Politik

Nepal braucht und bekommt Hilfe

Das Erdbeben in Nepal mit der Stärke von etwa 7,8 auf der Richterskala hat weite Landstriche verwüstet. Weitere Nachbeben bis zur Stärke 6,8 wurden registriert, weitere sind möglich. Viele Unternehmen haben jetzt Hilfe zugesagt, wie unser Überblick zeigt.

29.04.2015

Nepal braucht und bekommt Hilfe zoom
Die Deutsche Post DHL bringt mit dem Desaster Response Team Hilfe.

Deutsche Post DHL (DPDHL) Group hat sein Disaster Response Team (DRT) nach Kathmandu/Nepal geschickt. Das schwere Erdbeben der Stärke 7,8 forderte Tausende Menschenleben und viele Verletzte. Die internationale Hilfsgemeinschaft macht sich bereit, um dringend benötigte Güter wie technische Ausrüstung, Wasser und Lebensmittel einzufliegen. Das DRT von DPDHL Group leistet logistische Unterstützung bei der Koordinierung internationaler Hilfslieferungen. Am Flughafen bereitet es die Waren zur weiteren Verteilung durch lokale und internationale Organisationen an Hilfsbedürftige vor.

Ein Disaster Response Team mit DHL-Mitarbeitern aus Bahrain, Belgien, Dubai, Indien, Malaysia und Singapur kam am 27. April in Kathmandu in Nepal an und wird dort von Gagan Mukhia, Länderchef von DHL Express Nepal, unterstützt. In Zusammenarbeit mit dem UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UNOCHA) wird das Team humanitäre Hilfslieferungen in Nepal mobilisieren und koordinieren.

Chris Weeks, Direktor für Humanitäre Angelegenheiten bei DHL, sagte: „Nach einer Katastrophe können Flughäfen zu Engpässen werden, die die Verteilung von Hilfsgütern verzögern. Hier kann logistisches Know-how viel bewirken. Ein schnelles und organisiertes Handling und die rasche Koordinierung ankommender Hilfsgüter kann Leben retten. Da wir 2010 in Zusammenarbeit mit den nepalesischen Behörden und dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen ein „Get Airports Ready For Disaster“ (GARD)-Programm durchgeführt haben, sind die Flughäfen in Nepal gut auf die Arbeit nach einer Naturkatastrophe vorbereitet.“

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Sofortspende der Telekom

Auch die Deutsche Telekom leistet schnelle Hilfe für die betroffenen Menschen in Nepal. Der Konzern spendet 50.000 Euro als Soforthilfe an seinen langjährigen Kooperationspartner Aktion Deutschland Hilft. Das etablierte Bündnis deutscher Hilfsorganisationen leistet Soforthilfe vor Ort. Die Mitgliedsorganisationen des Bündnisses sind bereits seit vielen Jahren in der Krisenregion aktiv und können die Betroffenen direkt mit Trinkwasser, Lebensmitteln und Medikamenten unterstützen. Darüber hinaus sind weitere Helfer auf dem Weg von Deutschland in die Krisengebiete.

Übernahme der Roaming-Kosten für Erdbebenhelfer

Auch für die Helfer leistet die Deutsche Telekom Unterstützung: Die Roaming-Kosten ihrer Mobilfunkkunden, die als Helfer vor Ort sind, und für eventuelle Gespräche aus Nepal mit Freunden und Verwandten in Deutschland übernimmt die Deutsche Telekom. Die aufgelaufenen Kosten werden schnell und unbürokratisch erstattet - dafür genügt ein Anruf bei der Servicehotline, deren Nummer auf der Rechnung steht.

Die wirtschaftlichen Folgen des Bebens

Experten des CEDIM (Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology), einer gemeinsamen Forschungseinrichtung des KIT und des Helmholtz-Zentrums Potsdam Deutsches Geoforschungszentrum (GFZ), beobachten die Lage und schätzen die Schadensentwicklung zeitnah.

Derzeit wird von mehr als 4.000 Toten und 9.000 Verletzten ausgegangen. In der betroffenen Region leben rund 15,62 Millionen Menschen, in ganz Nepal 28,38 Millionen. „Unsere theoretischen Schadensmodelle halten Totenzahlen von 7.500 für wahrscheinlich, Zahlen bis zu 10.000 für möglich“, erklärt James Daniell vom KIT, einer der Autoren des CEDIM-Berichtes.

Der wirtschaftliche Schaden in Nepal wird wahrscheinlich bei 3,5 Milliarden Dollar liegen (Fehlergrenzen 2,8-4,6 Milliarden Dollar, mit Wiederaufbaukosten um fünf bis - sieben Milliarden Dollar), geschätzt anhand der vorliegenden Informationen aus dem Katastrophengebiet, vergangenen Schadensereignissen und verschiedenen sozio-ökonomischen Indikatoren. Die vergleichbaren Erdbeben in Haiti (2010) und Kaschmir (2005) verursachten Schäden um vier Milliarden Dollar. „Nepals Wirtschaft basiert stark auf Landwirtschaft. Aufgrund der zerstörten Straßen können viele Güter nicht mehr exportiert werden und weiterer wirtschaftlicher Schaden entsteht. Ebenso wird die Tourismusindustrie leiden“, sagt Bijan Khazai vom KIT.

Der Monsun mit starken, landesweiten Regenfällen wird für Nepal ab Mitte Juni erwartet. In der Vor-Monsunzeit ist dennoch mit lokalen schweren Regenfällen und Gewittern zu rechnen, die auch Erdrutsche ermöglichen können. Die aktuellen Wetterprognosen bis zum 2. Mai zeigen für die Erdbebenregion aktuell jedoch keine derartige Starkregen. Die Temperaturen in Kathmandu am Tag liegen zwischen 22 und 26 Grad Celsius und elf bis 15 in der Nacht.

Das größte registrierte Erdbeben in der Region (300 Kilometer Radius) fand am 15. Januar 1934 in Bihar, Nepal, mit einer Stärke von 8,1 statt. Aus der historischen Analyse gehen die Experten davon aus, dass die „Erdbebenlücke“ in der Region noch nicht geschlossen ist und in den nächsten Jahren ähnliche Beben wahrscheinlich weiter westlich auftreten könnten.

Quelle: UD
 

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