Produktion

Nespresso engagiert sich für nachhaltigen Einsatz von Wasser

Wasserknappheit kommt in vielen Regionen der Welt vor. Die Landwirtschaft steht dadurch vor großen Herausforderungen – so auch der Kaffeeanbau. Nespresso macht sich deshalb seit Jahren für einen nachhaltigen Kaffeeanbau stark. Dazu gehört auch der ressourcenschonende Einsatz von Wasser.

13.09.2018

Nespresso engagiert sich für nachhaltigen Einsatz von Wasser

Elkin Restrepo ist Kaffeebauer. Der Kolumbianer baut seine 11.000 Kaffeepflanzen im Nordwesten des Landes an, in einem Gebiet südlich der Stadt Medellin. Dabei ist er auf eine kontinuierliche Wasserversorgung angewiesen. Ohne Strom könne er ja problemlos leben, erzählt Restrepo gegenüber dem SRF, ohne Wasser jedoch nicht. Denn Kaffeebauern benötigen zur Verarbeitung ihrer Ernten größere Mengen an Wasser. Allein zum Waschen des Kaffees verbraucht ein Bauer dort rund 50 Liter pro Kilogramm Rohkaffee. Beim sogenannten „Waschen“ werden die Kaffeebohnen in einem Nassmahlprozess aus den reifen Kaffeekirschen mechanisch herausgeschält. 

Das genutzte Wasser wird dabei mit organischen Resten und Bitterstoffen angereichert und muss gefiltert werden, um es wieder für andere Zwecke einzusetzen. Häufig stehen die dafür benötigten Anlagen nicht zur Verfügung oder sind für einzelne Kaffeebauern eine zu kostspielige Investition. Dann gelangt das genutzte Wasser unbehandelt in angrenzende Flüsse oder ins Erdreich. Die Folge: die Gewässer verschmutzen und entfallen der Wasserversorgung. Dabei ist in vielen Regionen Wasser Mangelware. Ein wichtiger Verursacher ist die Landwirtschaft. Johannes Schmiester vom WWF erklärte im Interview mit UmweltDialog, dass sich Wasserknappheit „etwa durch extreme Ausdehnung von Landwirtschaftsflächen aufgrund wirtschaftlicher Interessen, kommunale Akzeptanz illegaler Brunnen, mangelnde Regulierung von Wasserressourcen und deren Überverteilung an wirtschaftliche Akteure auszeichnet, sodass für den Privatverbraucher nicht mehr genügend Trinkwasser übrigbleibt.“ Der WWF sagt weiter dazu: „In der Landwirtschaft werden weltweit 70 Prozent unserer Trinkwasservorräte verbraucht. Meist ist die Bewässerungstechnik veraltet oder den Bedingungen nicht angepasst. Die Folge sind hohe, aber vermeidbare Wasserverluste.“

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Wassereinsparung im Kaffeeanbau

In Kolumbien ist die Herstellung von Kaffee ein wichtiger Teil der Landwirtschaft. Seit Generationen verarbeiten die Bauern ihren Kaffee – häufig jeder für sich und in kleinteiligen sowie zeitintensiven Arbeitsschritten. Nutzen sie dabei falsche Geräte, verbrauchen sie umso mehr Wasser. Die Lösung sowohl für die Bauern als auch für die Umwelt liegt daher in einem nachhaltigeren Wassermanagement. Und genau an dieser Stelle kommen erfahrene Kaffeeunternehmen mit ihrem Know-how ins Spiel. 

Nespresso engagiert sich über sein 2003 mit der Rainforest Alliance gegründetes AAA-Nachhaltigkeitsprogramms für den nachhaltigen Anbau von Kaffee. Dabei setzt das Unternehmen aus dem schweizerischen Lausanne auch auf einen geringeren Wasserverbrauch. Dafür baute Nespresso in Jardin, Kolumbien, eine Gemeinschaftsmühle für Kaffeebauern. Das Ziel dabei: die Umweltauswirkungen der Kaffeeverarbeitung zu reduzieren. Dank eines zentralisierten und effizienteren Prozesses der Mühle sparen etwa 200 Bauern bis zu fünf Stunden Verarbeitungszeit pro Tag ein. Dies wirkt sich auch positiv auf den Wasserverbrauch aus. 

Doch wie funktioniert die Gemeinschaftsmühle? Der Verarbeitungsprozess ist dabei immer gleich. Nach der Lieferung und Prüfung der Kaffeekirschen erhalten die Bauern gemäß dem prozentualen Anteil der Früchte ihre Bezahlung. Danach werden die Kirschen geschält, fermentiert und getrocknet. Das dabei entstehende Abwasser wird von der Mühle behandelt, sodass schmutziges Abwasser und ein zu hoher Wasserverbrauch vermieden werden. Pro Jahr spart die Mühle so mehr als vier Millionen Liter Wasser ein.

Mitarbeiter einer Kaffeefarm verarbeiten Kaffeekirschen

„Durch die Mühle konnten die Kaffeebauern das Volumen an hochwertigem Kaffee aus dem Nespresso AAA Sustainable Quality Program verdoppeln, sich höhere Prämien sichern und ihr Nettoeinkommen nach und nach um 17 Prozent steigern“, sagt Daniel Weston, Nespresso Head of Sustainability. Doch nicht nur die Natur, sondern auch Verbraucher und Qualität profitieren davon: Weniger Mühlen bedeuten weniger Gefahrenquellen für falsche Mahlprozesse und dadurch beschädigte Bohnen.

Gemeinschaftliche Kaffeeverarbeitung

Bei Gemeinschaftsmühlen will es Nespresso nicht belassen. In Zukunft optimiert das Unternehmen sein Projekt weiter, sodass noch mehr Bauern davon profitieren können. Eine zusätzliche Mühle ist in Planung: „Wir haben bereits begonnen, dieses Konzept der gemeinschaftlichen Kaffeeverarbeitung in anderen Regionen Kolumbiens zu übernehmen, beispielsweise in Gigante, Huila“, betont Daniel Weston. 

Nespresso engagiert sich zusätzlich in der öffentlich-privaten Partnerschaft „Manos al Agua“. 2013 gegründet, befasst sich diese mit Wassermanagement im kolumbianischen Kaffeeanbau. Ziel dabei: die Nachhaltigkeit des kolumbianischen Kaffeesektors und das Wohlergehen der ländlichen Gemeinden zu fördern. Ungefähr 11.000 Familien aus dem Kaffeesektor sind in diesem Projekt involviert. Konkrete Ansatzpunkte der Initiative sind neben der Bekämpfung von Armut, die Verbesserung der landwirtschaftlichen Methoden sowie eine bessere Nutzung und Bewirtschaftung von Wäldern und Wasser. Insgesamt wurden bislang 25 Millionen Euro in das Projekt investiert. Neben Nespresso hat das Projekt mehrere Partner. Dazu gehören das niederländische Außenministerium, die kolumbianische Regierung sowie die Colombian Coffee Growers Federation (FCN) und der Lebensmittel-Konzern Nestlé.

Nespressos Nachhaltigkeitsvision

Den Grundstein in Sachen Nachhaltigkeit legte Nespresso bereits im Jahr 2003. Gemeinsam mit der Umweltorganisation Rainforest Alliance rief das Unternehmen das „AAA Sustainable Quality Program“ ins Leben. Ziel des Programms ist der Aufbau von langfristigen und direkten Beziehungen zu Kaffeebauern sowie die nachhaltige Steigerung von Nachhaltigkeit, Produktivität und Kaffeequalität. Nespresso arbeitet seit 2004 mit mehr als 75.000 Bauern in zwölf Ländern zusammen. Bis zum Jahr 2020 sollen 100 Prozent des von Nespresso bezogenen Kaffees aus nachhaltigem Anbau stammen – derzeit liegt der Anteil bei über 80 Prozent.

Quelle: UmweltDialog
 

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