Business Case

Share Economy: "Türöffner versus Dumpinghölle"

Das Online-Teilen zwischen Privatpersonen, das sogenannte Peer-to-Peer-Sharing, kommt dank der Nutzung durch die junge Generation in Deutschland aus der Nische heraus und könnte weiter an Bedeutung gewinnen. Denn bereits über 100 Plattformen vermitteln zwischen Anbietern und Nutzern, wenn es um Autos, Übernachtungen, Kleidung oder Mitfahrgelegenheiten geht, wie das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Zuge einer Befragung von über 2.000 Menschen herausgefunden hat. Diese Entwicklung hat jedoch Vor- und Nachteile.

19.07.2016

Share Economy: "Türöffner versus Dumpinghölle"

Das Modell des Peer-to-Peer-Sharing ist spätestens seit Uber oder Airbnb in aller Munde, was nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die Wirtschaft verändert. Knapp sechs Prozent der Befragten nutzen bereits Angebote zum Apartment-Sharing als Mieter, wohingegen es beim privaten Car-Sharing nur rund zwei Prozent sind. Demgegenüber steht allerdings das Interesse von immerhin fast einem Drittel der Befragten, die sich die Nutzung von Sharing-Angeboten in Zukunft generell vorstellen können.

Kleider-Sharing und Mitfahrgelegenheiten sind für viele potenziell attraktiv. "Zwar ist es bei weitem noch keine Mehrheit, die sich für solche Formen des Konsums interessiert, aber die Befragung zeigt deutlich, dass Angebote eines Peer-to-Peer-Sharing sich aus der Nische heraus entwickeln und relevante Marktsegmente erreichen können", sagt IÖW-Studienautor Gerd Scholl. "Insgesamt kommen wir mit unserer Befragung zwar zu deutlich geringeren, aber gleichwohl realistischeren Potenzialen des Peer-to-Peer-Sharing als andere Studien."

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Nachhaltigkeit bedeutsam

Politikwissenschaftler und IÖW-Gesellschafter Reinhard Loske sieht die Sharing Economy zweischneidig: "Es sind verschiedene Entwicklungen vorstellbar. So kann die Sharing Economy wesentlich zu einem nachhaltigen Konsum beitragen, aber sie kann auch zum Türöffner für eine neue Dumpinghölle werden. Einen Automatismus gibt es für keinen der Wege. Im Gegenteil: Es bedarf einer intensiven gesellschaftlichen und politischen Gestaltung, damit die neuen Konsummöglichkeiten zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen", erläutert Loske.

Die Forscher haben in ihrer Befragung auch untersucht, wen es am meisten anspricht, online zwischen privat und privat zu teilen und haben daraus verschiedene Zielgruppen zusammengefasst. So wurde festgestellt, dass zwar derzeit überproportional viele Männer Peer-to-Peer-Sharing nutzen, das größere Potenzial allerdings bei weiblichen Verbraucherinnen liegt. Vor allem junge Menschen - zumeist noch unter 34 Jahren - mit einem höheren Bildungsabschluss lassen sich als Zielgruppe für Peer-to-Peer-Sharing ausmachen.

Quelle: UD/pte
 

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