Cocoa Barometer 2012: Bestandsaufnahme zur Lage der Kakaobauern
Das Netzwerk Voice hat den englischsprachigen „Cocoa Barometer 2012“, an dem SÜDWIND maßgeblich mitgearbeitet hat, veröffentlicht. Die Studie belegt, dass der größte Teil der Kakaobauern mitsamt ihren Familien unterhalb der Armutsgrenze lebt. Um dem entgegenzuwirken, ist ein umfassender Ansatz erforderlich, der nicht nur die Produktionsmengen je Hektar in den Anbaugebieten erhöht, sondern auch den Bauern ein menschenwürdiges Einkommen ermöglicht.
21.12.2012

Cover Cocoa Barometer 2012
Das Cocoa Barometer 2012 wird von dem Netzwerk Voice herausgegeben und versucht eine Bestandsaufnahme unterschiedlichster Aktivitäten: Wie ist die Situation der Bauern in den Anbauländern? Welcher Kakao- oder Schokoladenkonzern verfolgt welches Nachhaltigkeitsziel? Welche Staaten wollen Mitverantwortung übernehmen für die Lieferkette von Schokolade? Welche regierungsunabhängigen Initiativen wollen die Situation verbessern? Und wie viel zertifizierte Schokolade wird künftig im Laden zu kaufen sein? Zentraler Befund der Studie: Die meisten Kakao anbauenden Kleinbauernfamilien in den Hauptproduktionsländern Westafrikas, darunter an erster Stelle die Elfenbeinküste und Ghana, Leben weiterhin von Einkommen weit unterhalb der Armutsgrenze.
Derzeit ist allerdings viel Bewegung auf dem Markt. Werden die Pläne der Zertifizierungsorganisationen und einer Reihe von Unternehmen tatsächlich wie geplant umgesetzt, könnte die Menge nachhaltig produzierten Kakaos, dessen Herkunft über Zertifikate nachgewiesen wird, bis zum Jahr 2020 massiv auf rund die Hälfte der Weltproduktion steigen.
Allerdings wird genau zu überprüfen sein, ob dies zu einer dauerhaften Verbesserung der Lebenssituation der Bauern führt. Angesichts stark schwankender Weltmarktpreise wird in der Studie eine verstärkte Debatte darüber gefordert, wie ein menschenwürdiges Einkommen der Bauern sichergestellt werden kann. Die derzeit stark im Mittelpunkt vieler Projekte stehende Steigerung der Produktivität der Bauern, die zu wesentlich höheren Erträgen je Hektar führen soll, wird alleine nicht ausreichen. Daher beinhalten viele Projekte bereits eine Ausbildung der Bauern, damit diese noch weitere Früchte anbauen können (Diversifizierung). Die Wirksamkeit dieser Projekte muss überprüft werden. Doch auch der Frage, wie hoch der Weltmarktpreis für Kakao sein muss, damit sich dessen Produktion für die Bauern lohnt, wird sich die Industrie ihre Dauer nicht verschließen können.
Weitere Informationen und Download des Cocoa Barometer auf www.suedwind-institut.de oder www.cocoabarometer.org.
Derzeit ist allerdings viel Bewegung auf dem Markt. Werden die Pläne der Zertifizierungsorganisationen und einer Reihe von Unternehmen tatsächlich wie geplant umgesetzt, könnte die Menge nachhaltig produzierten Kakaos, dessen Herkunft über Zertifikate nachgewiesen wird, bis zum Jahr 2020 massiv auf rund die Hälfte der Weltproduktion steigen.
Allerdings wird genau zu überprüfen sein, ob dies zu einer dauerhaften Verbesserung der Lebenssituation der Bauern führt. Angesichts stark schwankender Weltmarktpreise wird in der Studie eine verstärkte Debatte darüber gefordert, wie ein menschenwürdiges Einkommen der Bauern sichergestellt werden kann. Die derzeit stark im Mittelpunkt vieler Projekte stehende Steigerung der Produktivität der Bauern, die zu wesentlich höheren Erträgen je Hektar führen soll, wird alleine nicht ausreichen. Daher beinhalten viele Projekte bereits eine Ausbildung der Bauern, damit diese noch weitere Früchte anbauen können (Diversifizierung). Die Wirksamkeit dieser Projekte muss überprüft werden. Doch auch der Frage, wie hoch der Weltmarktpreis für Kakao sein muss, damit sich dessen Produktion für die Bauern lohnt, wird sich die Industrie ihre Dauer nicht verschließen können.
Weitere Informationen und Download des Cocoa Barometer auf www.suedwind-institut.de oder www.cocoabarometer.org.
Quelle: UD / pm