Politik

Die zwei Gesichter Chinas

„Chinas Wirtschaft gibt wieder Vollgas“ - mit Meldungen wie dieser kann China derzeit glänzen, ganz nach dem Geschmack seiner Regierung. Nachrichten über blutige Straßenschlachten mit zahlreichen Toten, Verhaftungen und Hinrichtungen zeigen jedoch die Schattenseiten dieses Staates, der unter anderem durch die Zensur der Medien versucht, sein Außenbild zu manipulieren. In unserem Dossier „Die zwei Gesichter Chinas“ geben wir einen Überblick über die Ereignisse der vergangenen Wochen.

21.07.2009

Foto: Dennis Reich_Fotolia
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Das hohe Wachstum Chinas schreibt Christian Heinrich, Börsenexperte und Redakteur bei Deutschlands größtem Asien-Portal EMFIS, vor allem dem Binnenmarkt und dem dazugehörigen Autosektor zu. „Jeder, der vor 10 Jahren behauptet hätte, dass Chinas Automarkt bald der größte der Welt sein werde, wäre damals verlacht worden“, schreibt Heinrich in einer seiner Kolumnen. Wie sich die Zeiten in dieser Sache geändert haben, zeigen folgende Meldungen:


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Bis 2050 dürfe die Erderwärmung, im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter, zwei Grad nicht übersteigen - zu diesem Ziel bekannten sich beim diesjährige G-8-Gipfel im italienischen L'Aquila auch die BRIC-Staaten. Damit steht nun auch China, das bisher als weltgrößter Klimasünder gilt, in der Pflicht, den Umwelt- und Klimaschutz voranzutreiben. China zeigt sich derzeit hochmotiviert, wie diese Meldungen belegen:


Chinesische Regierung setzt weltweit umfangreichstes Programm zur Reduzierung der Schadstoffemissionen um [Mehr...]

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Alles andere als vorbildlich zeigt sich Chinas Regierung jedoch in ihrem Vorgehen zur Schlichtung der Kämpfe zwischen muslimischen Uiguren und Han-Chinesen. Seit Jahren bekämpfen sich die beiden in der Provinz Xinjiang lebenden Bevölkerungsgruppen. Die Uiguren werfen den Han-Chinesen, die als Gastarbeiter in die Provinz einzogen, vor, Xinjiang nach und nach für sich zu vereinnahmen zu wollen. Immer wieder eskaliert der seit Jahren vor sich hin schwelende Konflikt erneut. Es ist anzunehmen, dass viele Vorfälle gar nicht erst publik beziehungsweise vertuscht werden. Bei den blutigen Straßenschlachten in Xinjiang vor wenigen Tagen gelang das nicht. Über 100 Tote waren die Folge dieser Kämpfe, genaue Zahlen gibt es nicht. Die chinesische Regierung reagierte mit rund 1.500 Festnahmen und der Androhung, die Verursacher dieser Auseinandersetzungen hinzurichten. Hier eine Zusammenfassung der Ereignisse:


Mehr als hundert Tote bei Unruhen in Westchina [Mehr...]

Han-Chinesen ziehen bewaffnet durch Ürümqi [Mehr...]

Exil-Uiguren berichten von 800 Toten in Xinjiang [Mehr...]

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Gerücht als Auslöser blutiger Unruhen [Mehr...]

Bilderstrecken zu den Unruhen in Xinjiang
Focus online [Mehr...]
Spiegel online [Mehr...]


Genaue Angaben über die Opfer, Verletzte oder Verhaftete sind bei der Berichterstattung über Vorfälle dieser Art nur schwer zu treffen. Die chinesische Regierung versucht nach wie vor, die Journalisten in ihrer Arbeit zu beeinflussen beziehungsweise zu beschränken. Blockierte Internetverbindungen sind an diesen Tagen keine Seltenheit. So versucht die Regierung die Nachrichtenübermittlung an die Außenwelt zu verhindern.


„Gräber ausheben“ gegen die Zensur [Mehr...]

Chinas Regierung sucht die Berichterstattung der Medien weniger zu verhindern als zu lenken [Mehr...]


Das Vorgehen der Zensur ist der chinesischen Bevölkerung bereits bekannt. Auch das Gedenken an das Tian’anmen-Massaker sollte verhindert werden. Die Demonstration einer studentischen Demokratiebewegung entwickelte sich 1989 auf dem Platz des himmlischen Friedens zu einer monatelangen Besetzung. Am 3. und 4. Juni 1989 schlug das chinesische Militär diese Proteste der Bevölkerung gewaltsam nieder. In diesem Jahr jährte sich das Ereignis zum zwanzigsten Mal. Für die Regierung ist das jedoch ein Tabuthema.


Internet-Zensur -Web 0.0 in China [Mehr...]

Schikanen und Zensur an Chinas schwarzem Tag [Mehr...]

Bilderstrecke zu den Ereignissen vom Platz des himmlischen Friedens im Jahr 1989 [Mehr...]


Inzwischen wurde sogar eine Filter-Software entwickelt, die nun auf allen Neu-PCs im Land installiert werden muss. 


PC-Hersteller liefern Chinas Netzfilter bereits aus [Mehr...]

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Quelle: UD
 
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