CSR-Management

Interface: Qualität, Design und Nachhaltigkeit im Einklang

Unter dem Claim "Mission zero" verfolgt der Teppichfliesenhersteller Interface das Ziel, bis 2020 alle negativen Auswirkungen auf die Umwelt zu vermeiden und sich zu einem vollständig nachhaltigen Unternehmen zu entwickeln. Im Gespräch mit UmweltDialog erläutert Sustainability Managerin Laura Cremer, mit welcher Strategie es Interface gelingt, dieses ambitionierte Ziel in die Praxis umzusetzen und inwiefern das Unternehmen dabei eine Vorreiterrolle in seiner Branche einnimmt.

28.06.2016

Sustainability Managerin Laura Cremer.
Sustainability Managerin Laura Cremer.

Frau Cremer, was macht für Sie als Nachhaltigkeitsbeauftragte von Interface eine erfolgreiche Nachhaltigkeitsstrategie aus?

Laura Cremer: Eine erfolgreiche Nachhaltigkeitsstrategie basiert auf allen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit, sprich der ökologischen, der sozio-kulturellen und der ökonomischen. Erfolgreich ist eine nachhaltige Unternehmensstrategie erst dann, wenn sie ganzheitlich ist und sich jede einzelne Maßnahme auf das eigentliche Kerngeschäft zurückführen lässt. Ziele sollten ambitioniert sein und hoch gesteckt werden, um die Grenzen des Machbaren immer wieder zu überschreiten und das scheinbar Unmögliche möglich zu machen. Ein wichtiger Schlüssel zu einem erfolgreichen Nachhaltigkeitsmanagement sind die Mitarbeiter eines Unternehmens.

Warum ist Interface – durch die Nachhaltigkeitsbrille gesehen – ein Vorreiter in der Teppichindustrie?

Cremer: Interface hat möglich gemacht, was viele für absolut unmöglich hielten: ein von Grund auf nicht nachhaltiges Produkt (in der Teppichbodenproduktion kommen überwiegend petrochemische Rohstoffe zum Einsatz) nachhaltig zu machen. Mitte der neunziger Jahre, zu dem Zeitpunkt, als Interface sich öffentlich zu nachhaltigem Handeln bekannte mit dem Ziel bis 2020 keinen negativen Umwelteinfluss mehr zu haben, hieß es beispielsweise, dass es nicht möglich sei Nylongarn zu recyceln. Wir haben über die letzten 20 Jahre hinweg das Gegenteil bewiesen und u.a. mit der Einführung der Biosfera-Kollektion im Jahr 2011 unzählige Produktinnovationen am Markt platziert, die Nachhaltigkeitsstandards kontinuierlich nach oben gesetzt und auf diese Weise die Branche zu einem Umdenken gezwungen. 2020 steht vor der Tür und wir sind auf dem besten Weg, das Ziel der Mission Zero zu erreichen. Und auch heute sind wir schon wieder einen Schritt weiter und arbeiten daran, wie wir nicht nur einen positiven ökologischen Fußabdruck hinterlassen, sondern wie wir der Umwelt sogar etwas zurückgeben können. Erst gerade haben wir auf der NeoCon in Chicago unsere neue ambitionierte Mission "Climate Take Back" öffentlich gemacht und uns im Sinne unseres Nachhaltigkeitsbestrebens neue Ziele gesetzt, die heutzutage noch unerreichbar scheinen.

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Sie haben 2011 die weltweit erste Teppichfliese auf den Markt gebracht, die 100 Prozent recyceltes Garn verwendet. Mit Microsfera haben Sie 2015 eine innovative Bodenbelagslösung vorgestellt, die sogar noch umweltfreundlicher ist. Wie ist die Resonanz? Folgen Ihnen die Kunden auf diesem Nachhaltigkeitspfad?

Cremer: ‚Biosfera‘ ist das Produkt mit dem größten Absatzwachstum im europäischen Portfolio. Wir haben innerhalb der Teppichindustrie weltweit neue Standards definiert und sind ein großer Befürworter der Produkttransparenz. Alle unsere Produkte basieren auf unserem Nachhaltigkeitsversprechen, wir stellen unseren Kunden umweltspezifische Kennzahlen – wie den Anteil an recyceltem Material oder den CO2-Fußabdruck – zur Verfügung. Auf diese Weise können unsere Kunden uns ganz automatisch folgen und den Parameter Nachhaltigkeit in der Entscheidungsfindung berücksichtigen. Unsere Fliesen haben immer den gleichen Anspruch: Qualität, Design und Nachhaltigkeit miteinander verbinden. Auf Basis der bereitgestellten Informationen überlassen wir es dann dem Kunden eine Entscheidung zu fällen, die seinen Wünschen und Anforderungen entspricht. Wir versuchen aber immer, unsere Kunden zu sensibilisieren und weisen bei Bedarf auf eine (noch) nachhaltigere Produktvariante hin.

Eine abschließende Frage, Frau Cremer: Was treibt Sie persönlich als Sustainability Managerin von Interface an?

Cremer: Mich treiben der Gedanke und die Gewissheit an, dass es einen besseren Weg gibt. Für ein produzierendes Unternehmen tätig zu sein bedeutet, dass ich einen Hebel habe die Nachhaltigkeitsagenda in Deutschland und Europa aktiv voranzutreiben. Ich bin ein großer Fan des „Business Case für Nachhaltigkeit“ und möchte am Beispiel von Interface auch vielen anderen Unternehmen aufzeigen, dass diejenigen, die Nachhaltigkeit als Kerngeschäft begreifen, profitabel und langfristig erfolgreich wirtschaften werden.

Vielen Dank für das Gespräch!

Quelle: UmweltDialog
 

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