Volkswagen: Durch Dialog zur Partnerschaft

Seit Dezember 2011 berichten Volkswagen und der Deutschen Naturschutzbund (NABU) auf einer gemeinsamen Microsite über ihre Zusammenarbeit. Vorausgegangen ist ein über zehnjähriger Austausch zwischen Konzern und Umweltverband, der sich im Laufe der Zeit zu einer Dialog- und Projektpartnerschaft entwickelt hat. Durch einen regelmäßigen Austausch und konkrete Initiativen fördern VW und NABU so die umweltfreundliche Ausrichtung der Mobilität und den Schutz von Flora und Fauna in Deutschland und der Welt.

05.03.2012

Foto: Kratz/VW
Foto: Kratz/VW

Von der Zusammenarbeit versprechen sich beide Partner nicht nur einen Gewinn an Reputation und Reichweite, sondern auch die Steigerung des eigenen Know-hows. Die neue Internetpräsenz dient dabei vor allem der Transparenz: „VW und NABU haben eine gemeinsame Internetpräsenz gewählt, damit jeder Interessierte nachlesen kann, was in der Kooperation passiert. Wir wollen transparent sein und nicht einfach nur hinter verschlossenen Türen arbeiten. Wir fordern diese Transparenz immer wieder bei Politik oder Großprojekten ein und müssen diesen Anspruch auch selbst erfüllen,“ erläutert Dietmar Oeliger, Leiter der Abteilung Verkehrspolitik beim NABU, den Ansatz gegenüber UmweltDialog.

Michael Scholing-Darby, Leiter Politische Kommunikation der Volkswagen AG, betont darüber hinaus die Bedeutung des Dialogs für die neue Internetpräsenz. Gerade im Bereich der Umweltzusammenarbeit sei der Kontakt zwischen den Projektpartnern und der Öffentlichkeit ein entscheidender Faktor, um Glaubwürdigkeit herzustellen. Aus diesem Grund wurde die neue Microsite mit umfangreichen Kommentar- und Kontaktfunktionen ausgestattet, die einen regen Austausch ermöglichen sollen. Im Statement zum Launch der Webseite berichtet Scholing-Darby dazu: Deshalb finden wir, „dass es an der Zeit sei, die Kooperation und die gemeinsamen Aktivitäten zur Diskussion zu stellen. Nachhaltigkeit ist ja kein Patentrezept, sondern ein Suchprozess, der auf Kommunikation und Dialog unbedingt angewiesen ist.“

Erfolgreiche Zusammenarbeit fortsetzen

Begonnen hatte die Zusammenarbeit zwischen NABU und Volkswagen bereits 1999. Nach ersten vorsichtigen Gesprächen kam es 2004 zum ersten Kooperationsvertrag zwischen den Partnern. Für beide steht viel auf dem Spiel: Geht es für Volkswagen in erster Linie um einen Imageschaden im Falle eines Scheiterns, setzt der NABU seine Glaubwürdigkeit als unabhängige NGO aufs Spiel: „Wir sind damit ein Risiko eingegangen, denn nicht jeder findet eine Kooperation zwischen einem Umweltverband und einem Unternehmen gut“, erläutert Oeliger gegenüber UmweltDialog.

Seit den Anfängen hat sich durch zahlreiche Projekte aus dem anfänglich vorsichtigen Miteinander eine stabile Vertrauensbasis entwickelt. Als Ergebnis einigten sich Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender von Volkswagen, und Olaf Tschimpke, Präsident des NABU, bei einem Treffen im Herbst 2011 auf eine Fortführung der Zusammenarbeit als Dialog- und Projektpartnerschaft. Die neue Webseite ist damit auch Ausdruck des wachsenden Vertrauens zwischen Autokonzern und Umweltschutzorganisation: Sie soll die Ergebnisse der Kooperation jetzt verstärkt in die Öffentlichkeit tragen.

Ständiger Dialog, konkrete Projekte

Diese Intention fällt beim Besuch der Seite auch direkt ins Auge. Wichtigster Punkt sind Neuigkeiten, die die letzen Entwicklungen der Partnerschaft kurz und sachlich erläutern. Dort erfährt der Leser unter anderem von 3.500 Buchen, die NABU-Mitarbeiter und Freiwillige nördlich von Berlin gepflanzt haben oder der Handy-Sammelwut der Volkswagenmitarbeiter. Hintergrund ist hier eine gemeinsame Aktion von Konzern und Umweltschutzorganisation zur Renaturierung der Havel. Der NABU erhält für jedes Althandy drei Euro, die zur Finanzierung des Havel-Projektes eingesetzt werden.

Ergänzt durch die Rubriken „Über die Kooperation“, „Aktivitäten“, „Über Volkswagen“, „Über den NABU“ und „Kontakt“ bieten die Webseite einen klaren Überblick über die Zusammenarbeit. Dabei wird schnell klar, dass der Dialog für beide Partner im Mittelpunkt der Zusammenarbeit steht. Auf themenspezifischen Arbeitstreffen werden neue Schwerpunkte der Zusammenarbeit entwickelt. Das nächste Treffen findet am 27. Februar in Berlin statt: Thema ist das Potenzial von Carsharing und die Chancen, die sich daraus für Umwelt und Autokonzern ergeben können.

Authentizität ist oberste Priorität

Auch nach der Entscheidung, die gemeinsamen Aktivitäten verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, ist beiden Partnern die Glaubwürdigkeit ein zentrales Anliegen. So betont Scholing-Darby diesen Punkt als Basis einer vertrauenswürdigen Zusammenarbeit, und auch Dietmar Oeliger stellt klar: „Von unserem ökologischen Leitbild und den politischen Zielen rücken wir nicht ab. Dies zeigt sich beispielsweise in unseren Pressemitteilungen zu strengen Klimavorgaben für neue Pkw oder zur Rußfilterpflicht bei Dieselmotoren, die für VW nicht immer erfreulich waren. Das höchste Gut eines Umweltverbandes ist seine Glaubwürdigkeit. Wenn die erschüttert ist, hätte das große Auswirkungen auf den Verband, aber auch für die Partnerunternehmen. Aus diesem Grund gibt es auf beiden Seiten kein Interesse an faulen Kompromissen.“

Quelle: UD
 

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