Biodiversität

Glyphosat erstmals in Ostsee nachgewiesen

Forscher des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) haben mittels Flüssigchromatografie und Massenspektrometrie den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat und sein Abbauprodukt Aminomethylphosphonsäure (AMPA) erstmals in der Ostsee nachgewiesen.

05.01.2021

Glyphosat erstmals in Ostsee nachgewiesen

Um die Salz-Störeffekte bei der Probenaufkonzentration in den Griff zu bekommen, wurden verschiedene Trägermaterialien getestet und schließlich ein Polymer identifiziert, das durch molekulare Prägung hochselektiv Glyphosat und AMPA bindet und zugleich unempfindlich gegenüber dem Salz der Meerwasserproben ist.

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„Unbedenkliche Konzentrationen"

Nach gründlicher Validierung der neuen Methode, auch für unterschiedliche Salzgehalte zwischen fünf und 20 beziehungsweise 35, wurde das Verfahren an natürlichen Umweltproben von sieben verschiedenen Beprobungsstellen in der Westlichen Ostsee getestet. Beide Substanzen konnten nachgewiesen werden - und damit erstmals im Meer. Die Glyphosat-Konzentrationen zwischen 0,42 und 0,49 Nanogramm pro Liter waren, unabhängig von der Entfernung zur Küste, recht konstant mit Ausnahme einer Messung von 1,22 Nanogramm pro Liter in der inneren Lübecker Bucht. Die AMPA-Konzentrationen (maximal 1,47 Nanogramm pro Liter) waren in der Nähe von Flussmündungen deutlich höher als weiter draußen im Meer, wo sie zum Teil unter die Nachweisgrenze der neuen Methode fielen.

„Mit der am IOW entwickelten Glyphosat- und AMPA-Analytik können wir erstmals in Konzentrationsbereichen unterhalb von einem Nanogramm pro messen, wie sie in marinen Ökosystemen zu erwarten sind - und das störungsfrei bei allen Salzgehalten, die man in den unterschiedlichen Meeresgebieten der Welt findet", sagt IOW-Forschungsleiterin Marisa Wirth. Die jetzt in der Ostsee gemessenen Werte lägen weit unterhalb der Konzentrationen, die für Menschen oder Meeresorganismen als bedenklich diskutiert werden. Aber da bisher nur diese punktuellen Messungen vorliegen, sei noch keine Datenbasis für eine Einschätzung vorhanden, inwieweit die Ostsee durch diese Stoffe gefährdet ist.

Quelle: UD/pte
 

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