Produktion

TeeGschwendner und GIZ fördern ökologischen Teeanbau in Nepal

Nepals gute Böden und das Bergklima bieten optimale Bedingungen für den Anbau hochwertigen Tees. Vor allem für Teehändler, die Wert auf Bio-Produktion legen, ist das Land daher interessant. Doch vielen lokalen Bauern fehlen das Wissen und die Fertigkeiten, um die entsprechenden Anforderungen zu erfüllen. Oft führte das zur Kündigung der Lieferverträge von Händlerseite. Um Kleinbauern im Osten Nepals im ökologischen Anbau zu schulen, starteten der Teeproduzent TeeGschwendner und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH 2007 ein Projekt. Nach erfolgreichem Verlauf steht es nun vor dem Abschluss.

12.03.2012

Foto: Ujjwal Bajracharya
Foto: Ujjwal Bajracharya
Etwa 30.000 Menschen leben in den ländlichen Regionen Nepals vom Teeanbau. Ein stabiles Einkommen erzielen sie damit nicht. In der Nähe ihrer Anbaugebiete gibt es kaum Möglichkeiten zur Weiterverarbeitung und Vermarktung, daher verkaufen viele Bauern die geernteten Teeblätter für wenig Geld an private Teefabriken. Mit ökologisch angebauten Tee lassen sich dagegen höhere Preise erzielen. Das Land bietet dafür beste Voraussetzungen, und die Nachfrage nach Tee aus ökologischem Anbau steigt stetig. Trotzdem setzten die meisten Bauern auf herkömmliche Anbaumethoden und den Einsatz von Pestiziden, um größere Mengen und schnellere Erträge zu erreichen. Der so erwirtschaftete Tee war jedoch von mangelnder Qualität und kam für eine Bio-Vermarktung nicht in Frage.

Zur Unterstützung der Teebauern wurde das Gemeinschaftsprojekt von TeeGschwendner und der GIZ in Leben gerufen, das vom Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Rahmen seines Programms develoPPP.de gefördert wird. Nach fünf Jahren befindet sich das Projekt nun in der Endphase und kann eine erfolgreiche Bilanz vorweisen: Über 100 Teefarmer haben bisher erfolgreich auf ökologischen Anbau umgestellt und eine entsprechende Zertifizierung erhalten. Weitere 130 sind im Umstellungsprozess. TeeGschwendner kann sich jetzt auf regelmäßige Lieferungen hochwertigen Bio-Tees verlassen.

Der Weg zum ökologsichen Anbau

Dazu arbeitete die GIZ und TeeGeschwendner im Rahmen des Projekts mit der Teefabrik „Gorkha Tea Estate“ (GTE) im Distrikt Illam und etwa 230 Teebauern-Familien der Region zusammen. Die Bauern erlernten alle Methoden des ökologischen Teeanbaus und wurden bei der Zertifizierung und Vermarktung ihres Tees begleitet. Für die Teefabrik (GTE) wurde darüber hinaus ein Qualitätsmanagement und ein Verhaltenskodex zur umwelt- und sozialverträglichen Produktion entwickelt.

Foto: TeeGschwendner
Foto: TeeGschwendner
Die Projektpartner gingen hierbei Schritt für Schritt vor: Zu Beginn des Projekts im Jahr 2007 fanden umfassende Bestandsaufnahmen aller teilnehmenden Bauern und Bodenanalysen der dazugehörigen Felder statt. Gleichzeitig starteten die Trainings der Teefarmer: Pflanzen nach den Qualitätsstandards zu pflücken und anzubauen, stand ebenso auf dem Stundenplan wie die Herstellung und Anwendung organischen Düngers. Für praktische Übungen legte die GTE eine Testanbaufläche an. Regelmäßige Expertenbesuche auf den Teefarmen und -feldern ergänzten die Trainings.

2008 entwickelten die Partner ein Handbuch über ökologische Anbaumethoden in englischer und lokaler Sprache. Zehn lokale Trainer wurden als Multiplikatoren ausgebildet und führten ab Mitte des Jahres eigenständig Trainings durch. Die Anbauschulungen wurden um Marketing- und Werbetrainings erweitert. Die Partner stellten den Bauern außerdem kleinere Biogas-Anlagen zur Verfügung, die von den Bauern in Eigenregie installiert wurden und zur Herstellung von Kompost und zum Kochen dienen.

Anfang 2009 folgten GTE-Fabrik Richtlinien zum richtigen Umgang mit der Ausrüstung und für hygienische Belange sowie ein marktorientierter Verhaltenskodex. Im Rahmen von Workshops wurden die Farmer auch darin geschult. TeeGeschwendner startete außerdem Trainings zur ökologischen Teeproduktion, Bodenanalyse, Handhabung von Pestiziden, Vermarktung und Werbung mit Angestellten der GTE-Fabrik und Vertretern entsprechender Organisationen. Auch das angekündigte Qualitätsmanagement der Teefabrik GTE wurde eingeführt.

Erfolgreiche Bilanz

Neben der erfolgreichen Zertifizierung von rund 100 Teefarmern hat das Projekt weitere positive Auswirkungen: Der Verzicht auf Pestizide schont die Umwelt und auch die Gesundheit der Farmer. Die lokal ausgebildeten Trainer unterstützen nach Projektende weitere Bauern dabei, ihre Produktion umstellen. Sie werden gebraucht: TeeGschwender selbst bezieht den Tee aus diesem Projekt und ist mit der Qualität sehr zufrieden. Weitere Akteure im Teesektor und verschiedene nepalesische Ministerien sind durch Informationsveranstaltungen der Partner ebenfalls auf die Vorteile des ökologischen Anbaus aufmerksam geworden.
Quelle: UD
 
Newsletter

Unsere Verantwortung/Mitgliedschaften

Logo
Serverlabel
The Global Compact
Englisch
Gold Community
Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik
Caring for Climate

© macondo publishing GmbH
  Alle Rechte vorbehalten.

 
Lasche