Politik

Starke Eltern, starke Kinder - Vodafone unterstützt family-Programm

Über 50 Prozent des Bildungserfolges von Kindern und Jugendlichen hängt am Elternhaus - zu diesem Schluss kommt Prof. Anne Sliwka, Prorektorin der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, in einer Expertise für den gemeinnützigen Verein „Buddy“. Dieser hauptsächlich von der Vodafone Stiftung Deutschland getragenen Verein fördert seit 2005 die Lern- und Sozialkompetenz von Schülern. Mit der neuen Initiative „family“ wolle man jetzt auch die „Eltern dafür sensibilisieren, dass sie selbst für den Bildungserfolg im Sinne eines gelingenden Lebens ihrer Kinder verantwortlich sind“, erklärt Prof. Rita Süssmuth, Präsidentin von Buddy.

03.12.2010

Präsentation des family-Programms. Foto: Buddy e.V.
Präsentation des family-Programms. Foto: Buddy e.V.
In der Wissensgesellschaft Deutschland gilt Bildung immer noch als wichtige Basis für späteren Erfolg. Nach den zum Teil sehr schlechten Ergebnissen der Pisa-Studie wurden in den vergangenen Jahren verschiedene Versuche unternommen, das Bildungssystem der Bundesrepublik zu modernisieren und auf die Anforderungen des 21. Jahrhunderts einzustellen. Zu lange Zeit, so Rita Süssmuth, konzentrierte sich die Politik dabei vor allem auf das staatliche System von Kindergärten und Schulen. Kindern, unabhängig vom sozialen Status und den finanziellen Möglichkeiten des Elternhauses, die Chance auf umfassende und zukunftsweisende Bildung zu ermöglichen, geht nur mithilfe der Einbindung des Elternhauses. „Wer starke Kinder will, muss sein Interesse auf starke Eltern richten“, so die frühere Bundestagspräsidentin.

Chancengleichheit fängt im Elternhaus an

Geht es nach dem Willen der Initiatoren, werden in Zukunft besonders Familien aus sozialen Brennpunkten oder bildungsfernen Milieus vom erweiterten Angebot des Vereins profitieren. Hierzu soll das bisherige buddy-Programm schrittweise auf Eltern ausgeweitet werden. Die Organisatoren um Projektleiterin Stefanie Guth wollen vor allem die Selbsthilfekompetenzen der teilnehmenden Familien stärken. Aus diesem Grund gibt es auch keine Befürchtungen, dass family mit bisher bestehenden Programmen kollidieren könnte. „Es geht nicht zentral um Elternbildung durch fachbezogene Kurse, sondern um eine nach den Buddy-Prinzipien ausgerichtete Aktivierung der Eltern. Die Erfahrungen mit Buddy bei Kindern und Jugendlichen sollten schon allein deswegen die Eltern erreichen, damit sie die Potenzialen ihrer Kinder, wie auch die eigenen entdecken und zur Geltung bringen“, erläutert Rita Süssmuth den Ansatz.

Um das übergeordnete Ziel, die Verbesserung der Lernausgangsbedingungen von Kindern, sicherzustellen, richtet sich die Initiative vor allem an Familien mit Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter. Für die Ausbildung einer anhaltenden Lernmotivation bei Heranwachsenden ist dieses Alter optimal. Darüber hinaus können Kinder in diesen Jahren hilfreiche Selbstregulationskompetenzen entwickeln, was sich wiederum positiv auf den späteren Umgang mit Lernkrisen auswirkt. Auch innerhalb der Familien soll so die Interaktion zum Thema Bildung und lernen gestärkt werden. Eltern soll das Programm dabei helfen, „sich der eigenen Möglichkeiten zur Unterstützung ihrer Kinder bewusst zu werden und weiter zu entwickeln. Es will Eltern Raum geben, um eigene (Lern-) Erfahrungen zu reflektieren und die Bedürfnisse ihrer Kinder zu verstehen“, informiert die Webseite der Initiative. Dazu sollen auch so genannte „peer-groups“ eingerichtet werden, in denen die Eltern ihre Erfahrungen austauschen und auftauchende Probleme beheben können.

Prof. Dr. Rita Süssmuth. Foto: Buddy e.V.
Prof. Dr. Rita Süssmuth. Foto: Buddy e.V.
Bei der Umsetzung verfolgt Buddy e.V. einen Multiplikatoransatz: „Es ist ausdrücklicher Wunsch des Vereins, mit lokalen Akteuren zusammenzuarbeiten und die Menschen vor Ort von der Idee des family-Programms zu überzeugen. Der Ansatz des family-Programms wird zum einen Kooperationspartnern angeboten. Zum anderen werden neben Pädagogen aus Jugendhilfe, Schule und Kindertagesstätten auch kompetente Eltern als Multiplikatoren ausgebildet.“


Startschuss für den Roll-out bis 2013


Seit Juni 2010 arbeiten die Experten der Stiftung an Entwürfen zum Aufbau und zur Organisation des Programms. In den Modellregionen Berlin, Düsseldorf und Kreis Lippe soll es dann zum Jahresende 2011 gestartet werden und bis 2013 wichtige Erkenntnisse bei der Einführung und Umsetzung bringen. Der modulare Aufbau des Programms soll dabei ebenso getestet werden wie die Einbindungsmöglichkeiten in lokale Netzwerke. Anschließend hoffen die Initiatoren, mithilfe der überregionalen Unterstützung der Vodafone Stiftung Deutschland und weiteren lokalen Förderern, den bundesweiten Roll-out zu starten.
Quelle: UD
 
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