Politik

North Carolina verbietet Deponierung von Plastikmüll

Leere Plastikflaschen dürfen im US-Bundesstaat North Carolina ab sofort nicht mehr deponiert werden. Ein neues Gesetz sieht vor, dass Getränke- und Milchflaschen recycelt werden müssen, berichtet das Winston-Salem Journal. Unterstützer des Gesetzes sehen in dem Vorstoß eine große Aufwertung der Recycling Industrie im Bundesstaat. Der Bedarf an Altflaschen seitens der Industrie sei sehr groß, heißt es. Privatpersonen brauchen sich vor Strafen beim Zuwiderhandeln allerdings nicht fürchten, berichtet die Zeitung.

14.10.2009

Bild: flickr, fauxto_digit
Bild: flickr, fauxto_digit

Ganz neu ist der Vorstoß in Sachen Plastikflaschen-Recycling ohnehin nicht, denn das Gesetz wurde 2005 verabschiedet, trat aber offiziell erst jetzt in Kraft. Neben den leeren Plastikflaschen ist es zudem verboten, Ölfilter und Holzpaletten zu deponieren. Ein Verbot für das Deponieren von Aluminiumdosen und Altreifen gibt es bereits seit längerem. Derzeit wird in North Carolina nur etwa jede fünfte leere Plastikflasche wiederverwertet. "Wenn diese Zahl erhöht wird, hat das sicher positive Auswirkungen auf die Umwelt", zeigt sich Kelley Dennings, Projektmanagerin der North Carolina Division of Pollution Prevention and Environmental Assistance, überzeugt. Einerseits würde das weniger Platz auf den Deponien einnehmen, zudem würde es die Abhängigkeit von Öl eindämmen. Neben dem Umweltgedanken gebe es zudem auch rein wirtschaftliche Überlegungen. "Man kann aus den Flaschen wieder Flaschen produzieren", so Dennings. Ein anderes Recycling-Werk in North Carolina stellt aus Altplastikflaschen Teppichböden her.

Ein weiteres Argument für die Verabschiedung des Gesetzes war die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze im Bundesstaat. Einem Bericht des National Governors Association Center zufolge, gibt es in North Carolina fast 5.200 Jobs in der Recycling-Industrie. Lokale Regierungen werden befugt, jene zu bestrafen, die gegen dieses Gesetz verstoßen. Bis jetzt fehlt es nach Angaben der Behörden allerdings in der Umsetzung des Gesetzes, da etwa in Winston-Salem keine solche Recycling-Verordnung besteht. David Saunders von der Versorgungsabteilung des Stadtrats geht davon aus, dass seine Agentur nur jemanden, der beim Deponieren verbotener Güter erwischt wird, bestraft werden kann. Die Durchsetzung des Gesetzes obliege einer freiwilligen Unterwerfung seitens Einzelpersonen oder Müllsammler.

Wie viele leere Plastikflaschen in der Umwelt landen, zeigt der Filmemacher Werner Boote in seinem neuen Dokumentarspielfilm "Plastic Planet". Gegenüber der Presse verweist Boote auf Untersuchungen der University of Cincinnati, wonach Polykarbonat-Flaschen giftiges Bisphenol-A an die Umwelt abgegeben wird. "Außerdem dauert die Zeitspanne, die eine solche Flasche zum Zerfall braucht, bis zu 200 Jahre", so Boote.

Quelle: UD / pte
 
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