Reporting

UmweltDialog beleuchtet neuen CR-Report der Otto Group

In den vergangenen zwei Jahren, dem Berichtszeitraum des nun veröffentlichten CR-Reports 2011, hat sich bei der Otto Group viel getan: Die CR-Strategie wurde überarbeitet, die Bereiche Mitarbeiter, Klima und Umwelt, Lieferanten, Sortiment und Kunde sowie Gesellschaft zu den fünf zentralen Handlungsfeldern benannt und entsprechende Ziele festgeschrieben. Dazu übernahm jedes der Vorstandsmitglieder eine Patenschaft für jeweils ein CR-Thema, dessen Entwicklung es mit persönlichem Engagement vorantreibt. Der aktuelle Report informiert ausführlich über die Entwicklungen im CR-Management der Otto Group sowie über konkrete Maßnahmen zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele.

10.10.2011

„Wir verfolgen gemeinsam das Ziel, die Otto Group bei der Übernahme von Verantwortung als ‚Bester Mehrkämpfer‘ im Wettbewerbsumfeld zu positionieren“, sagt Hans-Otto Schrader, Vorstandsvorsitzender der Otto Group, im Vorwort des vorliegenden CR-Berichts mit dem Titel „Unsere Verantwortung: Nachhaltigkeit im Handel(n)“. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Otto Group im vergangenen Jahr ihre CR-Strategie überarbeitet. Dabei wurde sie den aktuellen Herausforderungen wie der Ressourcenverknappung, Klimawandel, Artensterben, Armut und Menschenrechtsverletzungen angepasst, um diesen Themen künftig strategisch begegnen zu können. Daraus folgend wurden die zentralen Handlungsfelder benannt und die Mission „Kraft der Verantwortung“ entwickelt. Sie soll künftig als Bindeglied zwischen der Otto Group und ihren 123 wesentlichen Gesellschaften in Europa, Asien und Nordamerika fungieren. Die Mission basiert auf der Überzeugung, dass Nachhaltigkeit im Kerngeschäft entscheidend für den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg von Geschäftsmodellen ist und verbindet die vier Wertewelten Wirtschaftlichkeit, Innovation, Vielfalt und Nachhaltigkeit. Diese Werte sollen als gemeinsame Grundlage den Zusammenhalt der Gruppe sichern.

Die Tochtergesellschaften der Otto Group werden nach und nach mit in die Konzern-CR-Strategie einbezogen. Seit 2010 wird sie bereits in zehn Gruppenunternehmen umgesetzt - der Versandhändler UNITO ist die nächste Gesellschaft, auf die die CR-Strategie ausgeweitet werden soll. Die elf Unternehmen sind damit auch Bestandteil des aktuellen Nachhaltigkeitsberichts und haben feste Ziele für ihr Engagement entwickelt. Sie engagieren sich vor allem im Ausbau der nachhaltigen Sortimente und der Realisierung der gruppenweiten Klimaschutzstrategie.

Mit der Übernahme der Patenschaften durch die Vorstandsmitglieder für die verschiedenen CR-Bereiche wurde das Thema Nachhaltigkeit im Berichtszeitraum von der zweiten Führungsebene auf die Vorstandsetage gehoben. Durch den persönlichen Einsatz der Vorstände sollen die Entwicklungen in den wesentlichen CR-Themenfeldern stetig vorangetrieben werden.

Weiterentwicklung des Stakeholderdialogs

Neu in diesem Bericht ist außerdem das Kapitel „Stakeholderdialog“. Um ihr aktuelles CR-Reporting konkret an den Ansprüchen und Erwartungen ihrer Stakeholder auszurichten, arbeitet die Otto Group verstärkt daran, ihr Stakeholder-Managementsystem weiterzuentwickeln. Im Vorfeld dieser Berichterstattung wurden durch 27 interne und externe Stakeholder in einem Workshop die grundlegenden Erwartungen an das CR-Reporting 2011 erarbeitet. Als die wichtigsten Berichtsthemen - sowohl für die Mitarbeiter als auch für die externen Stakeholder - kristallisierten sich die Klimaschutzstrategie sowie das Sozialmanagementsystem heraus.

Klimastrategie: Gruppenunternehmen entwickeln eigene Maßnahmen

Um ihre Anspruchsgruppen mit den gewünschten Informationen zu versorgen, berichtet die Otto Group im aktuellen Bericht ausführlich über ihre Klimastrategie und entsprechende Maßnahmen. So sollen die standort- und mobilitätsbedingten CO2-Emissionen bis zum Jahr 2020 gegenüber dem Geschäftsjahr 2006/07 um fünfzig Prozent reduziert werden - bis 2040 um 70 Prozent. Für die tatsächliche Umsetzung sind die einzelnen Konzernunternehmen gefragt. So bündelt zum Beispiel die Hermes Logistik Gruppe Deutschland ihre Klima-, Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen unter dem Label „WE DO!“. Das beinhaltet einen Masterplan, der eine jährliche CO2-Reduktion von 3,5 Prozent an den Standorten sowie zwei Prozent im Transportbereich vorsieht. Hermes setzt dafür neue, sparsame Fahrzeuge ein, nutzt alternative Antriebe und optimiert stetig die Auslastung der Transportmittel sowie die effiziente Routenplanung. Aktuelles Beispiel für die CO2-Reduktion an den Hermes-Standorten ist das neue Logistikzentrum in Langenhagen, über das UmweltDialog bereits ausführlich berichtete. 35 Millionen Euro investierte Hermes in den kombinierten HUB- und Niederlassungsstandort. Er umfasst neben einer energieeffizienten Heizanlage mit Biomasse auch eine Solarstromanlage sowie Ausgleichsflächen und Nistmöglichkeiten für Vögel und Insekten.

Auch BAUR wendet verschiedene Maßnahmen zur Senkung der CO2-Emissionen an und konnte damit im Berichtszeitraum bereits Einsparungen von etwa 700 Tonnen CO2 realisieren. Einen großen Anteil daran trägt der Einsatz einer energetisch verbesserten Förder- und Sortieranlage am Standort Altenkunstadt sowie die Erneuerung der Druckluftzentrale, die ebenfalls energetisch optimiert wurde. BAUR veröffentlichte in diesem Jahr seinen ersten Nachhaltigkeitsbericht, über den auch UmweltDialog berichtete.

Sozialprogramm sorgt für faire Arbeitsbedingungen in Risikoländern

Maren Böhm, Social Officer bei Otto, in Bangladesch. Foto: Otto Group
Maren Böhm, Social Officer bei Otto, in Bangladesch. Foto: Otto Group
Ebenso ausführlich geht die Otto Group auf ihr Sozialmanagement ein. Wichtiges Thema ist hierbei die Kontrolle und Überprüfung von Lieferanten aus Risikoländern mit begrenzter staatlicher Aufsicht. Dazu hat der Konzern bereits 1999 ein Sozialprogramm aufgesetzt, um soziale Missstände zu vermeiden. Mitarbeiter der Lieferanten-Unternehmen sollen zum Beispiel gerecht bezahlt und behandelt werden, faire Arbeitszeiten haben, und in den Arbeitsgebäuden müssen die Sicherheitsvorschriften eingehalten werden. Eine Schlüsselrolle übernehmen dabei die Social Officers, die von der Otto Group eingesetzt werden. Sie sind für die Überprüfung potentieller und bestehender Lieferanten der Otto Group zuständig und besuchen die Unternehmen vor Ort. Dabei verschaffen sie sich einen Eindruck, ob sich die jeweilige Firma für eine Zusammenarbeit eignet und ob die nötigen Bedingungen des Konzerns einhalten werden. Die Social Officers führen außerdem Qualifizierungsmaßnahmen durch, mit denen sich die Unternehmen, bei denen Mängel festgestellt wurden, durch Trainingsprogramme verbessern können. Die Erfolge des Sozialprogramms überprüft die Otto Group regelmäßig - in diesem Jahr wird eine Bestandsaufnahme betreffend der Veränderungen in den Beschaffungsmärkten von Systain Consulting durchgeführt. Außerdem soll das Sozialprogramm auf weitere Konzernunternehmen ausgedehnt werden.

Nachhaltige Produkte

Die Otto Group beschreibt im vorliegenden Bericht auch ihr Engagement, den Anteil an nachhaltig produzierten Rohstoffen in den Produkten sowie den Verkauf dieser Ware zu steigern. Im Berichtszeitraum konnte bezüglich der Menge der verwendeten „Cotton made in Africa“ (CmiA)-Baumwolle, die nach einem sozialen und ökologischen Standard hergestellt wird, ein Anstieg von 102 auf 260 Tonnen verzeichnet werden. Die daraus hergestellten Produkte vereint der Konzern mit dem restlichen nachhaltigen Sortiment in seinem online-Shop in der Rubrik „Ecorepublic“. Im Rahmen der CR-Strategie wurden bei einigen der Berichtsunternehmen konkrete Ziele zum Ausbau des CmiA-Sortiments gesetzt: OTTO und Schwab wollen zum Beispiel bis 2012/2013 einen Anteil von zehn Prozent erreichen.

Über den Bericht

Konkrete Kennzahlen veröffentlicht die Otto Group jeweils im Anschluss an jedes Kapitel, die nach den fünf zentralen Handlungsfeldern benannt sind. Der Bericht wurde in Übereinstimmung mit dem Leitfaden der Global Reporting Initiative (GRI) G3 erstellt und wurde nach Überprüfung durch die GRI mit der Bestnote, dem Application Level „A+“, ausgezeichnet. Zusätzlich wurde der aktuelle Report durch die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC nach dem Standard AA 1000AS überprüft und zertifiziert. Dieser Standard stellt fest, ob das Nachhaltigkeitsmanagement und die CR-Berichterstattung in dem entsprechenden Unternehmen den Erwartungen der Stakeholder gerecht werden. Die Bescheinigung der Überprüfung ist ebenfalls veröffentlicht. Das CR-Reporting fungiert gleichzeitig auch als Fortschrittsbericht für den UN Global Compact.

Die Otto Group lädt zum Dialog über den vorgestellten Report ein und hat dazu auf der Website ottogroup.com/cr-report die Möglichkeit eingerichtet, Rückmeldung zu geben und in Austausch mit dem Konzern zu treten.

Der nächste Corporate Responsibility Report der Otto Group wird nach dem gewohnten Rhythmus im Jahr 2013 erscheinen.
Quelle: UD
 
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