Reporting

E.ON CR-Report 2010: Ambitionierte Ziele beim Klimaschutz

Der Energieversorger E.ON hat seinen siebten Corporate-Responsibility (CR) Report veröffentlicht. Darin beschreibt das Unternehmen die wesentlichen Fortschritte aus dem vergangenen Jahr im Rahmen des nun abgeschlossenen CR-Programms 2008 bis 2010. Im Vordergrund stehen dabei die Themen Energiemix, Klimaschutz sowie der Ausbau Erneuerbarer Energien. UmweltDialog beleuchtet den Bericht.

15.07.2011

E.ON Zentrale Düsseldorf. Foto: E.ON AG
E.ON Zentrale Düsseldorf. Foto: E.ON AG

„Durch die Einführung der CR-Strategie ist es uns gelungen, das Bewusstsein für die Bedeutung von CR bei E.ON zu schärfen und das Konzept als wichtigen Organisationsbereich konzernweit fest zu verankern“, heißt es im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht des Konzerns. 2007 hatte E.ON diese Strategie als Ergänzung der übergeordneten Unternehmensstrategie und Richtschnur für Managementansätze eingeführt. Dazu gehört auch die Wesentlichkeitsmatrix, die sogenannte „Materiality Matrix“, mit der E.ON regelmäßig die wichtigsten Themen für seine Stakeholder analysiert. Die Ergebnisse daraus verwendet der Konzern zur Weiterentwicklung des strategischen CR-Ansatzes. So stellte sich heraus, dass die Stakeholder im vergangenen Jahr den Bereichen „attraktiver Arbeitgeber“, „Versorgungszuverlässigkeit“ sowie „Kunden- und Produktsicherheit“ weniger Bedeutung als in 2009 zumaßen. Dagegen haben sich unter anderem die Felder „Klimaschutz“, „Erneuerbare Energien“ sowie „Ausgewogener Energiemix“ zu den wichtigsten Themen entwickelt.

Kernenergie ist Voraussetzung zur Erreichung der CO2-Ziele

Mit der 2010 verabschiedeten, neuen Konzernstrategie „cleaner & better energy“ hat sich E.ON verpflichtet, die spezifischen CO2-Emissionen der Kraftwerke in Europa bis 2020 um 50 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Gelingen soll das durch effizientere fossile Erzeugungstechnologien, den Ausbau Erneuerbarer Energien sowie die weitere Nutzung von Kernenergie. Daher ist laut E.ON auch die Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke eine Voraussetzung, um die gesteckten CO2-Ziele zu erreichen. Im vergangenen Jahr konnte die CO2-Intensität der Energieerzeugung des Konzerns mit 0,5 Prozent nur geringfügig verbessert werden. Zwar wurden verstärkt Erneuerbare Energien genutzt, doch die dadurch gewonnenen Einsparungen an CO2 wurden durch die erhöhte Nutzung von Kohle in Großbritannien aufgehoben. Fortschritte konnte E.ON beim Ausbau der Erneuerbaren Energien erreichen: Ihre installierte Kapazität wurde um 600 Megawatt auf 3,6 Gigawatt gesteigert. Onshore-Windkraft nimmt dabei den größten Anteil ein, aber auch im Bereich Offshore ist E.ON führend: Allein in 2010 realisierte der Konzern 40 Prozent aller in Europa installierten Offshore-Windenergie. Mit dem Windpark „alpha ventus“ hat das Unternehmen im vergangenen Jahr den ersten küstenfernen Hochsee-Windpark in Betrieb genommen. Ein weiterer wichtiger Erfolg in 2010 war die Aufnahme in den „Carbon Disclosure Performance Index“.

Energiemix und Klimaschutz

E.ON Kohlenkraftwerk Staudinger: Fossile Energien haben einen Anteil von 63 Prozent am Energiemix von E.ON. Foto: EON AG
E.ON Kohlenkraftwerk Staudinger: Fossile Energien haben einen Anteil von 63 Prozent am Energiemix von E.ON. Foto: EON AG

Insgesamt erzeugte E.ON 2010 in den eigenen Kraftwerken rund 276 Mrd. Kilowattstunden Strom. Der größte Anteil von 63 Prozent wird aus fossilen Brennstoffen wie Kohle, Gas und Öl gewonnen. Zehn Prozent stammen aus der Verwendung Erneuerbarer Energien. Als weiteres wichtiges Element des Energiemixes beschreibt E.ON die Kernenergie: Ihr Anteil an der Gesamtsumme des eigenerzeugten Stroms beträgt 26 Prozent.

Im aktuellen Bericht macht der Konzern auch die Investitionssummen im Bereich Forschung und Entwicklung publik. Dabei beläuft sich die Gesamtsumme aus 2010 auf 93 Mio. Euro. Davon wurden rund 14 Mio. Euro für den Bereich der Erneuerbaren Energien verwendet - 20 Mio. Euro weniger als im Vorjahr. Grund für diese Reduktion ist die Fertigstellung des Offshore-Windparks „aplha ventus“. In den Bereich fossile Energien investierte E.ON mit rund 42 Mio. Euro - fast acht Mio. Euro mehr als im Vorjahr. Dieser Mehrbetrag geht hauptsächlich auf die Entwicklungsarbeiten für die Technologie zur Abtrennung und Speicherung von CO2 (Carbon Capture and Storage, kurz CCS) zurück. Zudem investierte E.ON in 2010 weiterhin in Innovationen in der Kernenergie: Mit 12,3 Mio. Euro sank der Gesamtbetrag hier um eine Million Euro im Vergleich zum Vorjahr.

Im Sinne des Klimaschutzes engagiert sich E.ON vor allem durch CO2-Kompensationsverfahren - dem „Clean Development Mechanism“ (CDM) - sowie im Rahmen von „Joint Implementations“ (JI´s). So errichtete E.ON 2010 ein kombiniertes Gas-und-Dampfkraftwerk im russichen Shatura, das als erstes JI-Klimschutzprojekt in Russland von der UNO anerkannt wurde. Verglichen mit konventionellen Kraftwerken spart es mehr als eine Million Tonnen CO2 pro Jahr ein.

Engagement für Umwelt und Gesellschaft

E.ON beschreibt in seinem aktuellen Report außerdem sein konzernweites Engagement zur Reduktion von Umweltbelastungen sowie zum Schutz der Biodiversität. Seit 2010 sind in allen wesentlichen Standorten Umweltmanagementsysteme nach EN ISO 14001 eingerichtet. Einige von ihnen haben dies bereits durch unabhängige Prüfgesellschaften zertifizieren lassen. Außerdem fördert das Unternehmen das freiwillige Engagement seiner Mitarbeiter zum Beispiel durch das „Environmental Champion“-Programm. Dabei geht es um die Motivation der E.ON Mitarbeiter untereinander, auf Aspekte des Umweltschutzes zu achten sowie um die Bewusstseinsbildung bei jungen Menschen. Dazu startete E.ON 2010 eine Initiative, in deren Rahmen Mitarbeiter Veranstaltungen an Schule durchführten. Diese Programme sind ebenso Teil des Gesellschaftlichen Engagements des Unternehmens. Dazu gehört auch die Initiative Leuchtpol des Programms „Energie für Kinder“: Bis 2010 wurden damit Erzieher aus mehr als 1.700 Kindertagesstätten erreicht. Das Projekt erhielt im vergangenen Jahr die Auszeichnung mit dem Qualitätslabel „Werkstatt N“ vom Rat für Nachhaltige Entwicklung. 2009 wurde es in den "Nationalen Aktionsplan Deutschland" der UNESCO aufgenommen.

Der umfassende CR-Bericht 2010 berichtet detailliert über das nachhaltige Engagement des Unternehmens. Dazu gehört die ausführliche Erläuterung der CR-Strategie sowie des CR-Programms und den dazugehörigen Maßnahmen, Zielen und Plänen. Neben den bereits genannten geht es dabei zum Beispiel um die Felder Kundenorientierung, verantwortungsvolle Beschaffung, Arbeitssicherheit, Beschäftigungsbedingungen und Life-Balance. Ergänzend zu den beschriebenen Themen verweist der Report auf weiterführende Informationen im Internet. Der Bericht orientiert sich an den aktuellen Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI). Nach eigener Einschätzung des Unternehmens entspricht der vorliegende Report der Anwendungsebene B+ des GRI-Leitfadens. Wesentliche Teile des CR-Berichts 2010 wurden durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) geprüft, diese Inhalte sind durch das Logo „Reviewed 2010“ gekennzeichnet. Der Berichtszeitraum des vorliegenden Reports umfasst das Jahr 2010. Der  nächste CR-Bericht wird im zweiten Quartal 2012 erscheinen.

Quelle: UD
 

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