Politik

Rekordinvestitionen aus China in Deutschland und Europa

Chinesische Investoren engagieren sich in Deutschland und in Europa so stark wie nie zuvor: In Deutschland investierten sie 2014 in 79 Projekte, bei denen Betriebsstätten oder Arbeitsplätze geschaffen wurden. Im Jahr 2012 wurden im Vergleich dazu nur 46 Direktinvestitionen gezählt, 2013 waren es 68. Damit ist Deutschland mit einem Anteil von 38 Prozent das mit Abstand attraktivste Land Europas für chinesische Investoren. Großbritannien als zweitbeliebtester Standort konnte sich 40 Direktinvestitionen sichern.

29.10.2015

Rekordinvestitionen aus China in Deutschland und Europa zoom

Insgesamt stieg die Zahl der Investitionen chinesischer Unternehmen europaweit von 153 auf 210 – ebenfalls ein neuer Rekordwert. Vor allem Deutschland und Großbritannien konnten mit einem Anstieg um jeweils elf Direktinvestitionen zu dem neuen Rekordwert beitragen.

Beliebteste Region Europas war die Rhein-Main-Region um Frankfurt, gleichauf mit dem Großraum London – beide Regionen konnten sich 27 Direktinvestitionen aus China sichern. Unter den Top Ten befinden sich mit Düsseldorf (Platz 3, 15 Investitionen), Bremen (Platz 4, 12 Investitionen), Berlin (Platz 5, 7 Investitionen und Stuttgart (Platz 7, 5 Investitionen) damit insgesamt fünf deutsche Regionen.

Das sind Ergebnisse der Studie „Investitionen chinesischer Unternehmen in Deutschland und Europa 2014“, die auf Daten des EY European Investment Monitor, basiert. Der European Investment Monitor ist eine Erhebung ausländischer Direktinvestitionsprojekte in Europa, die Betriebsstätten und/oder Arbeitsplätze geschaffen haben. Fusionen und Übernahmen werden dabei nicht berücksichtigt.

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Yi Sun, Partnerin bei EY Deutschland und Leiterin der China Business Services Deutschland, Österreich und Schweiz, sieht in dem guten Ruf des Standortes Deutschland in China und im Rest der Welt den Grund für das erneut gestiegene Engagement: „Zahlreiche chinesische Investoren haben sich bereits erfolgreich in Deutschland angesiedelt und verbreiten ihre positiven Erfahrungen in ihrem Heimatland. Verglichen mit anderen europäischen Staaten finden sie in Deutschland einen hohen Innovationsgrad und ein stabileres Wirtschaftswachstum. Immer mehr chinesische Mitarbeiter kommen mit ihren Familien nach Europa, wobei Deutschland als ein gastfreundliches Land mit internationalen Schulen und hoher Lebensqualität punkten kann."

„Hohe Investitionsbereitschaft der Chinesen in Europa dürfte anhalten“

„Die hohe Investitionsbereitschaft der Chinesen in Europa dürfte in den kommenden Jahren anhalten“, so Sun. „Chinesische Unternehmen wollen mit hochwertigen Produkten auf dem Weltmarkt ganz oben mitspielen. Dafür brauchen sie auch das Know-how aus Europa. Mit Investitionen in den Standort Europa rücken sie näher an industrielle Partner und wichtige innovative Forschungsinstitute heran und sichern sich qualifiziertes Personal.“

Auch bei der Zahl der Unternehmenskäufe lag Deutschland mit 36 Akquisitionen im vergangenen Jahr ganz oben in der Gunst der chinesischen Investoren. Das ist immer ein gutes Signal für die zukünftigen Investitionen in den Standort. Denn die Zukäufe ziehen weitere Investitionen in Betriebsstätten und Arbeitsplätze nach sich.

Peter Englisch, Partner bei EY, ergänzt: „Die deutsche Wirtschaft ist gut durch die Krise gekommen. Sie ist wettbewerbsfähig und exportorientiert – bietet also genau die Vorzüge, die chinesische Unternehmen für ihre Internationalisierungsstrategie suchen. Von den Investitionen profitiert dann auch der Standort Deutschland: Sie schaffen Arbeitsplätze und Wertschöpfung hier im Land.“

Durch die chinesischen Investitionen sind 2014 hierzulande 719 Arbeitsplätze geschaffen worden – also statistisch etwa neun pro Investition. In anderen Ländern haben chinesische Investoren dafür größere Projekte finanziert. In Russland beispielsweise sind bei sieben Direktinvestitionen 5.360 Arbeitsplätze entstanden – also knapp 766 pro Investition. Danach folgen Serbien und Schweden, wo jeweils nur zwei Investitionen für 1.400 beziehungsweise 1.300 Arbeitsplätze gesorgt haben.

So viele Jobs wie 2014 sind in Europa noch nie durch chinesische Direktinvestitionen entstanden. Mit insgesamt 11.718 Jobs sind deutlich mehr Arbeitsplätze geschaffen worden als im bisherigen Rekordjahr 2009 (8.634 Arbeitsplätze).

Quelle: UD/cp
 

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