Politik

Demografischer Wandel erfordert zeitgemäße Antworten

Einwanderung, Zinsniveau und Digitalisierung stellen neue Anforderungen an den Umgang mit einer alternden Bevölkerung. Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutierten jetzt in Berlin zum Thema „Sozialer und Demografischer Wandel im 21. Jahrhundert“.

19.02.2015

Demografischer Wandel erfordert zeitgemäße Antworten zoom
Gastredner Wolfgang Schäuble, Bundesminister für Finanzen

Gastredner Wolfgang Schäuble, Bundesminister für Finanzen, erläuterte die Bedeutung nachhaltiger öffentlicher Finanzen für den erfolgreichen Umgang mit demografischer Entwicklung.„Tragfähige Finanzen und Demografie stehen in einer Wechselbeziehung. Wir werden die Alterung unserer Gesellschaft nicht bewältigen ohne tragfähige Finanzen. Wir werden aber auch keine tragfähigen Finanzen sicherstellen, ohne weiterhin wirtschaftlich zu wachsen – und dafür benötigen wir genügend qualifizierte Arbeitskräfte, die als Steuerzahler wiederum für tragfähige Finanzen sorgen“, so Schäuble. Welche globalen Herausforderungen sich aus dem demografischen Wandel ergeben, beleuchtete in einem weiteren Vortrag Jan Eliasson, Stellvertretender Generalsekretär der Vereinten Nationen. Die Sicht der jüngeren Generation auf bedeutende demografische Trends und deren Einfluss auf den Einzelnen wie auch die Gesellschaft insgesamt trugen junge und internationale Wissenschaftler im Rahmen einer Podiumsdiskussion zur Veranstaltung bei.

„Die zunehmende Alterung der Gesellschaft und die Verbreitung digitaler Technologien führen zu einem tiefgreifenden Umbruch und verändern maßgeblich unsere Gesellschaft von morgen“, erklärte Michael Diekmann, Vorstandsvorsitzender der Allianz SE.

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Wie verändert etwa die zunehmend digitale Arbeitswelt die Szenarien für Produktivitäts- und Beschäftigungsentwicklung, die den umlagebasierten gesetzlichen Sozialversicherungssystemen zugrunde liegen? Welcher Modernisierungsbedarf ergibt sich für das bestehende Drei-Säulen-System der Altersversorgung, wenn realistische Zinsszenarien herangezogen werden? Und welche Anforderungen stellen sich hinsichtlich Zuwanderung sowie Aus- und Weiterbildung, wenn Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit in einer alternden Gesellschaft an die Folgen der Digitalisierung angepasst werden?

"Die Dynamik in diesen drei Themen – Zuwanderung, Niedrigzins und Digitalisierung – hat das Potential, die Folgen der demografischen Entwicklung in einem ganz anderen Licht erscheinen zu lassen“, so Diekmann und ergänzte „Es ist eine Frage der Generationengerechtigkeit, dass diese zentralen Fragen auf den Weg gebracht werden.“

Anstoß zum lösungsorientierten Dialog

Welchen Einfluss die Megatrends demografische Entwicklung und Klimawandel auf das Leben künftiger Generationen haben werden, beleuchtet auch eine neue Publikation der Allianz. Das Kompendium „Unsere Welt und wir“ enthält Beiträge anerkannter internationaler Wissenschaftler sowie interner Experten der Allianz. Sie gehen der Frage nach, welchen Einfluss die Megatrends demografische Entwicklung und Klimawandel auf das Leben künftiger Generationen haben könnten. Sie beschränken sich dabei nicht auf faszinierende, bisweilen auch beängstigende Fakten. Vielmehr bieten sie aufschlussreiche Analysen, Zukunftsprognosen und zeigen Lösungsvorschläge auf.

„Die notwendigen Gestaltungsmöglichkeiten wird sich die Gesellschaft nur bewahren, wenn Probleme wirklich zu Ende gedacht werden. Unser Ziel muss es sein, die Lebensqualität im Alter zu bewahren, die Beziehungen zwischen den Generationen in Balance zu halten und die Produktivität unserer Volkswirtschaften zu steigern“, so Diekmann in Berlin.

Quelle: UD/pm
 

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