Reporting

Bayer Nachhaltigkeitsbericht: nachhaltiges Engagement und klare Ziele

Eine Milliarde Euro hat der Chemiekonzern Bayer zwischen 2008 und 2010 in klimarelevante Forschung und Entwicklung sowie Projekte investiert. Im Nachhaltigkeitsbericht 2010 zieht das Unternehmen jetzt eine erste positive Bilanz und formuliert neue Ziele in den Bereichen Unternehmensführung, Mitarbeiter, Ökologie, Innovation und Engagement. Besonders erfolgreich bewertet Bayer die Entkoppelung der Produktionsmenge von den Treibhausgas-Emissionen, den Ausbau der EcoCommercial Building Plattform sowie den Rückgang von berichtspflichtigen Umweltereignissen und Unfällen.

20.05.2011

Bayer

Bereits 2005 definierte Bayer im Rahmen seines „Fünf-Jahres-Zieleprogramms 2006+“ messbare und ehrgeizige Erfolgskriterien für die Zukunft: Von 45 Zielen in den Handlungsfeldern Innovation (17), Produktverantwortung (3), exzellente Unternehmensführung (7), gesellschaftliche Verantwortung (10) und Verantwortung für die Umwelt (8) konnten 30 vollständig oder nahezu erreicht werden. Zwölf weitere Ziele wurden teilweise, lediglich drei kaum oder nicht erreicht. Hier verweist der Konzern auf die Reduzierung der Menge gefährlicher Produktionsabfälle sowie auf eine nicht eingehaltene Obergrenze bei den Emissionen von „Ozone Depleting substances“ (ODS). Beide Ziele sollen jetzt bis 2015 umgesetzt werden und zeigen beispielhaft, dass Bayer beim Thema Nachhaltigkeit zwar auf einem guten Weg, der Prozess aber noch lange nicht abgeschlossen ist: „Besonders in der Reduktion von Treibhausgasen haben wir in den vergangenen Jahren viel erreicht, ebenso im Arbeitsschutz. Doch die Anforderungen im Umweltschutz und für die gesamte Unternehmensführung steigen, sodass wir jetzt nicht die Hände in den Schoß legen können“, erläuterte Dr. Wolfgang Plischke, Mitglied des Vorstandes der Bayer AG auf der Pressekonferenz zur Vorstellung des Nachhaltigkeitsberichtes in Leverkusen.

Für das Klima

Eines der beherrschenden Themen der letzten Jahre ist der Klimawandel. Dr. Wolfgang Große Entrup, Leiter des Konzernbereichs „Environment & Sustainabilitiy“, erklärt im Nachhaltigkeitsbericht den strategischen Ansatz des Unternehmens auf diesem Gebiet: „Es ist unser Ziel, diese globale Herausforderung anzunehmen und im Sinne unserer Nachhaltigkeitsstrategie in Einklang mit unseren ökonomischen Zielen zu bringen.“ Ein Hebel zur Umsetzung ist die Energieeffizienz. Mithilfe des „Bayer Climate Checks“ untersuchte Bayer in den vergangenen Jahren beispielsweise rund 140 Anlagen und Gebäude (rund 85 Prozent) auf ihren Climate Footprint und identifizierte dabei ein Einsparpotenzial von Prozessenergie-bedingten Treibhausgas-Emissionen von zehn Prozent. Durch die Steigerung der Energieeffizienz um eben diese Prozentpunkte wird das Unternehmen in Zukunft jährlich 60 Millionen Euro einsparen: „Das macht auch ökonomisch Spaß“, erklärte Plischke den Medienvertretern in Leverkusen.
Auch aus der Produktion kann das Unternehmen positive Zahlen präsentieren. So stieg der Ausstoß von CO2 im Berichtszeitraum zwar um etwa fünf Prozent, mit einem Produktionszuwachs von fast 20 Prozent gelang es Bayer aber deutlich, seine Wachstumsstrategie von den Treibhausgas-Emissionen zu entkoppeln. Für seine Anstrengungen in diesem Bereich wurde das Unternehmen im vergangenen Jahr erneut in den „Carbon Disclosure Leadership Index“ sowie den neu gegründeten „Carbon Performance Leadership Index“ aufgenommen. Beide Indizes würdigen eine transparente Klima-Berichterstattung beziehungsweise Klimaschutz-Performance.

Große Erwartungen setzt man bei Bayer auch in den weiteren Ausbau des „EcoCommercial Building Program“. Dieses 2009 gegründete Netzwerk verbindet Bauprodukthersteller, Planer, Ingenieure und Dienstleister sowie die ökonomischen Ziele von Unternehmen mit ökologischen Herausforderungen an die Gebäudeinfrastruktur. Bis heute ist der Energieverbrauch im Gebäudesektor für etwa 30 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Für Bayer MaterialScience eine gute Gelegenheit, sein Know-how im Bereich innovativer Bau- und Dämmstoffe mit dem übergeordneten Ziel der Treibhausgasvermeidung zu verbinden. In 2010 konnte sich die Initiative dabei in wichtigen Kernmärkten positionieren, lieferte aber vorab auch wichtige Lösungsansätze für eigene Konzernbauten. So wurde die Bayer-Kindertagestätte am Standort Monheim bereits Ende 2009 mit dem „Green Building Award“ der Europäischen Kommission ausgezeichnet.

Für die Beschäftigten

Trotz umfangreicher Sicherungs- und Schulungsmaßnahmen sind Umweltereignisse und Transportunfälle auch bei Bayer nicht gänzlich zu verhindern. Allerdings verweist das Unternehmen im aktuellen Bericht auf die positive Entwicklung und sieht sich in seinen Bemühungen um ein umwelt- und beschäftigtenfreundliches Sicherheitskonzept bestätigt. So sank die Zahl der Unfälle im Jahr 2010 von 18 auf 14, die Zahl der Arbeitsunfälle mit Ausfalltagen pro einer Million Arbeitsstunden auf 1,7. Das ist auch Ausdruck des eigenen Anspruches, der Sicherheit von Umwelt und Mitarbeitern die höchste Prioritätsstufe einzuräumen.

Ein weiteres wichtiges Thema in 2010 und aktuell ist die Förderung von Frauen in Führungspositionen. Bayer hält an dieser Stelle eine gesetzliche Regelung nicht für zielführend, „da die Umsetzungsmöglichkeiten in den verschiedenen Branchen höchst unterschiedlich sind“, wie Plischke betont. Momentan sind eigenen Angaben zufolge rund 20 Prozent der Führungspositionen mit weiblichen Kräften besetzt, wobei dieser Anteil in den kommenden Jahren deutlich gesteigert werden soll. Plischke betont aber auch, dass das Thema Diversität sich für Bayer nicht in der Frauenförderung erschöpft, „sondern auch auf andere Dimensionen wie Internationalität“ erweitert wird. Bereits jetzt verweist Bayer in diesem Zusammenhang auf 21 verschiedene Nationalitäten innerhalb des Topmanagements des Konzerns.

Für die Zukunft

Anknüpfend an das „Fünf-Jahres-Zieleprogramm“ aus 2006 formuliert auch der aktuelle Nachhaltigkeitsbericht ambitionierte Ziele für die Bereiche Management, Umwelt und Soziales. So sollen etwa neben der erwähnten Senkung der produktionsbedingten schädlichen Abfälle, die Treibhausgas-Emissionen des Konzerns bis 2020 um 35 Prozent gesenkt werden. Hier wird laut Plischke die Hauptlast bei der Sparte Bayer Material Science liegen, die für rund 60 Prozent der Emissionen verantwortlich ist. Darüber hinaus beabsichtigt der Konzern, die Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung von Zulieferern bis 2015 zu vervollständigen und die Arbeitsunfallrate um weitere 25 Prozent zu senken. Der Anteil der weiblichen Führungskräfte soll im gleichen Zeitraum auf 30 Prozent angehoben werden.

Alle Zahlen und Fakten des Nachhaltigkeitsberichts 2010 wurden von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young einer prüferischen Durchsicht unterzogen und folgen den international anerkannten Leitlinien der "Global Reporting Initiative (GRI)". Die GRI bestätigte dem Bericht das höchste Level "A+".

Quelle: UD
 

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