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Nachhaltigkeitsbericht Evonik: Ziele früher erreicht

Wie viel Wachstum können wir uns leisten, ohne die verfügbaren Ressourcen über die Maßen auszubeuten, und welche Voraussetzungen für eine nachhaltige Entwicklung müssen wir schaffen, um auch zukünftig Wohlstand zu generieren? Dieser und anderen Fragen geht der neue Nachhaltigkeitsbericht des Spezialchemiekonzerns Evonik nach und zeigt dabei anhand der eigenen Strategie, was ein Unternehmen heute tun muss, um auch in Zukunft erfolgreich wirtschaften zu können. UmweltDialog stellt den von der GRI mit A+ bewerteten Bericht vor und erläutert die wichtigsten Entwicklungen des vergangenen Jahres.

26.07.2013

Evonik

Zur Strategie von Evonik gehörte es von Beginn an, sich auch im Bereich „nachhaltige Entwicklung“ klare Ziele zu setzen. Der aktuelle Bericht rückt dabei vor allem die Umweltkennzahlen ins Blickfeld: So gelang es dem Unternehmen zwischen 2004 und 2012, die auf die Produktion bezogenen Treibhausgasemissionen, den Wasserverbrauch und die spezifischen Produktionsabfälle im Chemiegeschäft um 20, 23 beziehungsweise 31 Prozent zu senken. Evonik erreichte die eigenen Vorgaben damit zwei Jahre früher als ursprünglich geplant. Für Dr. Klaus Engel, Vorsitzender des Vorstandes, und Thomas Wessel, Personalvorstand, kein Grund für Zufriedenheit: „Dieser Erfolg ist uns ein Ansporn. Deshalb definieren wir derzeit neue Umweltziele, an deren Erreichung wir uns auch künftig messen lassen“, erläutern sie die weitere Planung im Vorwort des Berichts. Zugleich stellen sie auch klar, auf welchen Gebieten Evonik zukünftig noch große Potenziale sieht: „Einen entscheidenden Beitrag für eine lebenswerte Welt leisten unsere Produkte, wenn es darum geht, Ressourcen effizienter zu nutzen, gesünder zu leben oder sich ausgewogener zu ernähren.“

Mit verantwortungsvollen Produkten Wachstum sichern

Beispiel Megacities: Bereits heute lebt nach Angaben der UN mehr als jeder zweite Mensch in einer Stadt - bis 2050 könnte die Zahl auf 70 Prozent anwachsen. Dadurch werden viele Städte immer größer. So genannte Megacities wie etwa Jakarta und Lagos, aber auch New York und Tokio, stehen dabei vor neuen und anspruchsvollen Herausforderungen: Immer mehr Menschen auf engem Raum stellen neue Anforderungen an das Emissions- und Geräuschmanagement einer Stadt. Gleichzeitig muss die Ernährung der wachsenden Bevölkerung sichergestellt werden und auch die Versorgung mit Kälte oder Wärme für vielen Menschen verlangt neue Lösungen.

Eine dieser Lösungen könnten chemische Batteriezellkomponenten für großformatige Lithium-Ionen-Speichersysteme sein. Mit ihrer Hilfe möchte Evonik wendigen batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen zum Durchbruch verhelfen. Das hat klare Vorteile: Die kleinen Fahrzeuge würden den begrenzten Platz in einer Megacity nicht über Gebühr in Anspruch nehmen, und die leisen Elektromotoren können dabei helfen, CO2- und Geräuschemissionen zu reduzieren. Momentan kommen die Akkus bereits im E-Smart von Daimler zum Einsatz.

Auch in den Bereichen Ernährung und Gebäudemanagement verweist Evonik auf die aktuelle Produktpalette. So kann Tiernahrung mithilfe künstlicher Aminosäuren optimiert werden, und mithilfe von Spezialstoffen wie etwa AEROSIL oder CALOSTAT kann die Energieeffizienz von Wohnungen erheblich verbessert werden. Um zukünftigen Herausforderungen an dieser Stelle gewachsen zu sein, hat das Unternehmen darüber hinaus mit einem Corporate Foresight Team eigene Kompetenzen in der Zukunftsforschung aufgebaut. Die Mitarbeiter sollen Zukunftstrends erkennen und in Geschäftsfelder mit einem Zeithorizont von 10 bis 15 Jahren entwickeln. Momentaner Schwerpunkt: der städtische Raum.

Ökobilanzen helfen, zukunftsfähige Produkte zu entwickeln

Noch vor einigen Jahren war ein Produkt gut, wenn es das leisten konnte, was von ihm erwartet wurde. Heute ist das oftmals nicht mehr ganz so einfach, gilt es doch, ökologische und soziale Faktoren bei der Produktion zu berücksichtigen. Bei Evonik befasst sich das Life Cycle Management (LCM) mit dieser neuen Herausforderung. Die interdisziplinär besetzte Gruppe wurde bereits 2009 ins Leben gerufen und besteht aus 11 Wissenschaftlern und Ingenieuren. Ziel ist es, „konzernübergreifende LCA-Standards zu entwickeln, die Produkte und Prozesse von Evonik hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit und Klimarelevanz zu bewerten und die LCA-Experten in den einzelnen Geschäftsbereichen mit internen Prozessanalysen und kundenwirksamen Studien zu unterstützen“, erklärt Dr. Elmar Rother, Leiter LCM, im Nachhaltigkeitsbericht.

Die wichtigsten Felder sind dem Bericht zufolge dabei der CO2-Fußabdruck, die benötigten Rohstoffe sowie die spätere Entsorgung der Endprodukte. Für Evonik hat die Arbeit der LCM in den letzten Jahren stetig an Bedeutung gewonnen, erklärt Dr. Wilfried Blümke, Leiter des Bereichs Bioprocess Technology & Life Cycle Management im Servicebereich Verfahrenstechnik und Engineering: „Wir schaffen auch Transparenz für Kunden und Stakeholder, erfüllen politische und gesellschaftliche Forderungen und werden unserem eigenen Selbstverständnis als nachhaltig agierendes Unternehmen gerecht.“

Gute Zahlen unterstützen die Strategie

Insgesamt blickt Evonik im Nachhaltigkeitsbereich auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Das frühzeitige Erreichen der selbst gesteckten Umweltziele führt das Unternehmen dabei auch auf gezielte Ausgaben in diesem Bereich zurück. So investierte Evonik im Berichtszeitraum 39 Millionen Euro in die Verbesserung des Umweltschutzes - seit 2008 waren es damit mehr als 210 Millionen Euro.

Auch in den Bereichen Mitarbeitermanagement und Arbeitsplatzsicherheit verweist der Nachhaltigkeitsbericht auf gute Zahlen. So liegt die Fluktuationsrate - allgemein ein Indikator für die Mitarbeiterzufriedenheit - seit Jahr auf niedrigem Niveau und konnte auch 2012 bei 2,4 Prozent gehalten werden. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Arbeitsunfälle stetig ab: Im Berichtszeitraum lag die Zahl der durch Arbeitsunfälle bedingten Ausfalltage pro einer Million Arbeitsstunden bei zwei. Engagement, dass auffält: 2012 erhielt Evonik von der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI) den Förderpreis für Arbeitssicherheit.

Quelle: UD
 

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