Lieferkette

Wozu dient die menschenrechtliche Risikoanalyse?

Ob in der Textilindustrie, im Rohstoffsektor oder in der Lebensmittelbranche – die Schattenseiten der globalen Wertschöpfungsketten – wie Kinderarbeit, Sklaverei oder Armut – erfordern neue Strategien der Unternehmensverantwortung.

25.09.2017

Wozu dient die menschenrechtliche Risikoanalyse?

Eine solide menschenrechtliche Risikoanalyse ermittelt und bewertet die menschenrechtlichen Auswirkungen unternehmerischer Aktivitäten und legt damit den Grundstein zur Erfüllung der Menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht (human rights due diligence). Sie ist unerlässliche Voraussetzung dafür, dass Firmen den aktuellen gesetzlichen und gesellschaftlichen Anforderungen gerecht werden.

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Die 2011 von den Vereinten Nationen verabschiedeten UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte haben einen globalen Referenzrahmen geschaffen, in dem erstmals die menschenrechtliche Verantwortung von Unternehmen definiert wird. Ziel ist es, ein verantwortungsbewussteres und nachhaltigeres Handeln von Unternehmen zu fördern. Obwohl rechtlich unverbindlich, haben die UN-Leitprinzipien den Druck auf Staaten und Unternehmen verstärkt. 

Mit dem Nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der UN Leitprinzipien oder dem „Gesetz zur Stärkung der nichtfinanziellen Berichterstattung der Unternehmen in ihren Lage- und Konzernlageberichten“ (besser bekannt als CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz) werden zunehmend rechtlich verbindliche Vorschriften geschaffen.

Das am 9. März 2017 vom Deutschen Bundestag verabschiedete Gesetz zur CSR-Berichtspflicht fordert insbesondere börsennotierte Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten dazu auf, künftig auch nichtfinanzielle Aspekte ihrer Tätigkeiten offenzulegen. Durch menschenrechtliche Risikoanalysen sollen Unternehmen mögliche Schwachstellen entlang ihrer globalen Lieferketten identifizieren und negativen Folgen in Bezug auf Menschenrechte sowie Arbeits- und Sozialstandards besser vorbeugen. 

Mit einer menschenrechtlichen Risikoanalyse und darauf aufbauend einer Strategie zur Erfüllung der Menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht, werden Unternehmen auch wachsenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Anforderungen gerecht. NGOs und Medien üben zunehmend Druck aus, indem sie verstärkt über Menschenrechtsverletzungen entlang der Lieferketten berichten.

Generationenübergreifend achten immer mehr Verbraucher und Verbraucherinnen bei ihren Kaufentscheidungen auf Nachhaltigkeit und Transparenz. Gelebte Unternehmensverantwortung kann darüber hinaus die Rekrutierung neuer Mitarbeiter sowie die langfristige Bindung von Talenten an ein Unternehmen positiv beeinflussen. Außerdem erleichtert sie den Zugang zu neuen Investitionen und Finanzmitteln, beschränkt Reputations- und Haftungsrisiken und begünstigt langfristige und zuverlässige Lieferantenbeziehungen.

Eine menschenrechtliche Risikoanalyse ist für Unternehmen oft ein komplexer Prozess. Im aktuellen Knowledge-Paper „Menschenrechtliche Risikoanalyse“ wird erläutert, wie eine professionelle menschenrechtliche Risikoanalyse nach international anerkannten Standards durchgeführt werden sollte und welche normativen Grundlagen einer solchen Analyse zugrunde liegen.

Quelle: UD
 

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