Greenpeace richtet sich strategisch neu aus

Die internationale Umweltschutzorganisation Greenpeace passt sich mit einer neuen Organisationsstruktur den neuen Herausforderungen im globalen Umweltschutz an. Mit der seit 2013 laufenden internen Umstrukturierung bei Greenpeace International in Amsterdam und bei der Entwicklung und Umsetzung internationaler Kampagnen stellt sich die Organisation dezentraler auf.

01.07.2014

Greenpeace wandelt sich von einer derzeit zentral aus Amsterdam gesteuerten Organisation zu einem Netzwerk einzelner Länderbüros. Früher wurden globale Kampagnen von Greenpeace International entwickelt und gesteuert. Künftig geschieht dies immer häufiger regional und zwischen den Länderbüros. So kann Umweltzerstörung besser dort bekämpft werden, wo sie heute am drastischsten ist: vor allem in den schnell wachsenden Volkswirtschaften in Asien, Afrika und Südamerika.

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"Die Bedrohungen für unseren Planeten werden größer - und sie verschieben sich", so Brigitte Behrens, Geschäftsführerin von Greenpeace Deutschland. "Uns ist es wichtig, dass uns mehr als 580.000 Förderinnen und Förderer in Deutschland die Legitimierung geben, uns weltweit für den Umweltschutz einzusetzen. Künftig wollen wir dieses in der neuen Organisationsstruktur noch effektiver tun. Dazu brauchen wir die Unterstützung unserer Fördermitglieder".

Ein gutes Beispiel für die Erfolge dieses neuen Organisationsmodells ist die internationale "Detox!"-Kampagne: Unter Leitung eines Kampagnenteams in Deutschland haben Greenpeace-Büros weltweit den Druck auf große Marken wie Adidas erhöht, ihre Kleidung ohne giftige Chemikalien produzieren zu lassen. Erst im Juni hatte Adidas zugestimmt, die Produktion umzustellen. Im Vorfeld hatten Greenpeace-Büros in Asien die Verursacher der Umweltzerstörung recherchiert, Labore in Europa testeten die Ergebnisse, Dutzende von Büros und Hunderte von ehrenamtlichen Greenpeace-Gruppen organisierten weltweite Proteste. So sorgt die Kampagne dafür, dass sowohl unsere Kleidung als auch Chinas Flüsse sauberer werden.

Greenpeace Deutschland hatte sich zunächst gegen die Umsetzung der neuen Organisationsstruktur ausgesprochen. "Wir sind im ersten Jahr eines zwei- bis dreijährigen Transformationsprozesses. Es ist normal, dass es dabei Skepsis und Schwierigkeiten gab und teilweise noch immer gibt. Eine globale Organisation neu zu organisieren, die mit mehr als 2000 Menschen in über 40 Ländern arbeitet, ist eine Herausforderung. Umso mehr, wenn diese Organisation wie Greenpeace von ihrer kulturellen Vielfalt und zivilem Ungehorsam lebt", sagt Behrens.

Bei diesem Umbau passieren auch Fehler. So wurde der jüngst bekannt gewordene Verlust bei Greenpeace International durch Währungsabsicherungen - schon an sich ein schwerwiegender Fehler, der aber nichts mit der Umstrukturierung zu tun hat - in Amsterdam nicht schnell genug aufgeklärt.

Quelle: UD/na
 

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