Politik

Daten als Motor der Gesellschaft

„Data is the new gold“ – Daten sind das neue Gold, heißt es in den Führungsetagen von Unternehmen. Die immer stärkere Vernetzung von Gegenständen und Maschinen sorgt dafür, dass auf der Welt immer größere Datenmengen anfallen. Doch wie können Unternehmen die Daten sinnvoll für ihre Geschäftsmodelle nutzen? Und wie sieht ein verantwortlicher Umgang mit Daten aus?

09.02.2016

Thorsten Dirks auf der DLD Conference 2016.
Thorsten Dirks auf der DLD Conference 2016.

Auf dem DLD in München, dem wichtigsten Zukunftskongress Europas, diskutierte Telefónica Deutschland CEO Thorsten Dirks mit Experten und Unternehmern zum Thema „Wie Daten das Geschäft treiben“ und wie sich die Telekommunikationsbranche dafür aufstellen muss.

„Die Telekommunikationsbranche muss sich transformieren“, sagte Dirks. Bislang würden Telekommunikationsanbieter nur Konnektivität bereitstellen. Durch die zunehmende Digitalisierung müssten sie in Zukunft jedoch verstärkt auch Datenanalyse als Produkt anbieten. Mit Angeboten wie Mobility Insights bietet Telefónica Deutschland heute schon neue Dienste auf Grundlage von Datenanalysen – wobei alle Daten vollständig anonymisiert sind. Mit den Analysen kann beispielsweise ein Kaufhaus herausfinden, wie viele Passanten zu einer bestimmten Zeit einen bestimmten Punkt in der Innenstadt passieren. Oder ein Bahnbetreiber weiß, wie viele Menschen mit dem Zug und wie viele mit dem Auto eine bestimmte Strecke zurücklegen. Mit dem Aufbau von neuen Geschäftsfeldern wie Advanced Data Analytics wird Telefónica Deutschland seine Angebote in diesem Bereich weiter ausbauen.

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Smart Data: Lösung für viele gesellschaftliche Probleme

Dass Daten eine immer wichtigere Rolle für Wirtschaft und Gesellschaft bei der Lösung ihrer wichtigsten Probleme einnehmen, bestätigten auch die anderen Diskussionsteilnehmer.

Viele der heutigen Fragen lassen sich durch Smart Data beantworten, also durch intelligente Auswertung von Daten. Neue, vernetzte Verkehrs- und Energiesysteme machen Städte in Zukunft nachhaltiger und für die Bewohner lebenswerter. „Datenanalysen können uns auch helfen, Krankheiten vorauszusagen“, sagte Dirks.

Der Architekt Carlo Ratti, der am renommierten Massachusetts Institute of Technology über Smart Cities forscht, berichtete von einem Projekt in New York, bei dem durch die Analyse von Fahrzeugdaten der Taxiverkehr optimiert werden kann. 40 Prozent der Taxifahren könnten durch intelligente Vernetzung und Datenanalyse eingespart werden, sagte Ratti. Noch größer sei der Effekt bei autonom fahrenden Autos: Das gleiche Auto, das einen morgens zur Arbeit bringt, könnte den Rest des Tages die anderen Familienmitglieder oder auch fremde Personen transportieren. Die Nutzung wird also nachhaltiger.

Nutzen von Daten: Gesellschaftliche Debatte nötig

Auch Systeme für künstliche Intelligenz spielen in der Wirtschaft eine immer wichtigere Rolle, wie der CEO der kalifornischen Firma Sentient, Antoine Blondeau, berichtete.

In vielen Bereichen werde künstliche Intelligenz bereits bei der Entscheidungsfindung eingesetzt, beispielsweise im Finanzwesen oder auch im Onlinehandel. Dabei übernehmen selbstlernende Systeme immer komplexere Aufgaben. „Das System entwickelt den ganzen Prozess und die Strategie“, so Blondeau.

Allerdings wächst in Europa und vor allem in Deutschland bei vielen Menschen die Sorge über den Umgang von Unternehmen mit Kundendaten. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen sind oft kaum verständlich und werden von den Verbrauchern selten gelesen. Um eine breite gesellschaftliche Akzeptanz für datenbasierte Geschäftsmodelle zu erreichen, müsse bei den Unternehmen ein Umdenken stattfinden, forderte Dirks: „Wir brauchen eine gesellschaftliche Debatte über den Nutzen von Daten.“

Für Telefónica Deutschland kündigte er eine neue Transparenz beim Umgang mit Daten an. Bereits heute könne jeder Kunde selbst entscheiden, ob und wie das Unternehmen seine Daten nutzen darf. Zudem habe Telefónica Deutschland als erstes Unternehmen ein vom Bundesbeauftragten für Datenschutz geprüftes Anonymisierungsverfahren für Daten entwickelt. Dirks: „Wir geben den Kunden die volle Selbstbestimmung über ihre Daten.“

Quelle: UD/cp
 

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