Reporting

UD beleuchtet 1. Nachhaltigkeitsbericht des BAUR-Versandhandels

Im Jahr 2010 entschied der Baur-Versand, das Thema Nachhaltigkeit gezielt in die Leitlinie der Unternehmensentwicklung, der Baur Vision 2020, zu verankern. Als wichtige Ziele wurden die Senkung der CO2 Emissionen, die Verwendung von nachhaltig erwirtschafteten Rohstoffen, die sozialverträgliche Produktion, die Motivation der Mitarbeiter sowie das Engagement im regionalen Umfeld benannt. Als Tochterunternehmen der Otto Group ist Baur bereits zur Einhaltung gewisser Konzern-Standards verpflichtet, wie zum Beispiel dem grundlegenden Otto-Verhaltenskodex. Doch Baur engagiert sich zusätzlich in eigenen Nachhaltigkeits-Projekten.

28.03.2011

Luftaufnahme des Baur-Standorts Altenkunstadt. Foto: Baur
Luftaufnahme des Baur-Standorts Altenkunstadt. Foto: Baur
Der Report behandelt fünf Schwerpunktthemen: Umwelt und Klimaschutz, Sortiment und Kunde, Lieferanten, Code of Conduct und Gesellschaft. Auf dem Feld Umwelt- und Klimaschutz will das Unternehmen in den Bereichen Transport, Mobilität und Standort die CO2 Emissionen bis zum Jahr 2020 im Vergleich zu 2006/07 um 50 Prozent senken. Hauptquelle des CO2-Ausstosses ist der Stromverbrauch der Standorte. Um diesen zu reduzieren, wurden zum Beispiel bei Baur in Altenkunstadt die Lichter in Fluren und Lagern mit Bewegungsmeldern ausgestattet, die Druckluftzentrale erneuert und eine neue, energiesparende Sortertechnik eingeführt. In diesem Jahr soll zudem ein mit Erdgas betriebenes Blockheizkraftwerk errichtet werden. Der dort erzeugte Strom wird für das Baur-Stromnetz genutzt und die Wärme in das Heizungssystem des Standortes geleitet.

Baur setzt sich aber auch durch regionale Projekte für den Erhalt der Natur ein. Beispielsweise durch die seit 2002 bestehende Bachpatenschaft für die Weismain, einem Nebenfluss des Mains in Oberfranken, nahe des StandortesAltenkunstadt. Auf insgesamt vier Fließkilometern führen die Auszubildenden von Baur regelmäßig Säuberungsaktionen durch.
Baur setzt sich auch für den Erhalt der Artenvielfalt ein. Foto: Baur
Baur setzt sich auch für den Erhalt der Artenvielfalt ein. Foto: Baur
Zur Erhaltung der Artenvielfalt wurden 600 Edelkrebse in den Bach eingesetzt sowie 5.000 Bachforellen. Weiterhin wurden Wasseramselkästen als Nistplätze angebracht, die inzwischen von der Vogelart rege genutzt werden. „Wir konnten durch regelmäßige Kontrollen durch einen Diplom-Biologen feststellen, dass unsere Aktionen dazu führen, dass die Weismain und ihre Umgebung von immer mehr Tieren als Lebensraum angenommen wird“, berichtet Thomas Höfner, Umweltkoordinator beim BAUR Versand, im Gespräch mit UmweltDialog.

Geprüfte Produkte und exzellenter Kundenservice


Im Kapitel Sortiment und Kunde informiert Baur unter anderem über die Einhaltung von Schadstoffgrenzwerten, um die Gesundheit der Mitarbeiter und Kunden zu schützen. Geprüft werden die Textilien bei der Otto Group anhand einer eigenen Textilleitlinie. In dieser sind die zulässigen Grenzwerte bestimmter Schadstoffe noch strenger angesetzt als die gesetzlich erlaubten Grenzwerte. Für sein Holzmöbelsortiment hat sich Baur zum Ziel gesetzt, bis 2013 rund 15 Prozent der Möbel aus FSC-zertifizierten Holz anbieten zu können. Die unternehmenseigene „Timber Sourcing Policy“ stellt außerdem sicher, dass kein Holz aus illegalem Raubbau oder Kahlschlag verwendet wird.

Den Kunden im Fokus entwickelte Baur eine umfangreiche Servicestrategie und schuf 2010 die Stabsabteilung Service und Kunde. Ihr Auftrag ist es, Maßnahmen zur Steigerung der Kundenzufriedenheit zu begleiten sowie durch regelmäßige Kontrollen der entsprechenden Kennzahlen Erfolge zu messen. Wichtiges Element ist dabei der Weiterempfehlungsmonitor (WEM), der anhand einer monatlichen Befragung die Zufriedenheit und Weiterempfehlungsbereitschaft der Kunden misst. Dieser WEM wird für alle Mitarbeiter im Intranet veröffentlicht und dient Geschäftsleitung und Marktbereichen zur gezielten Steuerung und Entscheidungsfindung. Im Wettbewerb „Deutschland kundenorientierteste Dienstleister“ belegte Baur in 2010 den zehnten Platz und erhielt durch die Agentur ServiceRating das Gütesiegel „Exzellenter Kundenservice mit fünf Kronen“.

Lieferantenmanagement

Das Themenfeld „Lieferanten“ konzentriert sich auf die sozialverträgliche Produktion. Dabei ist Baur an den grundlegenden Verhaltenskodex des Otto Konzerns, dem Code of Conduct, gebunden. Dieser beinhaltet unter anderem das strikte Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit, regelt zulässige Arbeitszeiten und eine angemessene Bezahlung. Alle Lieferanten der Otto Group und somit auch derer von Baur müssen den Code of Conduct unterzeichnen. Damit eng verknüpft ist das Sozialprogramm von Otto: „Speziell geschulte „Social Officers“ überwachen vor Ort die Einhaltung der festgelegten Standards und sorgen dafür, dass die Arbeit in den Ländern, in denen die Otto Group und damit auch Baur einkauft, zu sozialverträglichen, fairen und den gesetzlichen Vorgaben entsprechenden Bedingungen stattfindet“, so Höfner von Baur.

Mitarbeiter: Weiterbildung und Gesundheitsförderung
Thomas Höfner, Umweltkoordinator beim BAUR Versand. Foto: Baur
Thomas Höfner, Umweltkoordinator beim BAUR Versand. Foto: Baur
„Im Bereich Mitarbeiter steht deren Motivation im Vordergrund. Dafür haben wir zum Beispiel ein umfassendes Weiterbildungsprogramm, ein aktives Gesundheitsmanagement sowie unterschiedliche Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf eingeführt“, berichtet Höfner. So wurden den Baur-Mitarbeitern in 2009 rund 150 Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten, die von 792 Personen genutzt wurden. Besonders beliebt waren dabei Kurse zur Persönlichkeitsentwicklung. Seit 2005 kann bei Baur zudem ein duales Studium absolviert werden, das die Arbeit in Unternehmen, den Besuch der Berufsschule und ein Fachhochschulstudium verbindet. Fünf Jahre dauert dieses Studium und endet mit dem Bachelorabschluss. Nach dem ersten Durchlauf schlossen zwei junge Menschen dieses Studium ab. „Ein Student wurde von BAUR übernommen, der andere Student hat auf eigenen Wunsch andere berufliche Wege eingeschlagen“, berichtet Höfner.

Dem Wohl der Mitarbeiter soll auch das seit 2004 existierende „Integrierte Umwelt-, Arbeitssicherheits- und Gesundheitsmanagement“ dienen. Jährlich wird dieses durch einen externen Gutachter nach ISO-Norm 14001 zertifiziert. Da gewisse Belastungen der Mitarbeiter durch ihre Tätigkeiten nicht vermieden werden können, aber ihre Gesundheit geschützt werden soll, legt Baur besonderes Augenmerk auf ergonomische Arbeitsplätze, Beratung und medizinische Hilfe durch den Betriebsarzt sowie ein umfassendes Programm zum Thema Gesundheitsförderung und Vorsorgeuntersuchungen. Im Falle von Unfällen oder schweren Erkrankungen wendet Baur sein betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) an. Durch das BEM sollen Fehlzeiten verhindert oder möglichst früh beendet werden. Es soll aber auch zur Vermittlung von Mitarbeitern in einen anderen Arbeitsplatz dienen, die durch eine Krankheit ihre bisherige Tätigkeit nicht mehr ausführen können.  

Das letzte Kapitel des Berichts dreht sich um das Thema „Gesellschaft“. Darin beschreibt Baur unter anderem sein Engagement für die örtlichen Feuerwehren. Das Unternehmen unterstützt diese bei Anschaffungen und Instandhaltungsmaßnahmen. Erst 2010 wurde Baur vom Kreisfeuerwehrverband Lichtenfels zum „Partner der Feuerwehr“ ernannt.

Ziele des 2. Nachhaltigkeitsberichts

Nach dem ersten Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens ist nun geplant, den Report alle zwei Jahre zu veröffentlichen. Für den nächsten Bericht sei laut Höfner geplant, das Tochterunternehmen Unito Versand mit Sitz in Österreich stärker einzubinden. Als Zielgruppe definiert er die Baur-Mitarbeiter und die Menschen der Region. „Aus diesem Grund ist ein weiteres Ziel, den Bericht - wie auch schon den ersten - offen, transparent und leicht verständlich zu gestalten“, so Höfner.

Quelle: UD
 
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