Energiewende

Total-Chef sieht keinen Peak Oil bis 2113

Fossile Brennstoffe werden auch weiterhin der führende Energielieferant für die Menschheit bleiben, denn der gefürchtete "Peak Oil" sei ein Begriff der Vergangenheit. Zu diesem Fazit kommt der Chef des französischen Mineralölriesen Total, Christophe de Margerie. Laut dem Branchenkenner sei die Erdöl-Industrie weit von Engpässen entfernt. "Ölvorräte reichen noch für mehr als 100 Jahre", lässt er wissen. Es sei verfrüht, die "Post-Öl-Ära" auszurufen, lässt sich der Manager von der Süddeutschen Zeitung zitieren.

12.02.2013

Christophe de Margerie, Foto: World Economic Forum/flickr
Christophe de Margerie, Foto: World Economic Forum/flickr
Die Kommentare überraschen Analysten, die selbst bei optimistischsten Prognosen nicht auf 100 Jahre weitere Ölproduktion kommen. Laut Margerie haben mehrere Gründe dazu geführt, dass der Begriff Peak Oil mittlerweile seine Relevanz und den damit verbundenen Schrecken verloren hat. Laut dem Total-Boss wurden neue Ressourcen entdeckt. Außerdem kämen neue Technologien hinzu, die es möglich machen, sogenanntes "unkonventionelles Öl und Gas" zu fördern. Vom Erreichen des Maximums bei der Ölförderung könne keine Rede mehr sein.

Peak Oil muss gegen die Begrifflichkeit "Kapazitätsmaximum" getauscht werden, fordert der Franzose. Die Produktion sei nur wegen der Kosten, der dafür nötigen Zeit, der Geldpolitik und des Risikos limitiert. Weil die Nachfrage gerade in aufstrebenden Schwellenländern wie China oder Indien weiter ungebremst steigen wird, sei langfristig mit einer Kostensteigerung für fossile Brennstoffe zu rechnen. Total sei trotz der Konzentration auf die Ölaktivitäten ein "grüner Konzern". "Fossile Energien effizienter zu nutzen, auch das ist ,grün'", so Margerie.

Desertec als "Kopfgeburt"

Nichtsdestotrotz treibt Total auch seine erneuerbaren Energieprojekte voran. In dem Bereich der Solarenergie hat der Konzern zum Beispiel in Abu Dhabi einen 100-Megawatt-Solarpark errichtet. Arge Bedenken gegenüber dem Projekt "Desertec", das Strom aus Nordafrika nach Europa liefern soll, hat der Total-Manager aber doch. Das Vorhaben sei eine "Kopfgeburt": "Man darf die Wüste nicht unterschätzen und die Probleme, die der Sand, Staub, die Temperaturschwankungen und die Säuberungsarbeiten mich sich bringen. Dazu braucht man Wasser", unterstreicht Margerie.
Quelle: UD / pte
 
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