Klimawandel

Promis für den Kohleausstieg: Der Wald ist erst der Anfang

Mehr als sechzig Personen des öffentlichen Lebens setzen sich gemeinsam für einen baldigen Kohleausstieg ein. Bei einer Aktion der Klima-Allianz Deutschland übernahmen die Prominenten, darunter bekannte Gesichter aus Film, Fernsehen, Musik und Kultur, Baumpatenschaften im Hambacher Wald.

26.10.2018

Promis für den Kohleausstieg: Der Wald ist erst der Anfang

Internationale Unterstützung kam von 37 Preisträgern des Right Livelihood Awards, besser bekannt als Alternativer Nobelpreis. Einen Tag, bevor die Kohlekommission im Rheinischen Revier tagt, wurden ihre Portraits an den Bäumen im Hambacher Wald aufgehängt. Ziel der Aktion sei, den Hambacher Wald und die durch Tagebaue bedrohten Dörfer langfristig zu erhalten sowie einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Der Schauspieler Benno Fürmann setzte mit der Baumpatenschaft ein Zeichen für den Klimaschutz: „Deutschland muss beim Klimaschutz endlich wieder vorankommen. Der Klimawandel stellt bereits jetzt eine große Belastung dar – insbesondere für die ärmsten Menschen im globalen Süden. Die Politik ist es den Menschen hier und weltweit schuldig, die Gefahr ernst zu nehmen und endlich zu handeln.“

Mit der Aktion machten die Prominenten darauf aufmerksam, dass der vorläufige Rodungsstopp im Hambacher Wald keinesfalls das Ende der Auseinandersetzung bedeutet. Der Wald müsse nun dauerhaft unter Schutz gestellt werden. Kohlekommission und Bundesregierung sollen nach ihrer Ansicht sehr bald eine Entscheidung für den Kohleausstieg treffen.

Für Monika Hauser, Ärztin und Gründerin der Organisation medica mondiale, geht es auch um die Menschen vor Ort: „Der Wald ist erst der Anfang. Zahlreiche Dörfer rund um die deutschen Tagebaue sollen noch zerstört werden, wenn es nach den Energiekonzernen geht. Tausende Menschen werden gezwungen, für Tagebaue ihr Zuhause aufzugeben, über Jahrhunderte gewachsene Dorfgemeinschaften werden zerstört. Für die Bewohnerinnen und Bewohner sind diese Umsiedlungen sehr belastend, auch psychisch. Man fragt sich schon, warum das alles noch sein muss, jetzt wo der Kohleausstieg kommt.“ Hauser gewann 2008 den Right Livelihood-Award für ihren Einsatz zugunsten traumatisierter Mädchen und Frauen in Kriegsgebieten.

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Ein Wald mit Symbolgehalt

Der Musikkabarettist Bodo Wartke möchte, dass der Wald dauerhaft erhalten bleibt und hat sogar ein Lied dazu geschrieben. „Als ich im Sommer vor Ort war und mit den Aktivistinnen und Aktivisten gesprochen habe, war mir sofort klar: Dieser Wald ist ein Wald mit Symbolgehalt. Hier geht es nicht allein um Bäume, es geht ums große Ganze”, so Wartke.

Die Prominenten zeigten sich besorgt darüber, dass noch weitere Wälder und wertvolle Natur in Deutschland von Braunkohletagebauen bedroht sind. Tausende Menschen sollen nach den Plänen der Energiekonzerne noch ihr Zuhause verlieren. Eine Zwangsumsiedlung ist für die Menschen ein tiefer Eingriff in ihre Grundrechte und ihre Lebensplanung. Angesichts des geplanten Kohleausstiegs ist dies nach Ansicht der Prominenten und der Klima-Allianz Deutschland nicht mehr zu rechtfertigen. Wenn Deutschland seine Klimaziele ernst nehme, müssen die Tagebaue deutlich verkleinert werden. Viele Dörfer, fruchtbare Ackerböden und Natur können dann erhalten bleiben.

Auch an die verbleibenden Arbeitnehmer müsse gedacht werden, indem man den Kohleausstieg sozialverträglich gestalte. Die Bundesregierung solle strukturschwache Regionen dabei unterstützen neue Zukunftsperspektiven aufzubauen, sind sich die Prominenten einig.

Quelle: UD/pm
 

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