Energiewende

E.ON sucht Dialog mit der Gesellschaft über Energieversorgung der Zukunft

„Mut zu unbequemen Wahrheiten“ - den will E.ON mit seiner Publikation „Energie 2030“ beweisen. Darin bezieht der Konzern Stellung bezüglich seiner Vorstellung zur Energiewirtschaft der Zukunft und stellt klar: Um die Energieversorgung klimafreundlich zu gestalten, ist ein Mix aus erneuerbarer und fossiler Energie notwendig. Dazu gehört für E.ON neben der Nutzung von Windkraft, Solarenergie, Kohle und Erdgas auch die Kernenergie.

25.08.2009

Foto: Marion Book
Foto: Marion Book

Bis 2050 müssen die CO2 Emissionen halbiert werden, um den globalen Temperaturanstieg auf verträgliche 2 Grad zu begrenzen und somit dem Klimawandel entgegenzuwirken. Ein Ziel, durch das Energieversorger „vor ihrer vielleicht größten Herausforderung seit Erfindung der Elektrizität stehen“. Mit diesen Worten eröffnet E.ON seine Einladung zum Dialog auf Basis der Publikation „Energie 2030“. Dabei gilt es, eine Vielzahl an Fragen zu beantworten: Wie lässt sich die Energieversorgung in Zukunft sichern? Wie können CO2-Emissionen vermieden werden? Wie schnell funktioniert der Ausbau erneuerbarer Energien? Welche Möglichkeiten sind effizient und für den Verbraucher bezahlbar?

In der Publikation „Energie 2030“ gibt E.ON mögliche Antworten und stellt damit seine Ansichten zur öffentlichen Diskussion. Ziel ist ein konstruktiver Austausch mit der Gesellschaft, um ihre Anregungen mit in den Entwicklungsprozess verschiedener Lösungsansätze einzubeziehen. Die Publikation dient dabei als Instrument zur Pflege des Stakeholder-Dialogs und schafft Transparenz über die Schwerpunkte, Strategien und Pläne des Unternehmens.


Einladung zum Dialog
Haben Sie Fragen oder Anregungen? Was ist Ihre Meinung zu diesen Positionen? Schreiben Sie an:  2030@eon.com


„Für den Schutz des globalen Klimas gibt es derzeit kein Patentrezept. Keine Technologie, keine Maßnahme allein kann dies erreichen. Wir müssen alle vorhandenen Optionen nutzen“, so der Vorstandsvorsitzende Dr. Wulf Bernotat im Vorwort des Positionspapiers „Energie 2030“. E.ON bezieht sich in dieser Publikation auf die nächsten zwei Jahrzehnte, da sie für die Entwicklung der Energiewirtschaft entscheidend sein werden. So widmet sich das erste Kapitel einer Schilderung der Grundproblematik: Dazu gehört zum einen der steigende Energiebedarfs auf Grund des weltweiten Bevölkerungszuwachses, zum anderen die Endlichkeit fossiler Energieträger und die Notwendigkeit, CO2-Emissionen zu reduzieren. E.ON unterstreicht dabei die Bedeutung fossiler Brennstoffe wie zum Beispiel Kohle: Die Energiegewinnung daraus sei wirtschaftlich günstig und die Reserven reichen noch für mehrere hundert Jahre. Derzeit basiert die Stromerzeugung weltweit zu 30 Prozent auf Kohlekraftwerken und verursacht dabei mehr als 80 Prozent der CO2 Emissionen des Energiesektors. Die Herausforderung liegt also nach Ansicht E.ONs darin, Technologien zu entwickeln, die CO2-Emissionen in Kohlekraftwerken reduzieren - zum Beispiel durch CCS (Carbon Capture and Storage) - der unterirdischen Speicherung von CO2. Die Erzeugungskosten wird das jedoch nicht verringern. Als ein wichtiges weiteres Standbein sieht E.ON deshalb auch die Kernenergie: Sie liefere nach Meinung E.ONs relativ günstigen Strom, sei dabei CO2-frei und außerdem versorgungssicher, da Uran noch mindestens 200 Jahre verfügbar ist. Während die Entwicklung in erneuerbaren Energien voranschreitet, sieht E.ON die Kernkraft als „klimafreundliche Übergangsphase“ und fordert in dieser Sache „Mut zur nüchternen und vorurteilsfreien Betrachtung“.

Die Zukunft gehört jedoch eindeutig den erneuerbaren Energien, das betont E.ON in Kapitel 3. Nimmt das Investitionsvolumen in diesem Bereich weiter zu, steigt auch die Versorgung aus erneuerbaren Energien. In der ersten Phase wird dabei die Windkraft den größten Anteil tragen. Damit aber auch Solarenergie, Biomasse oder Meeresenergie kostengünstig und wirtschaftlich sinnvoll nutzbar werden, investiert E.ON auch hier in die Erforschung entsprechender Technologien. Auf die Förderung von dezentralen Kraftwerkanlagen konzentriert sich dagegen das vierte Kapitel. Ziel ist, Strom und Wärme effizient und klimafreundlich auch abseits von Ballungszentren anbieten zu können. Um den Wirkungsgrad der Anlagen zu steigern, hat die Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) hierbei eine zentrale Bedeutung. So kann neben der Energie zur Stromgewinnung auch Wärme für Heizzwecke gewonnen werden. E.ON engagiert sich hier in Kooperation mit Partner-Unternehmen in verschiedenen Pilotprojekten.

Doch auch der Verbraucher muss involviert werden. Aus Sicht des Konzerns sind dafür entsprechende Anreize erforderlich, die helfen, Energiesparen einfacher und attraktiver zu gestalten. E.ON betreibt dazu eine Testphase mit intelligenten Stromzählern, wie zum Beispiel „Smart Meters“. Mit ihnen können Verbraucher selbst herausfinden, welche Geräte besonders viel Strom benötigen und entsprechende Einsparungen vornehmen. Das Thema „Energie die wir nicht brauchen“ (Kapitel 5) ist auch für die Energiekonzerne selbst von großem Interesse, weil „höhere Effizienz unsere Kosten senkt und die Unterstützung unserer Kunden beim Energiesparen neue Geschäftschancen bietet“, so E.ON in seiner Publikation. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die Wärmedämmung von Gebäuden sowie die Modernisierung veralteter Heizungsanlagen. E.ON engagiert sich hier mit einem Förderprogramm in Zusammenarbeit mit diversen Stadtwerken. 50.000 alte Heizungen sollen so in Deutschland ausgetauscht werden.

Ein Wandel des Energiesystems und eine deutliche Reduktion der CO2 Emissionen trotz langfristig steigenden Energieverbrauchs kann aus Sicht von E.ON aber letztlich nur mit Hilfe von neuen, innovativen Technologien gelingen. Dabei geht es in Kapitel 7 zum Beispiel um Speichertechnologien, die es ermöglichen erneuerbare Energien grundlastfähig werden zu lassen. So könnten sie jederzeit zur Verfügung stehen und nicht nur dann, wenn der Wind weht oder die Sonne scheint. Ebenso betrifft es die Entwicklung von CCS an Kohlekraftwerken oder von Netzsystemen, die den Transport erneuerbarer Energien ermöglichen. Um die Effizienz der verschiedenen Möglichkeiten zur Energiegewinnung zu prüfen, spielt ein Kriterium eine besonders ausschlaggebende Rolle: Die CO2-Vermeidungskosten. Gemeint sind damit die Kosten, die entsprechende Technologien benötigen, um CO2-Emissionen zu vermeiden. Deutlich wird das an folgendem Beispiel: Je nach Standort kostet die Vermeidung einer Tonne CO2 bei der Windenergie 90 Euro. 600 Euro pro Tonne CO2 beansprucht dagegen die Solarenergie. Das zeigt, dass teilweise noch sehr viel Zeit nötig ist, bis die verschiedenen Energiequellen wirklich effizient genutzt werden können. E.ON hebt in diesem Zusammenhang vor allem die Rolle der Politik hervor, die gefordert ist, nötige Rahmenbedingungen für den Klimaschutz zu schaffen - vor allem auch auf globaler Ebene durch ein weltweites CO2 Handelssystem.

Die Publikation „Energie 2030“ steht auf den Seiten des E.ON Konzerns zum Download bereit. Über die e-Mailadresse 2030@eon.com haben Interessierte die Möglichkeit, Fragen zu stellen,  Meinungen und Anregungen mitzuteilen, und sich so an der Diskussion „Energie 2030“ zu beteiligen. Zudem besteht die Chance zu einem persönlichen Gespräch mit dem Vorstandvorsitzenden Dr. Wulf Bernotat, für welches Teilnehmer des Dialogs nach dem Zufallsprinzip ausgewählt werden.

Quelle: UD
 

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