Soziales Engagement

Deutsche Telekom und GdW stellen Studie zu Wohnkonzepten für vernetztes Wohnen vor

Mahlzeitenservice, Notrufsysteme oder ärztliche Betreuung mit Hilfe moderner Telemedizin-Lösungen - diese und ähnliche Leistungen sollen das Leben für ältere Menschen zuhause künftig leichter und sicherer machen. Das ist das Ziel der Expertenrunde "Gesundheitsdienstleistungen in der Wohnung." Mitglieder des Gremiums, bestehend aus Vertretern der Wohnungswirtschaft, des deutschen Gesundheitswesens, der Deutschen Telekom, der Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung sowie des Bundesministeriums für Gesundheit stellten in Berlin heute die Ergebnisse der Studie "Vernetztes Wohnen: Ausbreitung, Akzeptanz und nachhaltige Geschäftsmodelle" vor, durchgeführt vom Forschungsinstitut InWIS Forschung & Beratung GmbH der Ruhr-Universität Bochum.

17.09.2009

Bild: Telekom
Bild: Telekom

"Wir wollen den Menschen möglichst lange ein Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen - Wohnen für ein langes Leben", erklärte Lutz Freitag, Präsident des GdW, auf der heutigen Pressekonferenz. Dazu gelte es, eine entsprechende technische Infrastruktur bereitzustellen, beispielsweise für ein Serviceportal. Ebenso wichtig sei es, dazu alle Akteure zu vernetzen. "Wir brauchen neue Kooperationsformen zwischen Wohnungsunternehmen, sozialen Gesundheitsdiensten, Technologieanbietern unterschiedlicher Branchen sowie Krankenkassen und Pflegekassen", sagte Freitag. "Die meisten technischen Lösungen, beispielsweise für eine telemedizinische Betreuung, existieren bereits", ergänzte Holger Hille, Leiter Länder, Kommunen & Gesundheitswesen bei der Telekom-Systemsparte T-Systems. "Jetzt müssen wir gemeinsam dafür sorgen, dass sich der Einsatz solcher Systeme wirtschaftlich rechnet und eine Win-Win-Situation für Wohnungsunternehmen, Mieter und Dienste-Anbieter entsteht."

Deutschland könnte Leitmarkt für Senioren-Wohnkonzepte werden

Erste Schritte in diese Richtung präsentierten Wohnungsunternehmen im anschließenden Fachforum. So stellte das Dortmunder Wohnungsunternehmen DOGEWO21 das gemeinsam mit dem gemeinnützigen Betreuungsdienst INDISO realisierte Projekt "Wohnfortschritt" im Dortmunder Stadtteil Mengede vor,. Neben einer barrierearmen Ausstattung, Multimedia-Anschlüssen in Wohn- und Schlafräumen und einem kostenfreien 24-Stunden-Betreuungsservice können die Mieter dort über ein Bewohnerportal miteinander kommunizieren oder spezielle Pflegedienste ordern. Als ein Ergebnis des laufenden Forschungsprojekts soll in Zusammenarbeit mit der Direktkrankenkasse BIG als Kranken- und Pflegeversicherer der Aufbau eines "Gesundheitsquartiers" geplant werden.

Ein weiteres Projekt führt die Deutsche Telekom derzeit gemeinsam mit der VOLKSWOHNUNG in Karlsruhe, einem großen kommunalen Wohnungsunternehmen, durch. Auch hier haben die Mieter über ein bedienungsfreundliches Serviceportal die Möglichkeit, Dienste von Pflegeeinrichtungen, Apotheken oder Ärzten quasi per Fingertipp von zuhause aus in Anspruch zu nehmen.

Deutsche Telekom und GdW werden die Expertenrunde

"Gesundheitsdienstleistungen in der Wohnung" auch in Zukunft fortsetzen. "Wie sind sicher, dass die genannten Wohnkonzepte für ältere Menschen nicht nur für Deutschland von Interesse sind", sagte Hille. "Bei einer entsprechenden Förderung und Akzeptanz könnte daraus sogar ein international beachteter neuer Leitmarkt für so genannte ´welfare technologies´ entstehen." Im Jahr 2020 werden rund 25 Prozent der deutschen Bevölkerung über 65 Jahre alt sein, im Jahr 2050 überschreiten dieses Alter voraussichtlich bereits ein Drittel der Bundesbürger. Diese Herausforderung müsse man zusammen angehen, so Hille und Freitag übereinstimmend.

Politik muss Umsetzung der Konzepte unterstützen

GdW und Deutsche Telekom fordern Politik und Gesundheitswirtschaft auf, die Umsetzung der Angebote für Senioren-Wohnkonzepte durch geeignete Rahmenbedingungen zu unterstützen. So wäre die Einrichtung einer Lenkungsgruppe "Vernetztes Wohnen" zwischen den heute mit dem Thema beschäftigten sechs Ministerien notwendig, damit die vielfältigen Aktivitäten und Ressourcen stärker gebündelt werden können. "Wir setzen uns auch dafür ein, dass telemedizinische Anwendungen in den Leistungskatalog der Krankenkassen aufgenommen werden", erklärte Freitag. Zudem seien die Bundesländer dringend aufgefordert, durch eine vernünftige Gesetzgebung auf ihrer Ebene zu verhindern, dass die Hemmnisse für die Realisierung des betreuten Wohnens, die durch das Wohn- und Betreuungsvertragsgesetz (WBVG) auf Bundesebene ausgeräumt werden konnten, durch eigene ordnungsrechtlichen Vorschriften durch die Hintertür wieder eingeführt werden. "Hier droht ernste Gefahr für die Wohnform des betreuten Wohnens", so Freitag. Er begrüßte noch einmal die im April dieses Jahres erfolgte Einführung des Förderprogramms "Altersgerecht Umbauen" der KfW. Bereits in den ersten vier Monaten hat die KfW insgesamt 585 Kredite über rd. 48 Mio. EUR zusagen können. Rund die Hälfte des Kreditvolumens wurde dabei an Wohnungsunternehmen vergeben. Das KfW-Programm müsse auch nach 2011 auf hohem Niveau fortgeführt werden.

Hille und Freitag dankten ausdrücklich dem Bundesministerium für Gesundheit für seine Unterstützung bei der Weiterentwicklung der Wohnung als Gesundheitsstandort.

Quelle: UD / cp
 

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