Klimawandel

60 von 100 Flüssen weltweit zeitweise trocken

60 Prozent der globalen Fließgewässer fallen an mindestens einem Tag im Jahr trocken – über alle Kontinente und klimatischen Zonen hinweg. Das zeigt eine internationale Studie unter Beteiligung des Senckenberg Forschungsinstituts und Naturmuseen. Laut der in „Nature“ publizierten Untersuchung auf Basis der Daten von 5.615 Messstationen lebt über die Hälfte der Weltbevölkerung in der Nähe dieser zeitweise trockenfallenden Flüsse – Tendenz steigend.

13.07.2021

60 von 100 Flüssen weltweit zeitweise trocken zoom
Der hessische Urselbach im Juli 2020 – ein lokales Beispiel der Fließgewässer, die an mindestens einem Tag im Jahr trockenfallen.

Auch der Nil ist betroffen

„Sogar große, charismatische Flüsse, wie beispielsweise der Nil, der Gelbe Fluss in China oder der nordamerikanische Rio Grande, fallen bereits vollständig trocken. Dies kann zu einem erschwerten Wasserzugang für Millionen von Menschen führen und hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Ökosystem Fluss“, kommentiert Klement Tockner, Gewässerökologe und Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung sowie Professor an der Goethe-Universität Frankfurt.

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In besonders trockenen Gebieten der Erde, wie in Indien, Westaustralien oder der afrikanischen Sahelzone, sind es laut der Modellierungen sogar 99 Prozent der Fließgewässer, die zeitweise trockenfallen. „Aber auch in den kühlgemäßigten und feuchten Klimazonen trocknen fast 30 Prozent der Fließgewässer immer wieder aus. Unter Berücksichtigung kleiner Bäche sind es dort sogar mehr als die Hälfte der Wasserläufe“, verdeutlicht Tockner die Lage.

Regionalbeispiel Urselbach

Ein Beispiel ist laut der Studie der Urselbach, ein etwa 16 Kilometer langes Gewässer, das im Vordertaunus entspringt und durch Frankfurt führt. Auch die Weil, ein Zufluss der Lahn, fiel im vergangenen Sommer trocken. Tockner: „Natürlich trockenfallende Gewässer sind wertvolle und einzigartige Lebensräume, aber trocknet ein permanent wasserführender Bach oder Fluss aus, dann hat das massive Auswirkungen auf die Natur und schlussendlich den Menschen.“

Quelle: UD/pte
 

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