Volkswagen: Wettbewerb um die sparsamste Verwendung von Ressourcen gefordert

Volkswagen ist sich der Endlichkeit der Rohstoffe bewusst. Deswegen setzt das Unternehmen in seinen Werken immer mehr nichtfossile Energie ein und orientiert sich an einer Kreislaufwirtschaft. So optimiert der Automobilhersteller die Material- und Ressourceneffizienz entlang des gesamten Lebenszyklus der Produkte. Um die Industriegesellschaft ökologisch umzubauen, fordert VW nicht nur ein eigenverantwortliches Handeln der Wirtschaft, sondern einen gesamtgesellschaftlichen Einsatz: „Es kommt darauf an, die Rahmenbedingungen so zu setzen, dass Ressourceneffizienz von den Märkten belohnt wird“, erklärt das Unternehmen in der aktuellen Broschüre über Ressourceneffizienz.

21.01.2014

Foto: Volkswagen

Produzierende Wirtschaftsbranchen wie die Automobilindustrie befinden sich in einem Dilemma. Die global erweiterten Märkte und ihre schwindenden Handelsbarrieren bieten einerseits enorme ökonomische Handlungsmöglichkeiten. Zusätzlich wirkt die Kaufkraft des wachsenden Mittelstands in den Schwellenländern wie China und Indien als Motor der globalen Wirtschaft. Damit steigt jedoch andererseits der Bedarf an endlichen Rohstoffen und teurer werdender Energie. Wenn Unternehmen auch zukünftig erfolgreich wirtschaften wollen, müssen sie jetzt nachhaltig handeln und Ressourcen einsparen. Der Volkswagen Konzerns hat das erkannt und sich zum Ziel gesetzt, im Jahr 2018 nicht nur das ökonomisch, sondern auch das ökologisch führende Unternehmen der Branche zu sein. Dazu sollen unter anderem der Wasser- und Energieverbrauch, die Abfälle und die Emissionen um 25 Prozent gegenüber dem Jahr 2010 reduziert werden: „Ideen und Impulse zur Ressourceneffizienz entfalten nur dann ihre Wirkung, wenn sie strategisch sinnvoll in vorhandene Abläufe um- und eingesetzt werden“, erklärt das Unternehmen in der Broschüre. Dementsprechend hat VW 2011 den Konzernsteuerkreis „CSR und Nachhaltigkeit“ ins Leben gerufen, der die Weiterentwicklung der Ressourceneffizienz aktiv steuert und kontrolliert. Das funktioniert durch die Vernetzung verschiedener Bereiche wie Umweltforschung, Beschaffung oder Recycling in den einzelnen Marken von VW: „Unser Optimismus gründet auch in der Kreativität und dem Erfindungsgeist unserer Mitarbeiter, die wir ermutigen, tagtäglich Prozesse zu hinterfragen und alle Potenziale für ökologische Innovationen auszuschöpfen.“

Nachhaltigkeit im Lebenszyklus

Bei Volkswagen bedeutet Ressourceneffizienz konkret, dass die Produkte im Verlauf des gesamten Lebenszyklus - von der Entwicklung über die Herstellung, die Nutzung und die Verwertung - so wenig natürliche Ressourcen verbrauchen wie möglich. Dabei hängen die Auswahl und der Einsatz des Materials stets von der Anwendung und dem Abgleich in den Zielfeldern Ökologie, Ökonomie und Rohstoffsicherheit ab. Für die jeweiligen Zielfelder existieren Bewertungsmethoden, die VW bereits als Management-Instrumente einsetzt.

Im Bereich Entwicklung und Produktion kann das konzerninterne Life Cycle Engineering (LCE) den stärksten Einfluss auf die Umsetzung der Ressourceneffizienz nehmen. Hier analysiert und bewertet VW die Prozesse gemäß ihrer Umweltauswirkungen: „Ausgehend von den Umweltbilanzen leiten wir Handlungsempfehlungen und Maßnahmen ab, die unsere Produkte und Prozesse über den gesamten Lebenszyklus optimieren“, führt VW weiter aus. „Das Ziel von Volkswagen besteht darin, ein Fahrzeug so zu entwickeln, dass seine Umwelteigenschaften weitaus besser ausfallen als die seines Vorgängers.“ Im Bereich der Produktionsoptimierung kann unter anderem das Stoffstrom-Management zum effizienteren Einsatz von Ressourcen beitragen. Dazu werden Stoffströme erfasst, abgebildet und analysiert und den jeweiligen Prozessschritten zugeordnet. Durch die gewonnen Erkenntnisse lassen sich wiederum Technologien und Prozesse untereinander vergleichen: „Am Ende der Kette steht die Transparenz und damit die Möglichkeit, einzelne Stoffströme weiter zu entwickeln bzw. zu optimieren.“

Beispiel: Innovativer Stahlleichtbau

Wie das Unternehmen Prozesse im Bereich Produkt und Produktion in der Praxis optimiert, zeigt beispielsweise das Verfahren der Warmumformung im Stahlleichtbau. Diese kommt bei der Herstellung von Karosseriebauteilen für die Marken VW, Audi und SEAT zum Einsatz und ermöglicht dünnere, belastbare Bauteile als beim konventionellen Verfahren. Auf einen Golf bezogen, spart VW so 23 kg Stahl pro Fahrzeug ein. Und so funktioniert es: In einem Ofen werden Platinen auf über 900 Grad Celsius erhitzt und danach in ein sogenanntes Umformwerkzeug weitertransportiert. Hier werden sie dann in einem Prozessschritt umgeformt und auf 180 Grad Celsius herunter gekühlt.

Die Warmumformung zeigt, wie wichtig es ist, den gesamten Lebenszyklus eines Produktes in Puncto Ressourceneffizienz zu betrachten. Denn zunächst führt das Verfahren zu einem erhöhten Energieeinsatz in den Werken. Die positive Umweltbilanz entsteht durch den eingesparten Materialeinsatz und das geringere Gewicht des Fahrzeugs, wodurch der Kunde Kraftstoff spart und seine CO2 Emissionen reduziert.

In der Broschüre über Ressourceneffizienz erläutert Volkswagen noch weitere praktische Beispiele.

Quelle: UD
 

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