Ausstosses in den Jugendherbergen. Durch gezielte Sensibilisierung und Information von Mitarbeitenden und Gästen konnte insbesondere der Strom- und Heizenergieverbrauch deutlich gesenkt werden. In verschiedenen Häusern konnten durch Informationsmassnahmen in Gemeinschaftsräumen und Zimmern Einsparungen von bis zu 38 Prozent beim Wärme- und rund 30 Prozent beim Stromverbrauch erzielt werden.

Darüber hinaus fördert das DJH Bayern gezielt die Installation von Photovoltaikanlagen auf seinen Gebäuden. Die bereits installierten Anlagen können im Idealfall bis zu 70 Prozent des benötigten Stroms selbst erzeugen. In Bayern sollen nach und nach alle geeigneten Häuser mit PV-Anlagen ausgestattet werden, sofern die baulichen Voraussetzungen gegeben sind.

Wirksamer Hebel Verpflegung

Im Bereich der Verpflegung hat das DJH weitere wirksame Maßnahmen umgesetzt, um die CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren. Die Küchenleitungen der Jugendherbergen werden bereits seit einiger Zeit in klimaoptimierten Rezepturen geschult. Ziel ist es, bei allen Mahlzeiten vermehrt fleischreduzierte oder fleischlose Gerichte anzubieten, da die Produktion, der Transport und die Lagerung von Fleisch erheblich zum CO2-Ausstoß beitragen. Molkow: „Eine fleischreduzierte Küche entspricht dem Anspruch unseres Verbandes auf konsequente Nachhaltigkeit. Darüber hinaus unterstützen wir mit vegetarischen und veganen Komponenten die gesunde Ernährung von Kindern und Jugendlichen, fördern die Biodiversität und Artenvielfalt. Dabei vergrößern wir gleichzeitig den Anteil von Lebensmitteln in BIO-Qualität in unseren Häusern.“

Darüber hinaus hat das DJH Bayern in den letzten Jahren die Menge an Küchen- und Speiseresten deutlich reduziert. Erreicht wurde dies durch gezieltes Coaching der Küchenteams sowie durch aktive Gästeansprache und Bildungsangebote in den Programmen für Schulklassen und Familien.

Weniger ist auch beim Thema Wasser mehr

Die Modernisierung der Heizungsanlagen und die Verringerung des Wasserverbrauchs in den Jugendherbergen, der nahezu vollständige Verzicht auf Printprodukte sowie die Förderung der E-Mobilität im eigenen Fuhrpark haben ebenfalls signifikant zur Verbesserung der CO2-Bilanz des Jugendherbergswerks in Bayern beigetragen.

„Selbstverständlich haben wir bei der Datenerhebung berücksichtigt, dass im Messzeitraum 2022 coronabedingt noch nicht alle Häuser ganzjährig ausgelastet waren. Wir haben deshalb die ermittelten Daten in Relation zu den Gästezahlen gesetzt und gewichtet. Die signifikante Verringerung der CO2-Emission spiegelt deshalb eine reale und uneingeschränkt nachvollziehbare Entwicklung in unserem Verband wider. Denn nur dann, wenn ein Unternehmen seinen Ausstoß an Treibhausgasen vollumfänglich erfasst, können am Ende valide und vergleichbare Zahlen vorgelegt werden. Ich bin sicher, dass der Wert von 9 Kilogramm in den kommenden Jahren weiter sinken wird – dann, wenn wir unser Verpflegungskonzept umgesetzt, PV-Anlagen in großer Zahl installiert und unsere Häuser auch in der Fläche energetisch ertüchtigt haben“, so Molkow.

Quelle: UD/pm
 

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