Politik

Deutschland bei Verpackungsmüll an der EU-Spitze

Anlässlich der vergangenen Europäischen Woche der Abfallvermeidung hat der Nabu neben Verbrauchern auch die Bundesregierung dazu aufgerufen, sich vehement gegen die Verschwendung von Rohstoffen zu positionieren. Um den Ressourcenkonsum zu senken, muss das Programm zum Schutz der natürlichen Ressourcen (ProgRess III) ambitionierte Ziele in Bau- und Kreislaufwirtschaft, Siedlungsentwicklung sowie Konsum aufstellen.

27.11.2018

Deutschland bei Verpackungsmüll an der EU-Spitze

Dazu muss es außer Förder- und Informationsinstrumenten auch ökonomische Anreize beinhalten, wie eine Getränkeverpackungssteuer oder eine Energiesteuerpflicht für Abfallverbrennungsanlagen. Ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen ist ein wichtiger Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasen und damit zum Klimaschutz.

„Extremer Konsum, immer mehr Verpackungen, kurzlebige Elektronikprodukte und die Wegwerfmentalität haben unseren Rohstoffhunger in den vergangenen zehn Jahren befeuert“, so Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Allein in Deutschland fallen jedes Jahr über 18 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle an – 2010 waren es noch 16 Millionen Tonnen. Damit stehen wir EU-weit an der Spitze.“

Vor diesem Hintergrund spricht sich der Nabu für weniger Steuern auf ressourcenschonende Produkte aus, um den Rohstoffverbrauch zu senken und den Fokus auf Abfallvermeidung zu legen. Damit werde die Abhängigkeit der Wirtschaft von Rohstoffimporten minimiert, Schäden am Ökosystem gering gehalten und das Klima geschützt.

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Das größte Potenzial zur Schonung von Ressourcen liegt in der Bau- und Stadtentwicklung. „Es ist gesetzlich bereits jetzt möglich, eine Primärbaustoffsteuer für Baufirmen einzuführen, damit recycelter Kies und Sand günstiger werden. Außerdem sollten statt Neubau mehr alte Häuser saniert und Geschossbauwohnungen gefördert werden. So finden wir den Weg in eine Gesellschaft, die weniger Ressourcen verbraucht und schaffen grüne Arbeitsplätze“, so Nabu-Ressourcenexpertin Verena Bax. „Für einen gesellschaftlichen Wandel ist es außerdem sinnvoll, gemeinschaftliche und ressourcenschonende Konsumformen, wie Sharing, Tauschen und Reparatur zu stärken.“

Quelle: UD/na
 

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