Reporting

UmweltDialog stellt neuen Nachhaltigkeitsbericht der BMW Group vor

„Im Jahr 2020 ist die BMW Group weltweit führender Anbieter von Premiumautomobilen und -mobilitätsdienstleistungen“. Das verspricht der nun veröffentlichte Sustainable Value Report 2010. Nachhaltiges Denken und Handeln gehört für den Konzern bei diesem Ziel zu den Grundvoraussetzungen. Die BMW Group arbeitet daher aktuell verstärkt an der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie in den einzelnen Tochtergesellschaften und Unternehmensressorts. Der vorliegende Report berichtet über entsprechende Zielvorgaben, zugehörige Maßnahmen und verzeichnete Erfolge.

27.09.2011

Cover: BMW-Sustainable Value Report 2010
Cover: BMW-Sustainable Value Report 2010

Wichtiges Element des ersten Berichtskapitels „nachhaltiges Wirtschaften“ ist das Thema „Nachhaltigkeit in der Lieferkette“. Auch hier lag der Fokus der BMW Group im vergangenen Jahr auf der Verankerung der Nachhaltigkeitsaspekte. Sie sollen bei Auswahl, Monitoring und Schulung der Lieferanten generell berücksichtigen werden. Das bedarf vor allem der Schulung der Mitarbeiter des Einkaufsressorts, die seit 2010 in der BMW-„Supply Chain Academy“ stattfindet. Ein spezielles Training für Führungskräfte bietet das Schulungsprogramm „Managing Business“. Bei der Auswahl der Lieferanten zieht der Konzern die Hilfe seines weltweites Netzwerk von International Purchasing Offices (IPOs) heran: Sie überprüfen Lieferanten vor Vertragsunterzeichnungen und unterstützen sie bei dem Aufbau von Prozessen, um die von der BMW Group verlangten ökologischen und sozialen Standards zu erfüllen. Auch bei festen Lieferanten wird regelmäßig die Einhaltung der erforderlichen Standards überprüft. Dazu werden jährlich rund 200 von ihnen einem Requalifizierungsprozess unterzogen, bei dem auch Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden. Hauptlieferanten werden sogar zwei- bis dreimal pro Jahr besucht. Mit dem Ziel eines quantifizierbaren Monitorings hat BMW kürzlich gültige Leistungskennzahlen verabschiedet, die den Abdeckungsgrad, eine Risikobewertung und die Anzahl wesentlicher Abweichungen bei den Lieferantenüberprüfungen erfassen.

Um die Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit in der Lieferkette zu unterstreichen, vergibt die BMW Group im November 2011 erstmals den „Supplier Innovation Award“ an ausgewählte Zulieferer. Ein wichtiges Kriterium wird hierbei auch die Nachhaltigkeitsperformance des Lieferanten sein.

Festlegung von Nachhaltigkeitszielen bereits in der Konzeptionsphase

Im folgenden Kapitel „Produktverantwortung“ steht die Minderung der Emissionen über den gesamten Lebenszyklus der BMW-Fahrzeuge sowie die effiziente Nutzung von Ressourcen im Fokus. Beispielhaft wird hier der BMW i3 präsentiert: Es ist das erste rein elektrisch angetriebene Serienmodell der BMW Group ohne Lärm- und Abgasemissionen. Zudem wird der Fahrzeugrahmen aus Aluminium mit einer Fahrgastzelle aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) kombiniert. CFK hat die gleichen Eigenschaften wie Stahl, ist aber nur halb so schwer und verringert daher das Fahrzeuggewicht deutlich. Das wiederum bewirkt bei Elektroautos eine höhere Reichweite.

BMW i3 Concept & i8 Concept. Bild: BMW
BMW i3 Concept & i8 Concept. Bild: BMW

Bei dem BMW i3 wurden konkrete Nachhaltigkeitsziele, wie zum Beispiel der maximale Treibhausgasausstoß, bereits in der Konzeptionsphase des Modells festgelegt. Dies basiert auf einem Beschluss des Nachhaltigkeitsboards aus 2009, der eine ganzheitliche Bilanzierung der Prozesse und Produkte über deren gesamten Lebenszyklus vorschreibt. Zu den Bewertungskriterien gehören die Nachhaltigkeitsaspekte Ökologie, Ökonomie sowie Soziales. Ziel dabei ist, Ressourcen so effizient wie möglich zu nutzen und negative Umweltauswirkungen zu minimieren. Bei der Montage des BMW i3 soll mit Hilfe dieser Planung 50 Prozent weniger Energie und 70 Prozent weniger Wasser im Vergleich zum bisherigen Werkedurchschnitt der BMW Group verbraucht werden. 2013 soll der BMW i3 serienmäßig auf die Straße kommen.

„Efficient Dynamics“ - Fahrplan zu emissionsfreier Mobilität  

BMW arbeitet angesichts endlicher Ressourcen und den Folgen des Klimawandels verstärkt an der Senkung der CO2-Emissionen, der Steigerung der Energieeffizienz sowie dem Umstieg auf regenerative Energiequellen. Zwischen 1995 und 2010 konnte der Konzern den CO2-Ausstoß seiner in Europa verkauften Fahrzeuge bereits um 30 Prozent senken. Maßgeblichen Einfluss auf diese Reduktion haben die unter „Efficient Dynamics“ gebündelten Effizienztechnologien, die in die gesamte Modellpalette integriert wurde. So fährt die europäische BMW-Fahrzeugflotte heute mit einem durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch von 5,4 Liter Diesel pro 100 Kilometer (km) beziehungsweise 6,6 Liter Benzin pro 100 km. Dabei betragen die mittleren CO2-Emissionen 148 Gramm pro km. Bis 2015 will BMW einen durchschnittlichen CO2-Wert der in Europa verkauften Fahrzeuge von 140 Gramm pro Km unterschreiten. Efficient Dynamics bezeichnet die Produktionsstrategie von BMW hin zu einer vollkommen emissionsfreien Mobilität. 2009 wurde beschlossen, sie in alle drei Märkte und Automobilmarken des Konzerns auszuweiten. Der vorliegende Sustainable Value Report beschreibt ausführlich den drei-Stufen-Plan der Efficient Dynamics Strategie, von der Integration von Effizienztechnologien bis hin zur Ergänzung des Portfolios durch elektrische Antriebe oder den Einsatz von Wasserstoff.

Im Sinne des Umweltschutzes: Standorte lernen voneinander

Konkrete Ziele hat sich der Konzern auch beim Umweltschutz gesetzt und beschreibt diese sowie entsprechende Maßnahmen im dritten Kapitel. Bis 2012 sollen Ressourcenverbrauch und Emissionen im Vergleich zu 2006 um 30 Prozent gesenkt werden. Jedes BMW-Werk hat sich zur Umsetzung dieses Ziels verpflichtet. Anhand der Umwelteffizienzzahl* überprüft der Konzern regelmäßig, ob die Zwischenziele von fünf Prozent pro Jahr erreicht wurden und fragt dazu auch die entsprechenden Kennzahlen aller Standorte ab. So erhält die BMW Group zudem einen Überblick über die Umweltleistungen der einzelnen Standorte und kann besonders effiziente Maßnahmen oder Technologien, die dort eingesetzt wurden, identifizieren. Ein Expertenteam berät über diese Best-Practice-Ansätze und entwickelt sie so weiter, dass sie auch an anderen Standorten zum Einsatz kommen können. Ein ganzes Bündel dieser Ansätze wird auch in dem neuen Werk Tiexi in China zum Einsatz kommen, das 2012 die Produktion starten und zu den drei nachhaltigsten Werken der BMW Group gehören wird.

Mitarbeiter „alles in allem zufrieden“

BMW

Maßnahmen wie diese erfordern die Motivation und Integration der Mitarbeiter des Konzerns. Auf sie geht das Unternehmen im vierten Kapitel des aktuellen Berichts ein. Die BMW Group will sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren - allein auf Grund des wachsenden Fachkräftemangels gewinnt das immer mehr Bedeutung. So bietet BMW Nachwuchskräften zukunftsorientierte Ausbildungsmöglichkeiten mit dem Ziel, sie durch Schlüsselqualifikationen an den Betrieb zu binden. Beispiel dafür ist die Erweiterung des Ausbildungsgangs zum Kraftfahrzeugmechatroniker um einen Qualifizierungsbaustein „Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten am Hybridfahrzeug“. An den Standorten Landshut und Leipzig, wo die CFK-Karosserien für die Marke BMW i gefertigt und montiert werden, wurde die Ausbildung um Verfahrenstechnik für Faserverbundstoffe erweitert.

Neben dem individuellen Kompetenz- und Talentmanagement oder anderen Elementen wie flexiblen Arbeitszeiten und der Gesundheitsförderung zählt auch die individuelle Vergütung zum Engagement des Konzerns für seine Mitarbeiter. Dazu ist die Vergütung jedes Angestellten mit einer jährlichen Leistungsbeurteilung verbunden, bei deren Berechnung auch soziale und ökonomische Nachhaltigkeitsziele eine Rolle spielen.

Die positive Wirkung dieser Maßnahmen werden durch eine ganze Liste an Auszeichnungen, aber auch durch die Ergebnisse aus Mitarbeiterbefragungen bestätigt. In diesem Jahr beteiligten sich etwa 85 Prozent der Belegschaft an einer solchen Umfrage. 82 Prozent von ihnen zeigten sich „alles in allem zufrieden“ mit dem Unternehmen.

Für die Gesellschaft

Vor dem letzten Berichtsteil Ziele, Kennzahlen und Fakten widmet die BMW Group ihrem gesellschaftlichen Engagement das letzte Kapitel. Dazu gehören die Themenfelder Community Relations, Verkehrssicherheit, Bildung, interkulturelle Verständigung, lokales Engagement sowie Gesundheitsförderung und Kultur. Der Konzern verknüpft sein Wirken in dieser Sache mit den unabhängigen BMW-Stiftungen. Zu den Fortschritten in 2010 zählt der Konzern die erfolgreiche Neuausschreibung des BMW Group Award für Interkulturelles Engagement. Über den Sinn und Zweck des Awards und seine Gewinner berichtete UmweltDialog ausführlich. Der Bericht gibt einen umfassenden Überblick über die Projekte und Maßnahmen im gesellschaftlichen Engagement des Konzerns, dessen internationale Aktivitäten in diesem Jahr stärker gebündelt werden sollen.

Der aktuelle Bericht ist in deutscher und englischer Version abrufbar. Er wurde in Übereinstimmung mit dem Leitfaden der Global Reporting Initiative erstellt und erfüllt mit dem Level A+ (GRI geprüft) den höchsten  Anwendungsgrad des GRI-Leitfadens. Der vorliegende Report dient auch als Fortschrittsbericht für den UN Global Compact.

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*Für die Umwelteffizienzzahl wurden im Jahr 2006 die Werte für Energie, CO2, Wasser, Lösungsmittel und Abwasser je produziertes Fahrzeug normiert auf eins gesetzt, addiert und durch die Anzahl der Ressourcen geteilt. Damit lag der Startwert der Umwelteffizienzzahl bei der Einführung 2006 bei 1,00. Im Jahr 2010 erreichte die Umwelteffizienzzahl einen Wert von 0,74 und liegt damit auf der Linie der vereinbarten Ziele.

Quelle: UD
 

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