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Bayer: Innovative Lösungen für eine nachhaltige Landwirtschaft

Bayer CropScience ist optimistisch für die Entwicklung der Agrarmärkte und will erheblich investieren, um neue Lösungen für eine nachhaltige Landwirtschaft zu liefern. Im belgischen Huldenberg hat Bayer CropScience jetzt die erste „Bayer ForwardFarm“ eingeweiht. Auf dem landwirtschaftlichen Betrieb „Hof ten Bosch“ von Jan und Josse Peeters kommen verschiedenste Interessengruppen zusammen, um sich über landwirtschaftliches Know-how auszutauschen und Partnerschaften zu schließen.

07.10.2014

Bayer: Innovative Lösungen für eine nachhaltige Landwirtschaft zoom
Liam Condon, Vorstandsvorsitzender von Bayer CropScience, auf der Jahrespressekonferenz des Unternehmens in Monheim.

„Wir sind trotz zunehmender Schwankungen vom langfristigen Wachstumspotenzial der Agrarmärkte überzeugt“, sagte Liam Condon, der Vorstandsvorsitzende von Bayer CropScience, auf der jährlichen Pressekonferenz des Unternehmens in Monheim. „Wir rechnen damit, dass der Weltmarkt für Pflanzenschutzmittel und Saatgut bis 2020 auf 100 Milliarden Euro wächst – von 50 Milliarden Euro im Jahr 2008.“ Gründe für diese mittel- bis langfristige Marktentwicklung seien vor allem die Intensivierung und Professionalisierung der Landwirtschaft, sagte Condon, der auf einen wachsenden Bedarf an nachhaltigen Lösungen für die Landwirtschaft verwies. „Wir bei Bayer CropScience wollen entscheidend dazu beitragen, dass der landwirtschaftliche Sektor nachhaltig wächst – zum Wohl der Landwirte, aber auch der Gesellschaft insgesamt.“ Er betonte: „Wir möchten Landwirten helfen, hochwertige, sichere und gesunde Lebensmittel für die Menschen auf der ganzen Welt zu produzieren.“

Investitionsprogramm in Höhe von 2,4 Milliarden Euro (2013 – 2016) auf gutem Weg

„In Anbetracht der starken Nachfrage nach unseren Produkten werden wir unsere Anlagen und unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung (F&E) weiter ausbauen“, so Condon weiter. Das Unternehmen hatte 2013 ein Investitionsprogramm in Höhe von 2,4 Milliarden Euro für den Zeitraum bis 2016 aufgelegt: Über die Hälfte der laufenden Investitionen – 1,3 Milliarden Euro – fließt nach Europa. Der Großteil davon, 800 Millionen Euro, ist für Deutschland bestimmt. Zwischen 2013 und 2016 plant Bayer CropScience zudem Investitionen in Höhe von rund 700 Millionen Euro in Nordamerika und von etwa 400 Millionen Euro in Lateinamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum. Die größten Investitionen sind für die bestehenden Anlagen in Dormagen, Frankfurt und Knapsack in Deutschland geplant sowie für die Standorte Mobile und Kansas City in den USA.

Jährliche Ausgaben für Forschung und Entwicklung von rund 1 Milliarde Euro

Die starke Nachfrage nach den innovativen Produkten des Unternehmens wie chemischen und biologischen Pflanzenschutzmitteln und ertragreichen Saatgutsorten ist der Grund für den Ausbau der F&E-Kapazitäten. In den kommenden Jahren soll jährlich rund eine Milliarde Euro für F&E ausgegeben werden, um die Pipeline an neuen Produkten weiter zu füllen.

Condon betonte, wie wichtig landwirtschaftliche Innovationen seien: „Die Landwirte stehen vor immer neuen Herausforderungen, die die Ernährungssicherheit weltweit gefährden. Beispiele hierfür sind die verheerende Citrus-Greening-Krankheit in Orangenplantagen in den USA, die die Ernten dramatisch reduziert, die zunehmende Bodenversalzung in einigen Reisanbaugebieten in Asien oder die wachsende Produktivitätslücke bei Weizen.“ Condon beschrieb die Anstrengungen von Bayer CropScience, Orangenbäume durch die integrierte Bekämpfung des Krankheitsüberträgers und anderer Schädlinge mit neuen chemischen und biologischen Lösungen zu schützen. Bayer CropScience plant zudem die Vermarktung einer neuen Reissorte, die doppelt so tolerant gegenüber Versalzung ist wie andere zurzeit erhältliche Sorten. Diese Reissorte soll 2016 in Indien auf den Markt kommen, Bangladesch und Vietnam sollen folgen.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Erforschung und Entwicklung besserer Weizensorten. Bayer CropScience ist schon jetzt Marktführer bei Pflanzenschutzmitteln für diese wichtigste Anbaukultur der Welt und hat 2010 durch die Zusammenarbeit mit dem führenden australischen Forschungsinstitut CSIRO damit begonnen, ein eigenes Weizen-Saatgutgeschäft aufzubauen. „Wir haben einen umfassenden Zehn-Jahres-Plan, um in diesem Zeitraum 1,5 Milliarden Euro in die Forschung und Entwicklung neuer Weizenlösungen zu investieren – sowohl im Bereich Saatgut als auch bei Pflanzenschutzmitteln“, kündigte Condon an. „Sieben Weizenzuchtstationen in den wichtigsten Weizenanbaugebieten rund um den Globus sind bereits in Betrieb und das erste Saatgut soll nächstes Jahr in Osteuropa auf den Markt kommen. Hybridsorten mit besseren Ertragseigenschaften erwarten wir ab 2020 – darin zeigt sich der langfristige Charakter unseres Geschäfts“, erklärte Condon.

Gesellschaftlicher Dialog – Voraussetzung für erfolgreiche Innovation

Eine Voraussetzung für erfolgreiche landwirtschaftliche Innovationen ist, dass die Vorteile, die neue Lösungen der Gesellschaft bieten, besser verdeutlicht werden. Bayer CropScience möchte daher den gesellschaftlichen Dialog über die Vorteile von Wissenschaft und Innovation in der Landwirtschaft stärken. „Eine nachhaltige Landwirtschaft sorgt heutzutage für eine bisher unerreichte Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit. Viele Menschen halten den Nahrungsmittelüberfluss inzwischen für selbstverständlich“, meinte Condon. „Aber das System ist fragil. Es braucht kontinuierliche Innovationen und die Unterstützung der Gesellschaft – nur so kann sichergestellt werden, dass die Welt genug zu essen hat.“ Das Unternehmen will daher den Dialog mit der Öffentlichkeit über die moderne Landwirtschaft, über ihre Möglichkeiten und auch Schwierigkeiten, stärken und ausbauen. Ein Beispiel ist die neue Online-Plattform „Farming‘s Future Dialogues“, die ein Forum für die Diskussion über Agrarthemen bieten soll. Mit den neuen Modellbetrieben „Bayer ForwardFarms“ ermöglicht das Unternehmen Einblicke in erstklassige landwirtschaftliche Lösungen.

„Bayer ForwardFarms“

Bayer CropScience hat im belgischen Huldenberg die erste „Bayer ForwardFarm“ eingeweiht. Auf dem landwirtschaftlichen Betrieb „Hof ten Bosch“ von Jan und Josse Peeters kommen verschiedenste Interessengruppen zusammen, um sich über landwirtschaftliches Know-how auszutauschen und Partnerschaften zu schließen. Der Hof ist Treffpunkt für Landwirte, Wissenschaftler und Experten von Hochschulen, Technologiepartner und andere Beteiligte der Wertschöpfungskette. Hinzu kommen Politiker, Vertreter von Regulierungsbehörden und Verbraucher. Gemeinsam soll auch die gesellschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft herausgestellt werden.

„Die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität, der Schutz der Artenvielfalt sowie unsere Verantwortung für die Gesellschaft müssen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Seit wir der Initiative Bayer ForwardFarming beigetreten sind, können wir auf eine breite Palette innovativer Lösungen zurückgreifen, mit denen wir die Herausforderungen der nachhaltigen Landwirtschaft meistern können“, sagte der Inhaber des Betriebs, Josse Peeters, bei der Einweihungsfeier. „Die Kooperation mit den Bayer-Experten war sehr bereichernd für uns und hat uns neue Technologien und Denkweisen nähergebracht.“

„Wir kamen auf die Familie Peeters aufgrund der langen Tradition ihres Hofs, der Vielzahl potenzieller Projekte und ihrer Offenheit für unkonventionelle Lösungen“, erläuterte Marc Sneyders, Marketingleiter von Bayer CropScience in Belgien und zuständig für Nachhaltige Entwicklung.

„Auf Hof ten Bosch können wir in Zusammenarbeit mit Landwirten unsere Ideen unter realistischen Bedingungen in die Praxis umsetzen. Diese besondere Herangehensweise trägt dazu bei, der Landwirtschaft von heute den notwendigen nachhaltigen Impuls zu geben“, ergänzte Carsten Dauster, Leiter Bayer CropScience in Benelux.

„In naher Zukunft wollen wir unsere Initiative Bayer ForwardFarming, die integrierte Kulturlösungen, und Partnerschaften verbindet, weltweit voranbringen; beginnend in Europa“, fügte Dr. Birgitt Walz-Tylla, Leiterin Sustainability & Business Stewardship bei Bayer CropScience, hinzu.

Wissensplattform Bayer ForwardFarming

Bayer CropScience ist überzeugt, dass nachhaltige Landwirtschaft eine ganzheitliche Herangehensweise erfordet. Sie kann die Existenzgrundlage der Landwirte verbessern und natürliche Ressourcen schonen – heute und in der Zukunft.

Bayer ForwardFarming ist eine Wissensplattform für nachhaltige landwirtschaftliche Praxis, die den Dialog innerhalb der Industrie und darüber hinaus anregen soll. Heute steht die Landwirtschaft vor zahlreichen Herausforderungen: zunehmender Ernährungsbedarf einer ständig wachsenden Weltbevölkerung, Rückgang verfügbarer Anbauflächen, begrenzte natürliche Ressourcen und Klimawandel. Die Antwort darauf ist in einem integrierten Konzept für nachhaltige Landwirtschaft zu finden, das verschiedene wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Kriterien berücksichtigt.

Die Initiative, an der Hof ten Bosch nun teilnimmt, basiert auf drei Grundelementen: auf integrierten Kulturlösungen, also der Kombination hochwertigen Saatgutes mit chemischem und biologischem Pflanzenschutz; auf proaktiver Produktbetreuung für eine sichere, effiziente und umweltverträgliche Anwendung von Pflanzenschutzmitteln; und schließlich auf Partnerschaften.

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Hof ten Bosch: Modellbetrieb für nachhaltige Landwirtschaft

Der landwirtschaftliche Betrieb Hof ten Bosch stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist seit 1890 im Besitz der Familie Peeters. Er ist 15 Kilometer von Brüssel entfernt. Auf ungefähr 150 Hektar werden Kartoffeln, Weizen, Zuckerrüben, Mais sowie Äpfel und Birnen angebaut.

Zahlreiche Projekte auf Hof ten Bosch sollen innovative Lösungen für aktuelle Probleme der belgischen Landwirtschaft liefern. Aufgrund der hügeligen Umgebung des Hofes ist Erosion ein wichtiger Aspekt im Kartoffelanbau. Ein neues System, bei dem Querdämme angelegt werden, wurde erfolgreich getestet und wird inzwischen auf allen Flächen eingesetzt. Dies trägt dazu bei, das Abfließen von Pflanzenschutzmitteln über das Feld hinaus zu verhindern.

Als weitere Maßnahme zum Schutz von Oberflächenwasser wurde ein Phytobac-System installiert. Damit können Restmengen von Pflanzenschutzmitteln, die beim Befüllen und Reinigen von Sprühgeräten entstehen, aufgefangen und mikrobiell abgebaut werden. Auf dem Hof finden außerdem die neuesten technischen Lösungen für den Präzisionsackerbau (Precision Farming) Anwendung.

So informiert beispielsweise eine hochmoderne Wetterstation die Landwirte, wenn der Krankheitsdruck in den Anbaukulturen steigt. Dank Traktoren, die mit Hightech-GPS-Systemen ausgestattet sind, können Pflanzenschutzmittel mit einer Genauigkeit von zwei Zentimentern ausgebracht werden. Blühstreifen, Mischhecken, Bienenhotels und Nistmöglichkeiten für Vögel, die um Anbauflächen und Flurstücke herum angelegt wurden, fördern die biologische Vielfalt. Auch dies gehört zu integriertem Pflanzenbau (integrated crop management, ICM) und integrierter Schädlingsbekämpfung (integrated pest management, IPM).

Quelle: UD/cp
 

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