Politik

Unsicherheit: Kompensation durch Betrügereien

Die Einflüsse eines schlechten Selbstvertrauens können entweder zu betrügerischen oder altruistischen Verhaltensweisen führen. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung der University of Toronto Rotman School of Management. Den Ergebnissen zufolge kann ein geringes Selbstvertrauen in einem bestimmten Lebensbereich in einem anderen zu Betrügereien führen, um das Selbstbewusstsein zu erhöhen.

13.04.2018

Unsicherheit: Kompensation durch Betrügereien
Die Studie legt nahe: In einer starken Gemeinschaft handeln Menschen ehrlicher und großzügiger.

Es gibt jedoch auch Personen, welche in die entgegengesetzte Richtung tendieren und Altruismus anstreben, um ihren Status zu erhöhen. Die Resultate der Studie zeigen, dass dieser Weg eher eingeschlagen wird, wenn man von anderen gesehen wird oder soziale Solidarität verspürt. Für die Studie haben die Forscher getestet, wie Personen reagieren, deren Selbstvertrauen temporär gesenkt wurde. Dazu sind negative Erinnerungen rekapituliert sowie anspruchsvolle kognitive Aufgaben gestellt worden.

Den Wissenschaftlern zufolge haben Probanden mit einem geringen Selbstvertrauen teure Einkäufe, wie zum Beispiel umweltfreundliche Produkte, vermieden. Zusätzlich sollten diese Studienteilnehmer eine monetäre Zuwendung mit einer anderen Person teilen, behielten aber den größeren Teil für sich. Diese Personen haben sich überdies in Ansehung ihrer tatsächlichen Performance mehr Bonusgeld zugeteilt, als ihnen zustehen würde.

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Zuschauereffekt ändert Verhalten

Laut Forschern hat mehr als ein Drittel aus der Gruppe mit dem niedrigen Selbstvertrauen betrogen, während es bei den selbstbewussten Studienteilnehmern nur zehn Prozent waren. Wenn die Teilnehmer jedoch öffentliche Entscheidungen getroffen hatten oder Teil einer starken Community waren, hat das schwache Selbstbewusstsein dazu beigetragen, eher zu umweltfreundlichen Produkten zu greifen. Auch beim Teilen von monetären Ressourcen war in diesem Fall mehr Großzügigkeit zu beobachten.

"Der Status des Selbstvertrauens unterliegt Schwankungen. Selbstsüchtiges, kapitalistisches oder altruistisches Verhalten hängen auch damit zusammen, ob Geld oder Altruismus als primäre Quelle für den Aufbau eines schwachen Selbstvertrauens gesehen werden", erklärt Studienautorin Claire Tsai. "Gibt es Wege, Menschen dabei zu helfen, ihr Selbstvertrauen zu stärken? Gibt es Wege, den Beitrag einer Person zur Organisation anzuerkennen? Solche öffentlichen Anerkennungen können effektiv zur Etablierung eines stärkeren Selbstbewusstseins beitragen", resümiert Tsai.

Quelle: UD/pte
 

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