Politik

Only bad news are good news

Journalisten haben beim Media Delphi 2017 erneut orakelt, welche Unternehmen und Unternehmermenschen im laufenden Jahr die meisten Schlagzeilen produzieren. Ob Abgasskandal, Datenhandel oder Prozesse: In dem Ranking belegen mit Volkswagen (72,2 Prozent), Facebook (61,7 Prozent) und Deutsche Bank (54,3 Prozent) jene Unternehmen die ersten drei Plätze, bei denen Journalisten aktuell von schlechten Nachrichten ausgehen. Unter den Firmenlenkern führt nach Journalistenmeinung Facebook-Gründer Mark Zuckerberg mit 61,3 Prozent die Medienagenda an – vor EZB-Chef Mario Draghi (59,9 Prozent) und Tesla-Boss Elon Musk (28,5 Prozent). Das ergab die Befragung von mehr als 160 Journalisten.

28.03.2017

Only bad news are good news

Bereits 2016 hatte sich VW mit dem Abgasskandal im MEDIA DELPHI auf den ersten Platz gefahren (knapp 70 Prozent). Auf Platz 2 der medialen Dominanz erwarten mit 62,1 Prozent in 2017 viele Journalisten Facebook. „Die zentrale Rolle des sozialen Netzwerkes bei Themen wie Fakenews, Wahlen und Rechtsruck wird nach Meinung der Medienmacher auch das Unternehmen selbst zum Gegenstadt von Artikeln und Beiträgen machen. Zudem steht das soziale Netzwerk wegen seines Umgangs mit Daten und deren Monetisierung unter Beobachtung der Journalisten“, sagt Martin Fiedler, Geschäftsführer der Medien-Kontaktplattform Recherchescout.

Auf eine ausführliche Berichterstattung gefasst machen kann sich laut MEDIA DELPHI 2017 weiterhin die Deutsche Bank, die von Journalisten in Deutschland mit 54 Prozent auf Rang drei gewählt wurde, nachdem sie es mit einer hohen Erwartung von Negativschlagzeilen im Vorjahr mit 56,6 Prozent auf Platz 2 geschafft hatte. Google, 2015 mit 66 Prozent auf Platz 1 gerankt, und 2016 mit 54 Prozent auf Platz 3 gesehen, landet im MEDIA DELPHI 2017 mit 36,6 Prozent nur noch auf Platz 4. Apple schafft es in 2017 mit 34,2 Prozent wieder in die Top 5 des Media-Ranking, nachdem das Unternehmen im Vorjahr deutlich ins Mittelfeld abgerutscht war. Damit behauptet sich die Kultmarke aus dem Silicon Valley noch vor Amazon (32,9 Prozent).

Im Mittelfeld der Berichterstattung erwarten Journalisten in diesem Jahr die Unternehmen Bayer und Monsanto (25,5 Prozent) sowie Tesla (21,1 Prozent). Während die Presseabteilung der Lufthansa in diesem Jahr nach Journalistenmeinung noch gut zu tun haben sollte (17,4 Prozent), wird es bei Samsung, Netflix, Microsoft oder Daimler mit jeweils unter 10 Prozent Nennungsquote laut MEDIA DELPHI eher ruhig zu gehen. Wenig Beef sehen Journalisten bei Rocket Internet, Alstom oder Nike.

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In der Media Delphi Rubrik Wirtschaftspersönlichkeiten erwarten Journalisten analog zu den Unternehmen Berichterstattung über Marc Zuckerberg (Facebook), Matthias Möller (VW) und John Cryan (Deutsche Bank). Auf Platz 2 im Ranking steht in diesem Jahr Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), mit 59,6 Prozent. Inhaltlich interessant werden für Journalisten Draghis Handlungen in Sachen Straffung der ultralockeren Geldpolitik sein. Den dritten Platz im Ranking übernimmt Tesla-Gründer und neuerdings Weltraumeroberer Elon Musk. „Musk bedient als Visionär und mit seinen konkreten Projekten die Nachrichtenfaktoren Neuigkeit und Zukunft. Für Medienmacher ist es mindestens genauso spannend in die Zukunft zu blicken wie über eine schlechte Vergangenheit zu berichten – zumal Pionierarbeit stets Überraschungen parat hält.“ Apple-Chef Tim Cook, in 2015 und 2016 auf Platz 3 gerankt, kommt im MEDIA DELPHI 2017 lediglich auf 22,8 Prozent, erneut knapp gefolgt wird von Amazon-Chef Bezos (21,3 Prozent). Ex-Bahnchef Rüdiger Grube wählten Journalisten 2017 medial mit 19,9 Prozent ins hintere Mittelfeld ähnlich wie John Cryan von der Deutschen Bank.

Kaum eine Rolle indes werden aller Voraussicht nach in diesem Jahr in der medialen Wahrnehmung der Microsoft-Chef Satya Nadella, Rocket-Internet-Gründer Oliver Samwer oder Entrepreneur Sam Altman und Werner Baumann (Bayer AG) spielen. „Gerade bei der Themenrubrik Wirtschaft zeigt sich im MEDIA DELPHI 2017, wie viele Newcomer medial betrachtet nicht nur auf Augenhöhe mit tradierten Industrieschwergewichten agieren, sondern dass die neuen Wilden wie Zuckerberg, Musk, Bezos oder eben Altman für Journalisten in vielen Fällen die interessanten Themen liefern“, sagt Fiedler.

Quelle: UD/pm
 

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