Linde CR-Report 2010/11: Verstärkte Einbindung der Stakeholder
Die Linde Group hat ihren aktuellen CR-Bericht veröffentlicht. Dieser erscheint mit einer komplett überarbeiteten Struktur und einer inhaltlich verstärkten Ausrichtung nach den internationalen Standards für Nachhaltigkeitsberichterstattung (GRI) sowie den Informationsbedürfnissen der Stakeholder. Zu den wichtigsten Themen zählen die Bereiche Klimaschutz, Mitarbeiterzufriedenheit sowie nachhaltige Produkte und Innovationen. „In diesem Bericht erfahren Sie, welche Fortschritte wir erreicht haben, welche Ziele wir uns setzen und wo für uns die größten zukünftigen Herausforderungen liegen“, so der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle. UmweltDialog stellt den aktuellen Report vor.
07.11.2011
Zur Festlegung der wichtigsten CR-Handlungsfelder spielen bei Linde drei Elemente eine entscheidende Rolle: Die Stakeholder, die Relevanz der Themen für den langfristigen Unternehmenserfolg sowie die Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI) und die Anforderungen des Kapitalmarkts an das nachhaltige Wirtschaften von Unternehmen (SRI-Ratings). Durch Umfragen, Gespräche, Workshops und die Teilnahme an öffentlichen Diskussionen erlangt Linde sein Wissen über die Erwartungen der jeweiligen Anspruchsgruppen und Bereiche. Die Ergebnisse dieser Analysen bildet Linde in einer Matrix ab, die auch im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht ist.
Ressourceneffiziente Prozesse und klimafreundliche Lösungen
Der Bereich „Umwelt“ ist einer der zentralen CR-Handlungsfelder des Unternehmens, hier kristallisierten sich die Themen Klimaschutz und Energie als die Wichtigsten heraus. Der Konzern konzentriert sich auf ressourceneffiziente Prozesse und klimafreundliche Lösungen. Zur Ressourcenschonung und Treibhausgasreduktion setzt Linde dabei auf innovative Technologien und den effizienten Einsatz von Energie. Vor allem die stromintensiven Luftzerlegungs-Anlagen zur Erzeugung von Stickstoff, Sauerstoff und Argon der Linde Gase-Division stehen dabei im Fokus. Sie sind für 85 Prozent des Stromverbrauchs bei Linde verantwortlich, also auch für den Großteil der indirekten CO2-Emissionen. Die Entwicklung einer einheitlichen Berechnungsmethode zur CO2-Bilanz von Produkten war im vergangenen Jahr Schwerpunktthema der Linde-Klimaschutzstrategie. Darüber hinaus gab der Konzern 2010 erstmals auch ein globales Ziel für Energieeffizienz und Klimaschutz bekannt. So soll die spezifische Energieintensität der Luftzerlegungs-Anlagen pro produziertes Luftgas bis 2013 um drei Prozent im Vergleich zum Basisjahr 2008 verbessert werden. Das entspricht einer möglichen Einsparung von 630 Gigawattstunden Strom und damit 270.000 Tonnen CO2. 2010 konnte die Energieeffizienz bereits um 2,3 Prozent verbessert werden.
Durch systematische Überprüfungen des Energieverbrauchs und CO2-Ausstoßes wurden im vergangenen Jahr weltweit über 280 Projekte identifiziert, mit denen Einsparpotentiale umgesetzt werden konnten. „Auf diese Weise haben wir im Jahr 2010 ein Einsparpotenzial von 290.000 Megawattstunden Strom identifiziert - das entspricht einer Reduzierung um rund 114.000 Tonnen CO2-Emissionen. So verbinden wir Kostenmanagement mit Klimaschutz“, sagt der Vorstandsvorsitzende Reitzle.
Zufriedenheit der Linde-Mitarbeiter
In Sachen Aus- und Weiterbildung bietet Linde seinen Mitarbeitern ein umfassendes Spektrum: Dazu gehören internationale Trainingsprogramme für Führungskräfte des mittleren Management, die auf die Wissensvermittlung in den Bereichen Betriebswirtschaft, Management und Mitarbeiterführung abzielen. Dazu gibt es den Global Leadership Development Circle (GLDC), den Linde gemeinsam mit der Business School der Oxford University entwickelt hat. Hier sorgen Experten sorgen dafür, dass die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Führungstheorien in das Lehrangebot der Linde University integriert wird. Für junge, besonders talentierte Mitarbeiter dienen die „Junior Circles“ und „Regional Talent Circles“. Sie helfen bei der Identifikation potenzieller Führungskräfte, der Entwicklung entsprechender Kompetenzen und der langfristigen Bindung an das Unternehmen. 2010 nahm durchschnittlich jeder Mitarbeiter zwei Tage im Jahr an einer Weiterbildung teil was einen Anstieg um fünf Prozent bedeutete. Als Schwerpunkt der Personalentwicklungsprogramme in diesem und dem nächsten Jahr hat sich Linde die gezielte Förderung weiblicher Führungskräfte vorgenommen. Dazu hat der Konzern ein „Female Technical Talent Program“ geplant, mit dem weltweit 20 weibliche High Potentials rekrutiert werden sollen.
Produkt-Lösungen für die verschiedensten Gebiete
Ein weiteres Handlungsfeld beschäftigt sich mit den Produkten der Linde Group. „Mit unserem breiten Angebot an Energie- und Umwelttechnologien leisten wir einen aktiven Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung: Etwa mit Lösungen, die dazu beitragen, fossile Energieträger ressourcenschonender zu nutzen und CO2-Emissionen zu verringern“, so Reitzle. Ein Beispiel dafür sind „emissionsarme Kohlekraftwerke“, hier unterstützt Linde die Weiterentwicklung der sogenannte „Carbon Capture and Storage“ (CCS)-Technologie. Eine Pilotanlage im Innovationszentrum Kohle in Niederaußem ging nach Abschluss des Forschungsprojekts Anfang März in den Langzeittest. Eine weitere Pilotanlage für die CO2-Wäsche in Wilsonville, Alabama, befindet sich in der Bauphase.
Linde ist zudem auch im Bereich Gesundheit aktiv: Die Healthcare-Produkte des Konzerns, zu denen hauptsächlich medizinische Gase gehören, werden in der Anästhesie, bei der Wiederbelebung, zur Beatmung oder auch bei der Behandlung chronischer Atemwegserkrankungen und eingesetzt. Diese Therapien haben besonders angesichts einer alternden Bevölkerung eine hohe Bedeutung, da sie Krankenhäuser entlasten, indem sie die Behandlung in Pflegezentren oder auch zu Hause ermöglichen.
Über den Bericht
Der aktuelle Bericht der Linde Group enthält neben umfassenden Einblicken in das Nachhaltigkeitsengagement des Konzerns eine Übersicht der Kennzahlen entsprechend der Bereiche. Zudem informiert er über die Ziele des Konzerns und den aktuellen Stand zur Erfüllung dieser. Des Weiteren dient er als Fortschrittsbericht für den UN Global Compact. Zur Erstellung des Berichts hat sich Linde an dem Leitfaden der GRI orientiert - die Initiative hat Linde für den vorliegenden Report das höchste Anwendungslevel (A+) des GRI-Standards bestätigt. Ausgewählte Kennzahlen wurden von KPMG Sustainability geprüft und bestätigt. Der CR-Bericht 2010/11 ist ausschließlich online abrufbar. Seine Struktur ist klar gegliedert, und auch die Unterseiten sind sinnvoll miteinander vernetzt. Die zahlreichen Informationen über das CR-Engagement Lindes sind so schnell zugänglich und übersichtlich gestaltet.