Politik

Wasser - knapp, kostbar und kontrovers

Wasser wird in Zukunft noch knapper werden. Im Jahr 2030 werden fünf Mrd. Menschen noch immer keine ausreichende Sanitärversorgung besitzen. Als wichtigste Ursachen der Knappheit werden die Bedürfnisse einer schnell wachsenden Weltbevölkerung und die Auswirkungen der globalen Erwärmung angeführt. Unser Dossier anlässlich des Weltwasserforums 2009 beleuchtet wichtige Trends und Argumente.

19.03.2009

Foto: H.-G. Oed
Foto: H.-G. Oed
Zu zwei Dritteln besteht die Erde aus Wasser, davon ist jedoch nur ein Prozent als Trinkwasser verfügbar. Um diesen geringen Anteil gerecht zu verteilen, muss ein funktionierendes Wassermangementsystem auf die Beine gestellt werden. Das zu ermöglichen ist ein Ziel des fünften Weltwasserforums, der größten globalen Veranstaltung rund um das Thema Wasser. Ob die Ergebnisse von Istanbul ausreichen werden, wurde schon im Vorfeld von vielen Beobachtern angezweifelt. So schreibt die "taz", dass Lösungen nicht in Sicht seien.

"Der Kampf gegen die Armut hängt von der Fähigkeit ab, in die Ressource Wasser zu investieren", so UNESCO-Generalsekretär Koichiro Matsuura, anlässlich der Präsentation des neuen UNESCO-Wasserberichtes unter dem Titel "Wasser in einer sich verändernden Welt".

Wasser als Investment

Längst ist Wasser als lukrative Investition eine feste Größe. Gleichwohl Zyniker sagen könnten, dass hier mit dem Mangel Geschäfte gemacht werden, gelten Wasserinvestitionen dennoch als klassisch nachhaltige Geldanlagen. Der Markt für Wassertechnologien und Dienstleistungen wird von der Zürcher Kantonalbank (ZKB) auf rund 420 Mrd. US-Dollar jährlich geschätzt. Davon entfallen 320 Mrd. US-Dollar auf die Trinkwasserversorgung und die Abwasserentsorgung. Mehr dazu lesen Sie in unserem Beitrag „Wasser wird begehrtes Investment“.

Wem gehört das Wasser?

"Wasser darf nicht verkauft werden", fordern daher viele NGOs und wenden sich gegen Geschäfte mit dem blauen Gold. Stephan Börnecke beschreibt in seinem Artikel, warum einige für ein Menschenrecht auf Wasser plädieren.

Doch manchmal ist die Welt komplizierter, als manche Aktivisten glauben. So zeigt das Beispiel von „Fiji-Wasser“, dass zwar einerseits ein lukratives und wenig klimafreundliches Geschäft ist, aber andererseits für die Inselbewohner der Fidschis eine der wenigen Einnahmequellen darstellt.

Nahrung und Wasser

Wie wichtig sauberes Wasser für die Menschheit ist, zeigt vor allem das Beispiel der Fischerei. Hier droht durch die Überfischung eine ökologische und vor allem soziale Katastrophe, da weit über eine Milliarde Menschen von den Ressourcen der Meere leben. Hier zeigt die Linde Group innovative Lösungen: Die Anreicherung des Wassers mit reinem Sauerstoff sorgt für gesündere Fische und einen höheren Ertrag - und das bei verringertem Einsatz von Antibiotika.

Auch das Beispiel Nestlé zeigt, dass Unternehmen durchaus Vorreiter im Wassermanagement sein können. Durchschnittlich werden nämlich für jede Kilokalorie ein Liter Wasser in der Herstellung benötigt. Und das, wo doch mehr als eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser hat. Lösungen in der Landwirtschaft sind daher existenziell wichtig.  

Wasserverbrauch

Hierzulande verbraucht jeder Deutsche im Durchschnitt rund 126 Liter Wasser am Tag. Nur drei oder vier Liter entfallen dabei auf das lebenswichtige trinken, der Rest auf Körperpflege und Haushaltsgeräte. Mit dieser Wasserverbrauch stehen wir übrigens gar nicht mal so schlecht dar. Die alten Römer kamen Studien zu folge auf die Unmenge von 450 Litern am Tag.
Quelle: UD
 
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