Energiewende

MAN: Innovative Technologien entlang der Erdgas-Wertschöpfungskette

Die Bundesregierung hat sich jüngst auf ein neues Konzept zur Umsetzung der Energiewende geeinigt. Neben dem koordinierten Ausbau erneuerbarer Energien stehen dabei vor allem die Aspekte Versorgungssicherheit und politische Unabhängigkeit im Vordergrund. Erdgas spielt in diesen Überlegungen eine zentrale Rolle. Der Technologiekonzern MAN zeigt, dass dessen Förderung und Verteilung langfristig kosten- und klimabewusst und durchaus auch hierzulande erfolgen kann.

23.04.2014

MAN: Innovative Technologien entlang der Erdgas-Wertschöpfungskette zoom

Erdgas deckt etwa 24 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs ab. Tendenz steigend. Die Krim-Krise oder die durchaus umstrittene Fracking-Methode haben in Deutschland eine Debatte um die Abhängigkeit von Erdgas und dessen Herkunft angestoßen. Gefordert werden kostengünstige Alternativen zu russischem Gas und deren umweltsensible Gewinnung. Hier neue Fördergebiete zu erschließen, ist eine technische Herausforderung, auf die sich die Firma PRAKLA Bohrtechnik aus dem niedersächsischen Peine spezialisiert hat. Deren Bohranlagen sind auf MAN Lkws montiert. MAN gibt den Spezialaufbauten eine solide Basis, denn für die Tiefbohrungen wird schweres Gerät benötigt.

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„Gerade in Gebieten, in denen man nicht immer von Straßen reden kann, sind Lkw-Fahrgestelle mit einem Allradantrieb unverzichtbar. Die Technik von MAN ist sparsam und gleichzeitig extrem leistungsstark und zuverlässig“, sagt Ulrich Pelleter, Geschäftsführer der PRAKLA Bohrtechnik GmbH. Die Fahrzeuge kommen dabei unter ganz unterschiedlichen Bedingungen zum Einsatz: Sie helfen beim Erschließen von Brunnen für die Wasserversorgung des Bohrer-Camps sowie für die Spülungsaufbereitung. Darüber hinaus gilt es, die groß kalibrierten Löcher zum Setzen etwa des Standrohrs zu bohren. Erst dann werden die großen Erdgasbohranlagen samt ihrer sehr aufwändigen Peripherie aufgebaut, erläutert MAN im aktuellen Geschäftsbericht. Auch wenn die Bohrplätze noch nicht gänzlich vorbereitet sind, kann dank der wendigen, mobilen Bohrgeräte sofort mit dem Bohren begonnen werden. Dies spart Zeit und Kosten.

Erdgasbohrung in den Anden.
Erdgasbohrung in den Anden.

„Die operativen Kosten solcher Unternehmungen sind immens“, erzählt Ulrich Pelleter. „Durch die hohe Effizienz, Geräuscharmut und umweltfreundliche Technik der MAN-Trägerfahrzeuge und der mobilen Bohranlagen haben wir auf den Baustellen einige Sorgen weniger. All diese Qualitäten ermöglichen Kosteneinsparungen und führen zum schnelleren und sicheren Gelingen der Bohraufgaben.“

Alternative zu Stromtrassen

Doch kann man Erdgas auch künstlich erzeugen? Und am Ende dabei gar sogar das Klima schützen? Das geht, sagen Wissenschaftler und Ingenieure bei Audi und MAN, die das Forschungsprojekt e-gas gemeinsam vorantreiben. Power-to-Gas nennt sich diese Technologie, bei der Gas mit Hilfe von Ökostrom, Wasser und Kohlendioxid gewonnen wird. Prof. Rolf Bank, Leiter Prozessentwicklung bei MAN Diesel & Turbo, sagt dazu: „Die Anlage produziert aus regenerativ erzeugtem Strom klimaneutralen Treibstoff, der chemisch mit fossilem Erdgas nahezu identisch ist.“

Und so funktioniert die Herstellung von e-gas: Der Weg zum Endprodukt führt über zwei wesentliche Prozessschritte: Zunächst spalten sogenannte „Elektrolyseure“ mithilfe von regenerativ erzeugtem Strom aus Wind oder Sonnenenergie Wasser in die Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff. Im Methanisierungsreaktor reagiert der gewonnene Wasserstoff dann mit Kohlendioxid (CO2) zu synthetischem Methan. Das eingesetzte CO2 wiederum ist ein Abfallprodukt aus einer nahe gelegenen Biogasanlage.

Lösung für eines der Schlüsselprobleme der Energiewende?

Das Konzept liefert Antworten auf drängende Fragen unserer Zeit, erläutert MAN in seinem aktuellen Geschäftsbericht: Zum einen ermöglicht die Anlage, überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien in Form von Erdgas im öffentlichen Netz zu speichern. Es zeigt einen Weg auf, große Mengen Wind- oder Solarenergie effizient und ortsunabhängig zu speichern, indem sie in Methangas umgewandelt und im Gasnetz, dem größten öffentlichen Energiespeicher in Deutschland, eingelagert werden. Mit dem e-gas Projekt ist Audi Teil und Treiber der Energiewende zugleich. Mittlerweile haben große deutsche Energieversorger die Idee der Strom-Gas-Kopplung (Power-to-Gas) aufgegriffen und folgen Audi mit ersten eigenen Projekten.

Der von MAN Diesel & Turbo entwickelte Methanisierungsreaktor ist das Herzstück der Power-to-Gas-Anlage von Audi in Werlte, Niedersachsen. Er ermöglicht die Herstellung von synthetischem Erdgas in industriellem Maßstab.
Der von MAN Diesel & Turbo entwickelte Methanisierungsreaktor ist das Herzstück der Power-to-Gas-Anlage von Audi in Werlte, Niedersachsen. Er ermöglicht die Herstellung von synthetischem Erdgas in industriellem Maßstab.

Außerdem leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz: Mit der jährlichen Produktionsmenge von etwa 1.000 Tonnen e-gas bindet alleine diese Versuchs-Anlage circa 2.800 Tonnen CO2 , die sonst in die Atmosphäre gelangen würden. Allerdings ist der Treibhauseffekt nur verschoben, nicht aufgehoben. Darauf verweist das renommierte Öko-Institut in einer aktuellen Studie: „Power-to-Gas entnimmt der Atmosphäre zwar zunächst CO2, später gelangen die Emissionen auf Umwegen in die Atmosphäre,“ erklärt Lukas Emele, Wissenschaftler am Öko-Institut mit Schwerpunkt Energie und Klimaschutz.

Dennoch hat Power-to-Gas das Potenzial, die Marktfähigkeit von Erdgas als Pkw-Kraftstoff voranzutreiben, vor allem wenn es in umweltfreundlichen Mobilitätsszenarien zum Einsatz kommt. Dazu zählt etwa der öffentliche Personennahverkehr ÖPNV. Hier haben MAN und Erdgas Mobil gerade erst eine wichtige Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. So sollen die Komplementärprodukte Erdgas als Kraftstoff und erdgasgetriebene MAN-Busse gezielt gemeinsam in Deutschland vermarktet werden. MAN besitzt seit mehr als 40 Jahre Erfahrung mit Erdgas-Bussen und bietet ein an. Für nahezu alle Typen der MAN Lion´s City Baureihe – vom 12 Meter langen Solobus bis zum 18,75 Meter langen Gelenkbus – ist alternativ der Erdgas-Antrieb wählbar.

Fazit

Als einer der eher umweltschonenden fossilen Energieträger spielt Erdgas bei Effizienz, Wirtschaftlichkeit und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten eine Schlüsselrolle auf den internationalen Transport- und Energiemärkten. Hier ist MAN mit einer klaren strategischen Ausrichtung positioniert. Gerade die Idee der Strom-Gas-Kopplung hat das Potenzial, eine der smartesten Antworten auf die Fragen der Energiewende zu werden.

Quelle: UD
 

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