Armutsbekämpfung durch Versicherungsleistungen

Die KfW Entwicklungsbank wird sich im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Höhe von rund 26 Mio. USD (ca. 19,2 Mio. Euro) am weltweit ersten Mikroversicherungsfonds beteiligen. Der deutsche Anteil wird die größte Investitionssumme darstellen. 17 Mio. Euro der Gelder sind BMZ-Haushaltsmittel; die KfW Entwicklungsbank investiert einen Anteil von rund 2,2 Mio. Euro aus Eigenmitteln. Darüber hinaus werden BMZ und KfW Entwicklungsbank die Mikroversicherungsunternehmen, an denen LeapFrog sich beteiligt, mit Trainings- und Fortbildungsmaßnahmen in Höhe von 1 Mio. EUR unterstützen.

01.04.2010

Mikroversicherungen, Minimierung von Risiken Armer, Foto: Marion Book
Mikroversicherungen, Minimierung von Risiken Armer, Foto: Marion Book

"Die KfW Entwicklungsbank ist weltweit einer der führenden Financiers nachhaltiger Mikrofinanzierung. Unser Engagement gemeinsam mit anderen gleich gesinnten Investoren hat bewiesen, dass Mikrofinanzierung ein nachhaltiges Geschäftsfeld ist. Wir sind stolz darauf, heute größter Investor des weltweit ersten Mikroversicherungsfonds zu werden. Wir sind der festen Überzeugung, dass Mikroversicherungen den nächsten logischen Schritt für den Zugang armer Menschen zu umfassenden Finanzdienstleistungen, inklusive sozialer Sicherung, darstellen", sagte Dr. Norbert Kloppenburg, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe.

Harald Klein, Abteilungsleiter für Asien und Lateinamerika im BMZ, betonte: "Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit hat die stärkere Förderung des Privatsektors als einen der neuen Schwerpunkte definiert, um den globalen Herausforderungen zu begegnen. Die Investition in den Fonds von LeapFrog stellt für uns eine einzigartige Gelegenheit dar, mit privaten Investoren im Rahmen eines kooperativen und innovativen Ansatzes zu arbeiten und eine Minimierung von Risiken für Arme zu erreichen."

"Heute", so Dr. Andrew Kuper, Präsident und Gründer von LeapFrog, "haben wir die Synergie von Profit und sozialer Verantwortung erreicht. Wir haben die Tore des Kapitalmarktes geöffnet und gewährleisten damit, dass Menschen ihre Zukunft ohne Angst aufbauen können."

Weitere heute neu hinzu kommende Investoren des Fonds sind die zur Weltbankgruppe gehörende International Finance Corporation (IFC) mit 20 Mio. USD, The Soros Economic Development Fund (7 Mio. USD) sowie Flagstone Reinsurance (12 Mio. USD).

Mikroversicherungen bieten armen Haushalten in Entwicklungs- und Schwellenländern Absicherung gegen elementare Risiken wie zum Beispiel Tod des Hauptverdieners, Krankheit, Ernteausfall oder Naturkatastrophen. Die Entwicklung von Versicherungsleistungen kann somit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der sozialen Sicherheit und Armutsminderung leisten. Gerade ärmere Haushalte profitieren stark von Versicherungsschutz, denn sie sind in einer Gesellschaft den meisten Risiken ausgesetzt und am wenigsten vor ihnen geschützt. Dies wird dadurch verstärkt, dass Risiken miteinander verbunden sind und einander begünstigen. Wenn arme Haushalte finanziellen Schocks ausgesetzt sind, wirken sich diese oft elementar auf deren Lebensverhältnisse aus (z.B. Mangelernährung oder Schulabmeldung der Kinder). Ohne Schutz vor nachteiligen Auswirkungen verzichten Arme darüber hinaus häufig auf potenziell ertragsreichere Aktivitäten, die jedoch gleichzeitig ein höheres Risiko in sich bergen. Als Konsequenz bleiben arme Familien und ihre Kinder häufig in der Armut stecken oder fallen aufgrund finanzieller Schocks in sie zurück. Angemessene Versicherungsangebote können die Armutsrisiken mindern und ein Sicherheitsnetz schaffen, das Raum für Investitionen in langfristig wirksamere Entwicklungsstrategien bietet. Erst die Absicherung des aufgebauten Lebensunterhaltes ermöglicht eine echte Existenzsicherung und damit einen dauerhaften Ausstieg aus der Armut.

Quelle: UD / cp
 

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