UN-Entwicklungsziele

Merck und IDF klären gemeinsam über Diabetes auf

Immer mehr Menschen leiden an Diabetes. Die „International Federation of Diabetes“ (IDF) und das Wissenschafts- und Technologieunternehmen Merck wollen mit gemeinsamen Aktivitäten das Bewusstsein für die Gefahren der „Zuckerkrankheit“ erhöhen. Das Augenmerk richtet sich dabei vor allem auf Entwicklungs- und Schwellenländer.

13.04.2018

Merck und IDF klären gemeinsam über Diabetes auf

Auf der ganzen Welt leiden 425 Millionen Menschen zwischen 20 und 79 Jahren an Diabetes. Etwa 90 Prozent von ihnen entwickeln die als Diabetes Typ 2 bekannte Form der Insulinresistenz. Allein in Deutschland sind fast 7,5 Millionen Einwohner davon betroffen. Das geht aus dem Diabetes-Atlas der IDF hervor, der 2017 in seiner achten Auflage erschienen ist. Diabetes entwickelt sich zur Epidemie. Seit 1980 hat sich die Zahl der Betroffenen fast vervierfacht. Die Weltgesundheitsorganisation WHO befürchtet einen weiteren Anstieg.

Diabetes werde zur siebthäufigsten Todesursache, schreibt die WHO in ihrem 2016 veröffentlichten Welt-Diabetesbericht. Bis 2040 werde die Zahl der 20- bis 79-jährigen Diabetiker auf 642 Millionen ansteigen.Diabetes bleibt oft unerkannt. Insgesamt geht die IDF davon aus, dass die Hälfte der Diabetiker nichts von ihrer Erkrankung weiß. In Afrika sollen 62 Prozent der Diabetes-Fälle unentdeckt bleiben. Weil Diabetes eine „Wohlstandskrankheit“ ist und die Entstehung des Typs 2 häufig mit ungesunder Lebensführung einhergeht, sind wirtschaftlich aufstrebende Länder zunehmend betroffen. Allein in Südostasien und der Westpazifik-Region gibt es laut Diabetes-Atlas mehr als 240 Millionen Diabetiker. Zwei Drittel aller Erkrankten leben in Städten.

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Merck fördert Bewusstsein für Folgen von Diabetes

Die Folgeschäden durch Diabetes reichen von Herz- und Nierenerkrankungen bis hin zu Augenleiden und Nervenschäden. Durch bestimmte Maßnahmen lässt sich der Typ-2-Diabetes jedoch oft vermeiden oder zumindest hinauszögern. Dazu zählen unter anderem ausreichend Bewegung, gesunde Ernährung sowie eine Gewichtsreduktion oder – falls diese Maßnahmen nicht ausreichen – eine medikamentöse Behandlung. Die IDF hat deshalb zum Weltdiabetestag am 14. November 2017 eine neue Partnerschaft mit dem Wissenschafts- und Technologieunternehmen Merck bekanntgegeben. Gemeinsam wollen beide Institutionen das Bewusstsein für die Gefahren durch Diabetes steigern und die Versorgung von Diabetikern verbessern.

Ärzte können „School of Diabetes“ besuchen

Ein wichtiges Ergebnis der Kooperation von IDF und Merck ist das Internetangebot „School of Diabetes“. Ärzte können mit dem IDF-zertifizierten Online-Kurs im Rahmen der kontinuierlichen Fortbildung CME-Punkte zum Thema „Prävention von Typ-2-Diabetes“ erwerben. Vermittelt werden evidenzbasierte Informationen zur Diabetesprävention. „Die renommierten Plattformen der IDF wie das Online-Portal ‚School of Diabetes‘ und der Weltdiabetestag stellen wertvolle Medien für unsere gemeinsamen Initiativen zur Schulung und Bewusstseinsbildung dar“, bewertet Belén Garijo, Mitglied der Merck-Geschäftsleitung und CEO Healthcare in einer Unternehmensmitteilung, die gemeinsamen Aktivitäten.

Der Kampf gegen Diabetes hat bei dem 1668 gegründeten Unternehmen eine lange Tradition: 1957 behandelten Dr. Jean Sterne und seine Kollegen im französischen Suresnes erstmals erfolgreich Diabetiker mit dem Wirkstoff Metformin. Unter dem Namen „Glucophage“ gehört Metformin seitdem zu den meistverschriebenen Medikamenten gegen Typ-2-Diabetes. Seit einigen Jahren ist Glucophage auch zur Diabetesprävention (Prädiabetes) in einer zunehmenden Anzahl von Ländern zugelassen.

Ein weiterer Meilenstein: Bereits im März 2015 startete Merck das E-Health-Programm „DORA“. Das Kürzel steht für „Diabetes Online Risk Assessment“ und beschreibt einen Online-Test, mit dem die Teilnehmer einschätzen können, wie hoch ihr Risiko ist, an Diabetes zu erkranken. DORA richtet sich vor allem an Menschen aus den afrikanischen Ländern Südafrika, Namibia, Kenia, Äthiopien, Ghana, Nigeria, Mosambik und Mauritius. Die DORA-Internetseite wurde seit ihrem Bestehen von 740.000 Besuchern genutzt. Mehr als 100.000 führten den Test durch.

Gesundheit ist Teil der CR-Strategie

Das aktuelle Engagement von Merck gegen die Ausbreitung von Diabetes ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie des Konzerns zur Gesundheitsförderung. Diese bildet neben Umwelt sowie Bildung und Kultur eine der drei Säulen der Corporate-Responsibility-Strategie (CR-Strategie) von Merck. Das Unternehmen versteht es als Aufgabe einer verantwortungsvollen Unternehmensführung, allen Menschen Zugang zu hochwertiger Gesundheitsversorgung zu ermöglichen und das Bewusstsein für Gesundheitsthemen zu steigern. Gesundheitslösungen sollen verfügbar, lokal zugänglich und erschwinglich sein.

„Merck Foundation“ bündelt Maßnahmen zur Gesundheitsförderung

Viele der Aktivitäten zur Förderung des Gesundheitsbewusstseins und zur Stärkung der medizinischen Ausbildung werden seit dem Jahr 2017 in der neu gegründeten „Merck Foundation“ gebündelt. Bereits seit dem Jahr 2012 läuft das „Merck Capacity Advancement Program“. Die Initiative kooperiert mit akademischen Einrichtungen in Afrika, Asien, Lateinamerika und dem Mittleren Osten. Ziel ist es, medizinisches Fachpersonal zu schulen und das Bewusstsein der Öffentlichkeit für Krankheiten wie Diabetes zu erhöhen. Bis zum Ende des Jahres 2017 erhielten mehr als 25.000 Studenten im Rahmen des Programms eine klinische Ausbildung in Diabetes- und Bluthochdruckmanagement. Bis Ende 2018 sollen 30.000 angehende Mediziner erreicht werden.

Der Förderung angehender Mediziner in Asien und Afrika widmen sich auch die seit 2015 verliehene „Merck Diabetes and Hypertension Awards“. 37 künftige Hypertonie- und Diabetesexperten wurden im Jahr 2017 mit diesem Preis ausgezeichnet.

450 afrikanische Ärzte, Politiker und Wissenschaftler besuchten schließlich im Oktober 2017 den vierten „Merck Africa Asia Luminary Congress“ in Kairo. Schwerpunktmäßig ging es bei der Tagung um die soziale und wirtschaftliche Entwicklung in Entwicklungsländern. Die Tagungsbeiträge bezogen sich jeweils auf Gesundheitsthemen wie Diabetes, Fertilität oder Onkologie.

Quelle: UmweltDialog
 

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