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Buchtipp: Partizipation und Kooperation

Spätestens seit der UN Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro steht das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung ganz oben auf der politischen Tagesordnung. Dass gesellschaftliche Teilhabe für dieses Ziel eine entscheidende Rolle spielen muss, wird dabei allgemein vorausgesetzt. Dabei ist die Idee von Partizipation und Kooperation kein neues Phänomen innerhalb der Nachhaltigkeitsdebatten, sie ist vielmehr untrennbar mit der Diskussion um Demokratie und Bürgergesellschaft verknüpft. Inwieweit diese Vorstellung von gesellschaftlicher Teilhabe an nachhaltigen Entwicklungsprozessen aber von der Realität wiedergegeben wird, untersucht jetzt das Buch „Nachhaltige Gesellschaft“ von Harald Heinrichs, Katina Kuhn und Jens Newig.

16.05.2011

Auch wenn der Fokus des Buches grundsätzlich auf die Entwicklung in Deutschland gerichtet ist, versäumen es die Herausgeber nicht, das Thema in einem einleitenden Kapitel global zu verankern. Anschließend werden sowohl theoretische als auch konzeptionelle Ansätze der Partizipationsforschung diskutiert. Ein abschließender Überblick über die Bedeutung von etablierten und neueren Methoden bei der Bewertung von Partizipation für nachhaltige Entwicklung vervollständigt dieses theoretische Grundgerüst.

Anhand von gesellschaftlichen Handlungsräumen werden anschließend Möglichkeiten und Grenzen gesellschaftlicher Partizipation an nachhaltigen Prozessen aufgezeigt. Dabei werden sowohl die Felder Politik und Wirtschaft aber auch Wissenschaft und Medien einer kritischen Bewertung unterzogen. Nach Meinung der Herausgeber wird deutlich, „dass theoretisch informierte empirische Analysen zur Relevanz von Partizipation und Kooperation für nachhaltige Entwicklung in den ausgewählten gesellschaftlichen Teilbereichen bislang nur unzureichend vorliegen“.

Mithilfe von beispielhaften Praxisfeldern zeigen die Herausgeber das Potenzial einer wissenschaftlichen Auswertung von Partizipation, Kooperation und nachhaltiger Entwicklung auf. Ein Ausblick am Ende des Buches verdeutlich darüber hinaus, dass „Nachhaltige Gesellschaft“ nicht als abschließender Forschungsbericht verstanden werden darf, sondern erst einmal „ein umfassenderes Bild zum Status-Quo der Partizipations- und Kooperationsforschung für eine nachhaltige Entwicklung“ anbieten möchte, um somit auch einen Ausblick auf neue Fragen zu werfen, „die durch die in diesem Buch erarbeiteten Erkenntnisse aufgeworfen wurden“.


Heinrichs, Harald / Kuhn, Katina / Newig, Jens (Hrsg.)
Nachhaltige Gesellschaft. Welche Rolle für Partizipation und Kooperation?
Wiesbaden 2011: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 222 Seiten
ISBN: 978-3-531-17840-0
EUR 39,95
Quelle: UD
 
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