Politik

develoPPP - neue PPP-Komponenten im Detail

Das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) richtet die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft grundlegend neu aus. Die sogenannten Public Private Partnerships (PPP) der Durchführungsorganisationen GTZ, DEG und sequa werden stärker auf die gezielte Förderung vorher ausgewählter Themen ausgerichtet. Unter der gemeinsamer „Dachmarke“ develoPPP werden die Förderprogramme gebündelt. UmweltDialog skizziert die Eckfeiler der Neuausrichtung.

02.06.2009

Foto: Selahadin Ali Bekri/GTZ
Foto: Selahadin Ali Bekri/GTZ
Der PPP-Gedanke ist ein Erfolgsmodell der Entwicklungszusammenarbeit von Staat und Wirtschaft: In den letzten zehn Jahren sind knapp 3.000  Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft umgesetzt worden. Von Seiten der öffentlichen Hand wurden hierzu Mittel in Höhe von 16,4 Mrd. Euro für die Projekte in 70 Ländern rund um den Globus bereitgestellt.  Für das BMZ steht dabei als bisheriges Fazit fest, dass „sich unternehmerische und entwicklungspolitische Ziele oftmals ergänzen und gemeinsam besser erreichen lassen.“

Auf dieser Überzeugung baut auch die Neuausrichtung der PPP-Aktivitäten auf: Unter der Bezeichnung develoPPP sollen künftig Entwicklungsprojekte gezielter gefördert werden, in denen es besonderen Handlungsbedarf, aber auch besondere Chancen gibt. Damit geht es auch um eine Verstärkung der Millenniums-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen, also um Armutsbekämpfung, Frieden und Sicherheit, Umweltschutz und die gerechte Gestaltung der Globalisierung.

Dazu setzt develoPPP auf drei neue Komponenten: Thema, Impuls und Allianz heißen diese. develoPPP-Thema fördert Projekte nach vorgegebenen Themen. Die Komponente develoPPP-impuls setzt auf die Umsetzung außergewöhnlich vielversprechender Maßnahmen und innovative Projektansätze. Die dritte Komponente des Programms, develoPPP-allianz schließlich legt ein spezielles Augenmerk auf größere PPP-Projekte. Solche „strategische Allianzen“, an denen in der Regel mehrere Unternehmen beteiligt sind, können länderübergreifend arbeiten.

Auch die Projektgrößen sind sehr unterschiedlich: develoPPP ermöglicht sowohl überschaubare Maßnahmen, die von einzelnen Unternehmen getragen werden, als auch „strategische Allianzen“, die eine ganze Branche betreffen, mehrere Länder umfassen und in die mehrere Millionen Euro investiert werden können. Finanziert wird das develoPPP-Programm weiterhin aus Mitteln des BMZ. Darüber hinaus gibt es zusätzliche PPP-Möglichkeiten im Rahmen der bilateralen,  zwischenstaatlichen Zusammenarbeit.

develoPPP.thema

In der Kategorie develoPPP.thema geht es um ausgewählte Themen, für die das BMZ gezielt Mittel bereitstellt. Jedes Thema wird von einer Durchführungsorganisation betreut. Inhaltlich umfassen diese Wettbewerbe zwei sich ergänzende Aspekte: Zum einen werden wichtige entwicklungspolitische Probleme behandelt, in dem die Wettbewerbe bestimmte sektorspezifische Themen vorgeben. Diese Themen werden regelmäßig neu festgelegt und den drei Durchführungsorganisationen DEG, GTZ oder sequa zugeordnet. So führt die GTZ 2009 Wettbewerbe rund um die Themen Gesundheitsprojekte und Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz durch.

develoPPP.impuls

Die zweite Wettbewerbskategorie, develoPPP.impuls, steht Vorschlägen aus
allen anderen Themenfeldern offen. Hier liegt ein besonderes Augenmerk auf dem
innovativen Charakter der Vorschläge. Ansätze, die ein außergewöhnliches Engagement oder große unternehmerische Kreativität aufweisen, haben hier die besten Chancen. Durch die beiden Wettbewerbskategorien kann die Entwicklungszusammenarbeit eigene Akzente setzen und bleibt gleichzeitig offen für neue Impulse aus der Privatwirtschaft. Grundbedingung: Die wirtschaftlichen Verhältnisse des Unternehmens müssen die Finanzierbarkeit des Vorhabens gewährleisten (mind. 10 Mitarbeiter/-innen, drei Jahre am Markt, Jahresumsatz mind. 1 Mio. Euro, langfristiges unternehmerisches Engagement im Zielland).

develoPPP.allianz

Besonders wegweisende PPP, die mehrere Partner, Länder und größere Investitionen umfassen, können auch außerhalb der Ideenwettbewerbe vereinbart werden. Dazu gibt es die Programmkomponente develoPPP.allianz: Hier geht es um strukturelle Verbesserungen in den Partnerländern, die weit über das Umfeld eines Einzelunternehmens hinausgehen. Strategische PPP-Allianzen stellen hohe
Anforderungen an Projektplanung und -management. Im Gegenzug sind aber
auch die Entwicklungswirkungen größer. Deshalb stellt das BMZ für Projekte in der
Kategorie develoPPP.allianz auch mehr Mittel zur Verfügung. Zusätzliche Kriterien sind,  dass das Gesamtvolumen des Projekts mindestens 750.000 Euro (öffentlicher und privater Beitrag zusammengenommen) betragen muss. Zudem sollte das Projekt eine überdurchschnittliche entwicklungspolitische Signifikanz und einen beispielgebenden „Leuchtturmcharakter“ haben.



Stichwort PPP

PPP bekämpfen Entwicklungshemmnisse, sie wirken risikominimierend und kombinieren die Ressourcen der Partner in Bereichen wie beispielsweise Berufsausbildung oder Infrastruktur. Sie implementieren gemeinsam erarbeitete Standards in unterschiedlichsten Wertschöpfungsketten und erschließen bislang vernachlässigte Märkte. In manchen Projekten suchen Unternehmen vor allem einen Finanzierungsbeitrag, um an neuen Standorten entwicklungswirksame Begleitmaßnahmen durchzuführen; in anderen Fällen vereinbaren die Partner, gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Organisationen umfangreiche Dialogprozesse zu initiieren; und in wieder anderen Fällen investiert die Entwicklungszusammenarbeit in Maßnahmen im Umfeld eines Partnerunternehmens.

Ausgestattet mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung (BMZ) arbeiten die Durchführungsgesellschaften DEG, GTZ und sequa in folgenden Geschäftsbereichen:
- Sie beteiligen sich finanziell und personell an Projekten, die einen entwicklungspolitischen Nutzen im Partnerland bringen.
- Sie betreuen und begleiten Unternehmen bei der Planung und Umsetzung von
Projekten, die die nachhaltige Entwicklung in den Partnerländern fördern.
-  Sie stellen ihre Kontakte zu Regierungen, Wirtschaftsverbänden und Unternehmen
zur Verfügung.
- Sie bieten spezifisches Know-how über Länder, Sektoren und lokale Rahmenbedingungen.
 
Quelle: UD
 
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