Deutsche Solarbranche deckt sich mit Silizium ein

Deutschlands führende Solarunternehmen Q-Cells, Aleo Solar und Centrosolar profitieren vom internationalen Nachfrageschub und langfristigen Silizium-Lieferverträgen. So gab der eigenen Angaben nach weltgrößte Solarzellenhersteller Q-Cells bekannt, nicht nur die vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr bestätigen, sondern auch die Prognosen für 2008 und 2009 anheben zu können.

03.04.2008

Der Umsatz des Unternehmens erhöhte sich um 59 Prozent auf 858,9 Mio. Euro, während das EBIT um 52 Prozent auf 197 Mio. Euro kletterte. Insgesamt betrug der Jahresüberschuss 148,4 Mio. Euro, ein Plus von 69 Prozent. Auch Aleo Solar verbuchte für 2007 einen Umsatzanstieg um 86 Prozent auf 242,1 Mio. Euro, wobei davon über ein Drittel im Ausland erwirtschaftet wurde. Die Centrosolar Group hingegen investiert 20 Mio. Euro in die Erweiterung der Sonnenstromfabrik in Wismar.

"Als B2B-Solarzellen-Anbieter sehen wir gegenwärtig eine Silizium-Verknappung noch bis Mitte 2009. Dennoch haben wir uns auf diese Marktsituation eingestellt und einen Solarsilizium-Liefervertrag mit der kanadischen Bécancour Silicon Inc. (BSI) unterzeichnet. Insofern sind wir gut für die Zukunft aufgestellt", gibt sich Q-Cells-Sprecher Stefan Dietrich zuversichtlich. Dem Experten zufolge bezieht Q-Cells rund 410 Tonnen Silizium für 2008 und etwa 3.000 Tonnen für das kommende Jahr. Zudem sollen die Lieferungen ab sofort zu festgelegten Preisen erfolgen. Bis Ende Juli dieses Jahres ist auch geplant, einen Folgevertrag für 2010 bis 2013 über Lieferungen von bis zu 6.000 Tonnen jährlich abzuschließen. Laut Dietrich werden die Preise für diese weiteren Mengen jedoch in Abhängigkeit des Marktumfelds verhandelt.

Auf der Basis des für das laufende Geschäftsjahr abgeschlossenen Vertrags mit BSI rechnet Q-Cells für 2008 mit einer Produktionsmenge von 570 Megawattpeak im Kerngeschäft, der Herstellung kristalliner Solarzellen (bislang 540 Megawattpeak). Ehrgeiziges Konzernziel ist, einschließlich der Produktion für Dünnschichtbeteiligungen eine Gesamtproduktion von 595 bis 620 Megawattpeak zu erreichen. So stellt Q-Cells nach 1,2 Mrd. Euro für 2007 in 2008 einen Umsatz von rund 1,23 Mrd. Euro in Aussicht. 2009 soll im Zeichen der Lieferverträge stehen und dem Unternehmen umsatzbezogen mehr als zwei Mrd. Euro bringen. Analysten sehen diese optimistischen Prognosen als nicht unrealistisch. Erst Mitte März schloss Aleo Solar einen Solarzellen-Bezugsvertrag mit Q-Cells, der 2008 beginnt und noch bis Ende 2019 andauert.

Da aufgrund des Nachfragebooms nach Solarmodulen der Rohstoff knapp wird, sichert sich die Solarbranche mit langfristigen Verträgen ab. So betrug die Gesamtproduktionskapazität Aleo Solars 2007 rund 100 Megawatt, wobei unter voller Auslastung produziert wurde, so das Unternehmen. Vor dem Hintergrund der Verdoppelung der Produktion von Solarmodulen baut das Unternehmen die Kapazität am Standort Prenzlau aus, sodass Ende 2008 insgesamt 180 Megawatt zur Verfügung stehen sollen. Kenner gehen davon aus, dass das Marktvolumen in Europa bis Ende 2010 auf mindestens 20 Mrd. Euro anwächst. "Derzeit boomen vor allem die südeuropäischen Märkte Spanien, Italien und Griechenland. Aber auch für kleinere Länder wie Zypern und Frankreich sehe ich positive Entwicklungen. Nicht zu vergessen sind auch US-amerikanische und künftig verstärkt auch asiatische Märkte", so Dietrich abschließend.
Quelle: pte
 
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