Greenpeace: Outdoor-Marken verheimlichen Schadstoff-Informationen
Namhafte Hersteller von Outdoor-Kleidung verhindern die Veröffentlichung einer Schadstoffprüfung ihrer Produkte. Greenpeace hatte im November 2012 die Untersuchung des Umweltbundesamtes (UBA) von 16 wetterfesten Jacken nach dem Umweltinformationsgesetz angefordert. Der bislang unveröffentlichte UBA-Test weist in allen Jacken gesundheitsschädliche Perfluoroctansäure (PFOA) und weitere per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) nach. Die Outdoor-Marken Schöffel, The North Face und Vaude sowie die Firma HKM Textil ließen daraufhin Testergebnisse schwärzen. Darunter befinden sich nach Greenpeace-Recherchen auffällig hohe Werte. "Die Unternehmen machen den Schadstoffgehalt ihrer Produkte zum Betriebsgeheimnis", sagt Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace. "Dabei geht es um gefährliche Chemikalien, die sich global verbreiten und Mensch und Umwelt bedrohen. Wir fordern die Firmen zur Offenlegung des gesamten Prüfberichtes auf."
05.02.2013

Mit Gift zum Gipfel - Outdoor-Kleidung steckt voller Fluorchemie
Die Ergebnisse der UBA-Untersuchung bestätigen einen Greenpeace-Test vom Oktober 2012. In Outdoor-Produkten hatte die Umweltorganisation zum Teil krebserregende und hormonell wirksame PFC festgestellt. Diese Stoffe sind bereits weltweit verbreitet und können in Blut und Muttermilch nachgewiesen werden. Bisher setzt die Outdoor-Branche, die mit Bildern gesunder Sportler in unversehrter Natur wirbt, vorwiegend gefährliche Chemikalien für Membranen und Imprägnierungen wetterfester Sportmode ein. Dies zeigt sich auch in den neuen Kollektionen auf der gestern eröffneten weltgrößten Messe für Sportmode (ISPO) in München.
"Verbraucher sollten prüfen, ob sie eine Regenjacke für den Gipfelsturm oder einen Spaziergang benötigen", sagt Santen. "Es gibt bereits fluorfreie Alternativen. Auch diese Kleidung ist winddicht, atmungsaktiv und hält einem Wolkenbruch stand." Mit der Kampagne Detox fordert Greenpeace Textilhersteller auf, Risiko-Chemikalien durch umweltfreundliche Alternativen zu ersetzen. Levi´s, Zara, Marks & Spencer, Victoria´s Secret, H&M und G-Star haben sich bereits verpflichtet, auf alle PFC bis spätestens zum Jahr 2016 zu verzichten. Greenpeace fordert auch von den Outdoor-Marken einen PFC-Verzicht.